Breidenbach zu Breidenstein

Stammwappen derer von Breidenbach zu Breidenstein, 1459

Die Breidenbach zu Breidenstein sind ein hessisches Uradelsgeschlecht, das 1146 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die sichere Stammreihe beginnt 1213 mit Gerlach von Breidenstein. Die Familie Breidenbach zu Breidenstein gehörte der mittelrheinischen Reichsritterschaft des Kantons Wetterau und der fränkischen Reichsritterschaft des Ritterkantons Rhön-Werra an. Sie ist heute noch Mitglied der Althessischen Ritterschaft.

Es besteht keine Stammverwandtschaft zu den Freiherrn Breidbach-Bürresheim.

Geschichte

Neues Schloss (links) und Unteres Schloss Breidenstein (rechts)

Die Familie besaß die Grundherrschaften Breidenbach und Breidenstein. Während der Auseinandersetzungen zwischen Kurmainz und der Landgrafschaft Hessen im späten 13. Jahrhundert versuchte sie eine unabhängige Herrschaft zu errichten. Zu deren Sicherung erbaute sie die heute abgegangene Burg Breidenbach sowie Burgen in Breidenstein und beim Hof Rossebach (bei Breidenbach). 1304 wurden die Herren von Breidenbach hessische Burgmannen auf der Burg Biedenkopf. 1353 war die Familie Pfandnehmer der hessischen Ämter Marburg und Biedenkopf. Die heute nur noch als Ruine erhaltene Burg Breidenstein wurde zwischen 1387 und 1394 erbaut. In den Jahren 1712 bis 1714 erbaute die Familie das heutige Schloss Breidenstein und 1910 das Obere oder Neue Schloss.

Die von Breidenbach waren im 13. und 14. Jahrhundert unter anderen neben den Landgrafen von Hessen, den Grafen von Wittgenstein und denen von Nassau sowie den von Diedenshausen und den von Hohenfels im Grund Breidenbach begütert.[1] Jutta von Diedenshausen war eine Schwester Gerlachs von Diedenshausen und eine verwitwete von Breidenbach. Seitens von den von Diedenshausen erblich zugefallene Güter zu Wiesenbach und Breidenbach wurden urkundlich am 20. Mai 1395 dem Gerlach von Breidenbach abgetreten.[2] Spätestens kurz vor 1605 hatten auch die Breidenbach ihr Wappen mit dem der ausgestorbenen von Diedenshausen vereint, wie in Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605 zu sehen. Aber auch schon früher wurde das Wappen derer von Diedenshausen mit dem der von Breidenbach in einem Siegel dargestellt: nämlich im Siegel der Margarete von Breidenbach geb. von Diedenshausen, der Mutter des Hospitalstifters zu Biedenkopf. Es zeigt die Siegelführerin frontal in Ganzfigur stehend, rechts das Wappen ihrer Herkunftsfamilie von Diedenshausen und links das ihres Ehemannes haltend.[3]

Seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert war der Freiherrentitel gebräuchlich, der durch Großherzoglich-Hessisches Ministerialreskript von 11. September 1913 bestätigt wurde.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Gold eine doppelte schwarze (oder rote) runde Wolfsangel oder vielmehr Maueranker. Die ältere Hauptlinie mit dem Namen von Breidenbach zu Breidenstein führte das Stammwappen des Geschlechtes, das ein schwarzes Wolfseisen in Gold zeigt. Der Schild mit dem roten Wolfseisen ist das Wappen der jüngeren Hauptlinie, den von Breidenbach genannt Breidenstein.

Später ist das Wappen zum Teil auch geviert und zeigt in 1 und 4 das Stammwappen, in 2 und 3 in Gold einen mit drei Kleeblättern belegten, blauen Mauerhaken (evtl. auch als vertikale Wolfsangel anzusehen; ausgestorbene von Diedenshausen). Auf dem Helm mit rechts blau-silbernen und links schwarz-goldenen Decken ein sitzender natürlicher Wolf zwischen offenem, geteiltem Flug, dessen vier Teile wie die Teile des Schildes bezeichnet sind.

