Bremen (Schiff, 1897)

Bremen
Die Bremen in ihrem ursprünglichen Bauzustand
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Panama Panama
Zweite Hellenische Republik Griechenland
andere Schiffsnamen

Constantinople (1923–1924)
King Alexander (1924–1929)

SchiffstypReichspostdampfer
Passagierschiff
HeimathafenBremen
EignerNorddeutscher Lloyd
BauwerftF. Schichau, Danzig
Baunummer583
Stapellauf14. November 1896
Übernahme26. Mai 1897
Indienststellung5. Juni 1897
Verbleib1929 in Venedig verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
160,06 (ab 1901: 173,82) m (Lüa)
Breite18,35 m
Tiefgangmax. 10,6 m
Vermessung10.522 (ab 1901: 11.540) BRT
 
Besatzung250 Mann
Maschinenanlage
Maschine2 Vierfach-Expansions-Dampfmaschinen
indizierte
Leistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
7.900 PS (5.810 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
15,5 kn (29 km/h)
Propeller2
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit11.900 tdw
Zugelassene PassagierzahlI. Klasse: 230
II. Klasse: 250
Zwischendeck: 1.850

1901:
I. Klasse: 242
II. Klasse: 244
Zwischendeck: 1.682

Der Doppelschraubendampfer Bremen wurde auf der Schichau-Werft in Danzig für den Norddeutschen Lloyd als Reichspostdampfer für den Australiendienst gebaut. Sie wurde als viertes Schiff der Barbarossa-Klasse fertiggestellt. Sie besaß (wie ihre Schwesterschiffe) zwei Schornsteine und zwei Masten.

Einsatz

Reichspostdampfer / Doppelschrauben-Salonpostdampfer

Die Bremen nach ihrem Umbau in New York, zirka 1905

Am 5. Juni 1897 startete die Bremen von Bremerhaven aus zu ihrer Jungfernreise via Southampton nach New York City. Am 20. Oktober 1897 wurde sie wie geplant als Reichspostdampfer auf der Strecke BremenSuesAustralien eingesetzt.

Am 30. Juni 1900 wurde das Schiff zusammen mit zwei weiteren Lloyd-Dampfern bei dem Großbrand des Piers in Hoboken in New York schwer beschädigt. Die beiden Dampfer Saale und Main brannten völlig aus. Das Feuer an der zu großen Teilen aus Holz bestehenden Pier entstand vermutlich durch Selbstentzündung dort gelagerter Baumwolle. 300 Menschen kamen ums Leben.

Nach Reparatur und Umbau auf der Werft AG Vulcan Stettin nahm die Bremen am 12. Oktober 1901 ihre Bremen-New York-Reisen wieder auf. Sie war im Zuge der Instandsetzung verlängert worden und hatte vergrößerte Passagiereinrichtungen. Die Bremen begründete die Bremen-Klasse des Norddeutschen Lloyd, zu der alle seine Doppelschrauben-Salonpostdampfer unterschiedlicher Bauart gehörten. Diese Klasse stand für eine luxuriöse, bequeme Überfahrt, die sich nicht an der Geschwindigkeit der zwei bis drei Tage schnelleren Atlantikliner des NDL-„Vierschornsteinquartetts“ orientierte.

Am 27. September 1911 begann die Bremen ihre 16. und letzte Bremen–Australien–Fahrt.

Am 20. April 1912 durchquerte sie auf einer New York-Fahrt das Trümmerfeld, das von der gesunkenen Titanic hinterlassen worden war. Passagiere und Besatzungsmitglieder berichteten sowohl von Hunderten treibender Leichen als auch von im Meer schwimmenden Deckstühlen und Holzteilen. Da die „White Star Line“ bereits eigens ein Schiff gechartert hatte, um die Leichen zu bergen, beteiligte sich die Bremen an dieser Aufgabe nicht. Am 20. Juni 1914 begann sie ihre letzte Bremen–New York–Reise.

Für die Dauer des Ersten Weltkriegs wurde sie im August 1914 in Bremerhaven aufgelegt. Vom 9. Oktober bis zum 17. Dezember 1918 wurde sie als Transporter von der Kaiserlichen Marine genutzt.

Nachkriegseinsatz

Nach dem Krieg wurde das Schiff als Reparationsleistung am 4. April 1919 an „Shipping Controller“, London abgeliefert und von der „Peninsular and Oriental Steam Navigation Company“ („P & O“) bereedert.

Im Februar 1921 wurde die Bremen an die Byron SS Co.[1] in London verkauft, die sie in Constantinople umbenannte und im ConstanzaKonstantinopelPiräus–New York-Dienst einsetzte. Diese Reederei setzte von 1924 bis 1932 auch das Schwesterschiff Königin Luise als Edison ein. 1923 wurde die Constantinople für die „National SN Co.“ in Panama registriert. 1924 erfolgte die Umbenennung in King Alexander. 1929 wurde das Passagierschiff schließlich in Venedig abgewrackt.

Kapitäne der Bremen

Nr.NameLebensdatenBorddienstBemerkung
1Richard NierichApril 1899 bis 1907Nierich war 1877 beim Lloyd eingetreten, 1889 Kapitän geworden und hatte ab April 1899 das Kommando über die Bremen (II). 1904 wurde er für seine 100. Ozeanüberquerung vom Norddeutschen Lloyd mit einem Ehrengeschenk ausgezeichnet.[2][3] Von September 1907 bis November 1912 diente er auf dem Doppelschrauben-Schnelldampfer SS Kronprinz Wilhelm.

Literatur

  • Arnold Kludas: Die Seeschiffe Des Norddeutschen Lloyd 1857 Bis 1970. Bechtermünz Verlag, 1998, ISBN 3-86047-262-3.

Weblinks

Commons: Bremen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. National Greek Line / Byron S.S. Co. theshipslist.com (englisch). Geschichte der National Greek Line – Byron S.S. Co.
  2. Thomas Stamm-Kuhlmann, Jürgen Elvert, Birgit Aschmann, Jens Hohensee (Hrsg.): Geschichtsbilder. Franz Steiner Verlag, 2003, ISBN 3-515-08252-2, S. 581.
  3. Reinhold Thiel: Die Geschichte des Norddeutschen Lloyd 1857–1970. Band 3. Verlag H.M. Hauschild, 2004, ISBN 3-89757-166-8, S. 128.

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Flagge von Griechenland zu Land (1822-1970 und 1974-1978)
S.S. Bremen.jpg
The S.S. Bremen, North German Lloyde [i.e. Lloyd] Pier, Hoboken, N.J.
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Red Ensign, Handelsflagge des Vereinigten Königreichs
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Flagge der Postschiffe (Deutsches Reich, 1892-1918)