Bremer Denkmale



Die Bremer Denkmale der Freien Hansestadt Bremen (Land) werden vom Landesamt für Denkmalpflege Bremen erfasst, in der Landesdenkmalliste registriert und seit 2004 in der Denkmaldatenbank in Wort und Bild vorgestellt. Die Denkmalliste enthält von zurzeit (2020) rund 1850 Kulturdenkmale als Grunddaten für jedes Denkmal die amtlichen Adressen, Informationen zur ursprünglichen Bezeichnung des Objektes, Angaben über den Zeitpunkt seiner Entstehung sowie die wichtigsten denkmalswerten Umbauphasen. Die Denkmalliste ist eine offene Liste; immer wieder kommen neue Denkmale hinzu.

Denkmalpflege in Bremen

Wasserstandsanzeiger Bremerhaven

Mit der staatlichen Denkmalpflege in Bremen wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begonnen, 1892 durch Berufung einer Kommission. Der erste Konservator wurde 1933 benannt. Von 1945 bis 1971 gab es ein städtisches Amt für Denkmalpflege. Ein eigenes Landesamt für Denkmalpflege Bremen als Behörde mit einem Landeskonservator entstand erst 1971.

Nach dem Bremer Denkmalschutzgesetz sollen im öffentlichen Interesse „… Kulturdenkmäler wissenschaftlich erforscht, gepflegt, geschützt und erhalten“ werden, als wichtige Sachzeugnisse und identitätsstiftende Teile unserer von Menschenhand gestalteten und historisch gewachsenen Umwelt. sind. Das Landesamt schreibt dazu: „Sie sind erlebbare materialisierte Dokumente vergangener Zustände und Epochen, und sie halten als kollektives Gedächtnis die Erinnerung an die Vielfalt sozialer Lebensgestaltungen, künstlerischer Vorstellungen oder technischer und wirtschaftlicher Möglichkeiten mit authentischem materiellem Substrat wach.“

In Bremen wurde von der Bürgerschaft das erste Denkmalschutzgesetz 1909 erlassen und die erste Denkmalliste 1917 beschlossen. Bis zum Zweiten Weltkrieg erfolgten sechs weitere Einträge. Außer Verlusten durch den Zweiten Weltkrieg gab es Streichungen erhaltener Gebäude in der Nachkriegszeit. Die Liste von 1973 berücksichtigte in wesentlich größerem Maße neuzeitliche Bauten und wurde seitdem kontinuierlich erweitert.
In Bremerhaven wurden Gebäude seit 1976 – zunächst nur zögerlich – in die Denkmalliste eingetragen. Seit 2000 nahm die Zahl der Eintragungen erheblich zu.

2010 wurde erstmals unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Senats der Bremer Denkmalpflegepreis verliehen.

Listen der Denkmäler im Land Bremen

Bremen

  • Listen der Kulturdenkmäler: Es gibt in Bremen rund 1800 Kulturdenkmäler. Das sind zumeist Gebäude (Wohn- und Geschäftshäuser, Kirchen, Schulen, Kulturbauten etc.) und Gebäudeensembles aber auch Parks, Tore oder Portale, Mauern, Standbilder, Plastiken, Reliefs oder Brunnen sowie Wappen. Sie sind zu finden in den Listen für die jeweiligen 22 Stadt- und Ortsteile als Verwaltungseinheiten in Bremen. Grundlage ist die Landesdenkmalliste.
  • Liste der Denkmale und Standbilder der Stadt Bremen: In dieser Liste sind Denkmale, ungeachtet ob sie in den Denkmallisten erfasst wurden, als Statuen, Standbilder, Ehrenmale und Skulpturen von Bremen enthalten.
  • Liste der Frauendenkmäler in der Freien Hansestadt Bremen
  • Liste der Brunnen der Stadt Bremen: Brunnen sind zumeist keine Denkmale. Sie sind in dieser Liste zusammengefasst.

Bremerhaven

  • Liste der Kulturdenkmäler in Bremerhaven: Die rund 190 Kulturdenkmäler (siehe dazu auch oben bei Bremen) in Bremerhaven sind in dieser Liste enthalten und nach den sieben Ortsteilen gegliedert. Grundlage ist die Landesdenkmalliste.
  • Liste der Denkmale und Standbilder der Stadt Bremerhaven: In dieser Liste sind Denkmale, ungeachtet ob sie in den Denkmallisten erfasst wurden, als Statuen, Standbilder, Ehrenmale und Skulpturen von Bremerhaven enthalten.
  • Liste der Brunnen der Stadt Bremerhaven: In dieser unvollständigen Liste sind Brunnen, ungeachtet ob sie in den Denkmallisten erfasst wurden.

