Bremen (Schiff, 1982)

Flagge
Bremen (F 207)
Bremen-Klasse
Fregatte Bremen (F 207)
Fregatte Bremen (F 207)
Übersicht
Bauwerft

Bremer Vulkan Werft und Maschinenfabrik GmbH, Bremen

Kiellegung9. Juli 1979
Stapellauf27. September 1979
NamensgeberFreie Hansestadt Bremen
Dienstzeit

1982 bis 2014

Indienststellung7. Mai 1982
Außerdienststellung28. März 2014
HeimathafenWilhelmshaven
Verbleib2021 Abbruch in Aliağa
Technische Daten
Siehe: Fregatte F122
Verdrängung

3.680 t

Länge

130,5 Meter

Besatzung

219

Antrieb

CODOG-Antrieb:
2 General Electric LM2500 Gasturbinen
2 Dieselmotoren

Geschwindigkeit

max. 30 Knoten

Rufzeichen / Kennung

DRAQ / F 207

Unterstellung

4. Fregattengeschwader

Die Bremen war eine Fregatte der Deutschen Marine und Typschiff der Bremen-Klasse. Sie war nach der 1915 gesunkenen Bremen das zweite Kriegsschiff einer deutschen Marine, welches diesen Namen trug und nach der Freien Hansestadt Bremen benannt war.

Allgemeines

Die spätere Bremen wurde am 9. Juli 1979 für die Bundesmarine auf der Bremer-Vulkan-Werft auf Kiel gelegt. Ihre Indienststellung erfolgte am 7. Mai 1982 und sie wurde dem 4. Fregattengeschwader zugeteilt. Ihre Hauptaufgabe sollte die Bekämpfung von U-Booten sein. Die Stadt Bremen übernahm am 29. Mai 1982 die Patenschaft für das Schiff. Taufpatin war die Frau von Bremens Bürgermeister Hans Koschnick, Christine Koschnick.

Die Bremen war das erste Schiff der Baureihe F-122 und erste Schiff der Bundesmarine, das Hubschrauber mitführte. Über 50.000 PS Leistung, die über zwei Wellen auf zwei Sieben-Blatt-Propeller übertragen wurden, ermöglichten ihr Geschwindigkeiten bis zu 30 Knoten. Mehr als 200 Mann Besatzung befanden sich an Bord.

Nach 32 Dienstjahren und rund 1,5 Millionen Kilometern zur See wurde die Bremen im Marinearsenal in Wilhelmshaven am 28. März 2014 außer Dienst gestellt und aufgelegt.[1] Die Fregatte war bereits seit dem 30. September 2013 aus der Fahrbereitschaft genommen worden.[2] 16 Kommandanten befehligten in dieser Zeit das Schiff.[1]

Im März 2020 wurde die Bremen über die Vebeg zum Abwracken angeboten. Am 13. Oktober 2021 begann im Schlepp der Onyx[3] die Überführung von Wilhelmshaven zu den Abwrackwerften von Aliağa.[4]

Kommandanten

Nr.Name[5]Beginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
1.Kapitän zur See Dieter Weigel[6]Mai 1982September 1983
2.Fregattenkapitän Klaus Peter GieseckeOktober 1983September 1985
3.Fregattenkapitän Volker KleinOktober 1985Juni 1987
4.Fregattenkapitän Klaus-Uwe WolffJuli 1987Dezember 1988
5.Fregattenkapitän Detlev SchuthDezember 1988März 1992
6.Fregattenkapitän Rolf SchmitzApril 1992September 1993
7.Fregattenkapitän Rainer MayerOktober 1993Juli 1996
8.Fregattenkapitän Hans Joachim RutzJuli 1996August 1996
9.Fregattenkapitän Hans-G. GandyraSeptember 1996Juni 1997
10.Fregattenkapitän André HetkeJuli 1997August 2000
11.Fregattenkapitän Peter GörgAugust 2000Februar 2003
12.Fregattenkapitän Dietrich DonkerFebruar 2003Mai 2005
13.Fregattenkapitän Thorsten WiedemannMai 2005Februar 2007
14Fregattenkapitän Andreas JedlickaFebruar 2007Mai 2009
15.Fregattenkapitän Götz EichbergMai 2009März 2012
16.Fregattenkapitän Ingolf Schlobinsky[7]März 2012November 2013[8]