Bekannte Vertreter

Grabplatte des Bernhard von Breidenbach (1440–1497), Domherr zu Mainz
  • Bernhard von Breidenbach (1440–1497), Domherr in Mainz und Autor
  • Georg Heinrich von Breidenbach zu Breidenstein († 1728), kurbraunschweigischer Generalmajor und Kommandant der Festung Hameln
  • Georg von Breidenbach zu Breidenstein (1733–1784), Burgmann zu Friedberg, Hofrichter in Marburg
  • Maximilian von Breidenbach zu Breidenstein (1707–1759), kurhannoverscher Generalmajor und Burgmann in Friedberg
  • Ludwig Carl von Breidenbach zu Breidenstein (1714–1761), Burggraf der Burggrafschaft Friedberg und kurbraunschweigischer Generalleutnant
  • Ernst Ludwig von Breidenbach zu Breidenstein († 1755), Burggraf der Burggrafschaft Friedberg
  • Karl von Breidenbach zu Breidenstein (1751–1813), Burggraf der Burggrafschaft Friedberg und Obervorsteher der Althessischen Ritterschaft
  • Friedrich von Breidenbach zu Breidenstein (1781–1856), Gutsbesitzer und Abgeordneter der Landstände des Großherzogtums Hessen
  • Carl Breidenbach zu Breidenstein (1789–1847), Abgeordneter der zweiten Kammer der hessischen Landstände 1820–1847
  • Bernhard Freiherr von Breidenbach zu Breidenstein (1938–2019), Generalsekretär a. D. des Hessischen Bauernverbandes

Literatur

Weblinks

Commons: Breidenbach zu Breidenstein – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gerd Stammler: Das Recht des Breidenbacher Grundes, 1882, S. 3.
  2. Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, 1895, S. 372.
  3. Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Band 106, 2001, S. 9 f.

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Schloss Breidenstein, links das neue, rechts das alte
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Ingeram-Codex der ehemaligen Bibliothek Cotta
C3iij breydenbach: Breidenbach gen. Breidenstein: in Gold ein ein doppeltes rotes Wolfseisen (Maueranjer), auf dem Helm mit goldenen Decken ein sitzender, natürlicher Wolf zwischen einem goldenen, beiderseits mit dem doppelten roten Wolfseisen belegten Flug. Zobel Tafel 49. Siebmacher Band: Bay Seite: 71 Tafel: 78, Band: He Seite: 5 Tafel: 3-4, Band: PrGfE Seite: 23 Tafel: 15
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Wappen derer von Breidenbach
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Wappen von Breidenbach. Blasionierung: In Silber, ein breiter, blauer, schräglinks verlaufender Bach, belegt mit einem goldenen Wolfseisen.
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Wappen der von Breidenbach
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Grabplatte von de:Bernhard von Breidenbach im Mainzer Dom
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Ingeram-Codex der ehemaligen Bibliothek Cotta
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Boneck/oder/waldeck
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Soneck von Waldeck (Sooneck, Saneck: in Schwarz ein goldener, hängender Flügel, auf dem Helm ein schwarzer, silbern gestulpter Turnierhut mit zwei silbern-schwarz geteilten Federstößen. Zobel Tafel 354, Aufschlag golden, Federstöße ganz schwarz, Decken schwarz-golden. Gruber S. 136-137, Aufschlag golden, Federstöße schwarz-golden übereck geteilt, Decken schwarz-golden.

Bellersheim: in Rot ein silberner, golden verzierter Gürtel, auf dem Helm ein wachsender silberner Einhornrumpf mit roten Ohren und ebensolcher Hornspitze. Zobel Tafel 23, Decken rot-silbern, Einhornrumpf rot Gruber S. 14-15, Decken rot-silbern, Einhornrumpf rot.

Schenk von Schweinsberg: geteilt, oben in Blau ein schreitender goldener Löwe, unten rot-silbern gerautet, auf dem Helm Kopf und Hals eines Wolfes, an dessen Ohren zwei goldene Federn stecken. Siebmacher Band: Bay Seite: 56 Tafel: 58, Band: He Seite: 24 Tafel: 27, Band: MeA Seite: 91 Tafel: 51, Band: Na Seite: 9 Tafel: 10, Band: Pr Seite: 62 Tafel: 81

Bommersheim: In Silber zwei gegeneinander gekehrte rote Bogenpfähle, mit je drei goldenen Kugeln belegt, auf dem gekrönten Helm mit roten Decken ein wachsender silbern-rot geteilter Drachenrumpf. Zobel Tafel 40, rot-silbern bewulstet, Decken rot-silbern.

ungelöst

Breidenbach gen. Breidenstein: in Gold ein ein doppeltes rotes Wolfseisen, auf dem Helm mit goldenen Decken ein sitzender, natürlicher Wolf zwischen einem goldenen, beiderseits mit dem doppelten roten Wolfseisen belegten Flug. Zobel Tafel 49. Siebmacher Band: Bay Seite: 71 Tafel: 78, Band: He Seite: 5 Tafel: 3-4, Band: PrGfE Seite: 23 Tafel: 15
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Wappen der von Breidenbach zu Breidenstein