Literatur

Bremen:

  • Georg Skalecki: Von Backstein-Recycling bis Backstein-Revival: Bremer Backsteinbauten 1945 bis 2015. In: Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Hrsg.): Backstein Baukunst – Zur Denkmalkultur eines Baustoffes. Bd. V. Bonn 2015, S. 80–87.
  • Künstlerverein für Bremische Geschichte und Alterthümer (Hrsg.): Denkmale der Geschichte und Kunst der Freien Hansestadt Bremen. Bremen 1862, Faksimile-Ausgabe im Schünemann Verlag, Bremen.
  • Rudolf Stein: Romanische, gotische und Renaissance-Baukunst in Bremen. Hauschild Verlag, Bremen 1962.
  • Weser-Kurier: Bremer Denkmäler und was sie bedeuten. Fotoserie
  • Uta Halle: Archäologische Forschung in Bremen und umzu. In: Uta Halle, Claus von Carnap-Bornheim (Hrsg.): Bremen und umzu. Ausflugsziele auf der Düne, Geest und in der Marsch. Band 53, Theiss-Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8062-2562-4, S. 25–33.
  • Rudolf Stein: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens. Hauschild Verlag, Bremen 1964.
  • Georg Skalecki: Denkmalpflege in Bremen. Schriftenreihe, Edition Temmen, Bremen 2004 bis 2016.
  • Rudolf Stein: Das Bürgerhaus in Bremen. Ernst Wasmuth Verlag, Tübingen 1970.
  • Rudolf Stein: Forschungen zur Geschichte der Bau- und Kunstdenkmäler in Bremen. Sechs Bände, Bremen 1960 bis 1967.
  • Jürn Lohse: Die Holocaust-Denkmäler in Bremen, Examensarbeit. Diplomica Verlag, ISBN 9783836602600.

Bremerhaven:

  • Hartmut Bickelmann: Zwischen Gewerbeansiedlung und Wohnungsbau. Die südliche Hafenstraße und ihr Einzugsbereich bis zum Ersten Weltkrieg. In: Bremerhavener Beiträge zur Stadtgeschichte Bd. II, Bremerhaven 1996.
  • Wolfgang Brönner: Bremerhaven. Baudenkmäler einer Hafenstadt, Bremen 1976.
  • Werner Kirschstein: Seestadt Bremerhaven. Historische Bauwerke einer Hafenstadt, Bremerhaven 2001

Siehe auch

Weblinks

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Wappen der Stadt Bremen mit Wappenkrone
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Water-gauge
Wasserstandsanzeiger: Maritimes Denkmal von 1903, bis 1973 in Betrieb, jetzt kein offizielles Seezeichen mehr, Höhe: 32 m, in Europa vermutlich einzigartig. Durch Aufziehen der Bälle und Kegel zeigt er der Schiffahrt den Wasserstand der Weser im Bereich der Geestemündung an. Der Signalarm auf der Spitze zeigt auflaufendes, ablaufendes Wasser bzw. Stillstand an. Der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser beträgt hier ca. 3,80 m. Der Anzeiger wurde für museale und touristische Zwecke restauriert und 2003 wieder in Betrieb genommen. Die Finanzierung erfolgte über die Stiftung Wohnliche Stadt, Vereine und engagierte Privatpersonen. Die Hochschule Bremerhaven realisierte den automatischen Betrieb und eine elektrische Schautafel.

Das abgebildete Objekt ist ein geschütztes Kulturdenkmal in der Freien Hansestadt Bremen, mit der Nr. 1520 beim Landesamt für Denkmalpflege registriert. → Datenbankeintrag
Gewerbehaus-01.jpg
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Gewerbehaus am Ansgarikirchhof 24 in Bremen (17. Jh.). Sitz der Handwerkskammer.
Das abgebildete Objekt ist ein geschütztes Kulturdenkmal in der Freien Hansestadt Bremen, mit der Nr. 0086 beim Landesamt für Denkmalpflege registriert. → Datenbankeintrag
Bhv Faehr altegeestebrücke hg.jpg
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Historical building in Bremerhaven, northern Germany

  • Alte Geestebrücke, Fährstraße, 1904
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Polizeihaus (1906).jpg
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Polizeihaus Bremen, Am Wall 201. Erbaut: 1906–1908. Architekt: Carl Börnstein
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