Einsätze

Die Bremen nahm an vielfältigen Einsätzen teil. Dazu gehören neben häufigen Teilnahmen an ständigen Verbänden der NATO Überwachungsaufgaben im Mittelmeer während des Zweiten Golfkriegs 1991 weitere Einsätze:

  • Ende Januar 1992 begleitete das Schiff den vom Zerstörer Mölders gestoppten deutschen Frachter Godewind vom Abfangpunkt südlich Malta zunächst zurück bis zum spanischen Hafen Cartagena, um den Frachter im Anschluss bis auf die Höhe von Lissabon zu geleiten, wo andere Einheiten die Rückführung übernahmen. Im Anschluss stieß die Bremen wieder zum Verband zurück. Die Godewind hatte ohne deutsche Genehmigung 16 (andere Quelle 31) Kampfpanzer T-72 aus tschechischen Beständen von Stettin (Polen) nach Syrien transportieren wollen. Mit 44 Tagen, davon 38 in See, war es der bis dahin längste zusammenhängende Seetörn der Bremen seit Indienststellung[9]
  • 1992 bis 1996: Die Embargo-Operation Sharp Guard in der Adria gegen das ehemalige Jugoslawien.
  • Ab 2002 mehrfach die Operation Enduring Freedom im Kampf gegen den internationalen Terrorismus.
  • 2009 bis 2010: Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias, wo ihre Hubschrauber am 14. August 2009 einen Piratenangriff auf ein Handelsschiff abwehren konnten.[10][11]
  • Mai bis September 2012: Operation Atalanta[12]

Siehe auch

Commons: Bremen (F 207) – Sammlung von Bildern
  • Fregatten der „Bremen“-Klasse (122). In: Museumshafen. Marine, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar);.
  • Bundeswehr Classix: Erstes Kampfschiff „Bremen“ der Fregatte 122 wird in Dienst gestellt (1982) auf YouTube

Einzelnachweise

  1. a b Pressestelle des Senats vom 28. März 2014: Fregatte „Bremen“ geht in Rente
  2. Presse- und Informationszentrum Marine: Fregatte „Bremen“ außer Dienst gestellt. Bundeswehr, 28. März 2014, abgerufen am 28. März 2014.
  3. IMO 9752400
  4. Letzte Fahrt der Fregatte „Bremen“. 15. Oktober 2021, abgerufen am 18. Oktober 2021.
  5. Die Einsatzflottille 2. (PDF) 4. Fregattengeschwader, Juli 2014, S. 99, abgerufen am 5. November 2017.
  6. Klaus Lehmann: Fregatten Bremen-Klasse. Books on Demand, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8391-8801-9, S. 32.
  7. Fregattenkapitän Ingolf Schlobinsky übernimmt das Kommando. In: Jeversches Wochenblatt. 30. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. November 2017; abgerufen am 5. November 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/jeversches-wochenblatt.de
  8. Dietmar Bökhaus: Der Kommandant geht von Bord. In: Weser-Kurier. 23. November 2013, abgerufen am 5. November 2017.
  9. Chronikauszug Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ (Memento vom 7. Februar 2016 im Internet Archive) (private Website)
  10. Fregatte BREMEN läuft zur Anti-Piraterie-Mission aus (Memento vom 30. Juli 2009 im Internet Archive)
  11. Atalanta: Bordhubschrauber der Fregatte Bremen vereitelt Piratenangriff (Memento vom 22. August 2009 im Internet Archive)
  12. 30 Jahre alte „Bremen“ in den Einsatz. In: Wilhelmshavener Zeitung vom 3. Mai 2012, S. 1

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Wappen der Stadt Bremen mit Wappenkrone
Fregatte Bremen F207 7938.jpg
Autor/Urheber: Torsten Bätge, Lizenz: CC BY 2.5
Fregatte „Bremen“ (F 207) der Deutschen Marine. Das Schiff ist Typschiff der F122-Klasse.