Brands Hatch

Brands Hatch Circuit

Adresse:
Brands Hatch Circuit
Fawkham,
Longfield,
DA3 8NG

Brands Hatch (Vereinigtes Königreich)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Fawkham (bei Dartford), Kent, England
51° 21′ 34″ N, 0° 15′ 38″ O
Streckenart:permanente Rennstrecke
Eröffnung:16. April 1950
Austragungsort
Formel 1:
1964–1986
Streckenlayout
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
DTM, BTCC, British Superbike Championship
Streckenlänge:3,908 km (2,43 mi)
Höhenunterschied:32 m (104,99 ft)
Kurven:9
Rekorde
Streckenrekord:
(Formel 1)
1:09.593 min.
(Nigel Mansell, Williams-Honda, 1986)
http://www.motorsportvision.co.uk/brands-hatch
Paddock Hill Bend, Brands Hatch

Brands Hatch beziehungsweise Brands Hatch Circuit ist eine Motorsport-Rennstrecke in England. Sie befindet sich in der südöstlich von London gelegenen Gemeinde Fawkham (bei Dartford) in der Grafschaft Kent und liegt unmittelbar zwischen der Schnellstraße A20 und der Autobahn M20. Die ersten Rennen fanden bereits 1926 in Brands Hatch statt, damals allerdings noch auf einer Grasbahn. Die Anlage ist seit vielen Jahren im Besitz des ehemaligen Formel-1-Fahrers Jonathan Palmer und wird von seiner Firma MotorSport Vision betrieben.

Geschichte

Im Jahre 1950 erhielt der leicht verlängerte Kurs einen Asphaltbelag und es fanden Rennen der Formel 3 statt. Ab 1956 gab es hier außerdem Rennen der Formel 2. Seit dem Umbau 1959 gab es zwei Streckenvarianten; die kurze Version mit 1,93 Kilometer Länge wird als Brands Hatch Indy Circuit bezeichnet. Der erste Formel-1-Grand-Prix auf der langen Variante fand im Juli 1964 statt, fortan wurde hier im Wechsel mit Silverstone der Große Preis von Großbritannien ausgetragen. Zusätzlich zu den zwölf so bezeichneten Rennen fand hier 1983 und 1985 der ebenfalls zur Formel-1-Weltmeisterschaft gezählte Große Preis von Europa statt. Daneben war Brands Hatch außerdem für zahlreiche Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus bekannt. Insbesondere das bis 1983 insgesamt 14 Mal ausgetragene Race of Champions konnte sich hier etablieren. Im Laufe der Zeit genügte der Rennkurs jedoch nicht mehr den ständig wachsenden Sicherheitsanforderungen der Formel 1 und sowohl das Fahrerlager als auch die Boxenanlage wurden irgendwann ebenfalls als völlig unzureichend eingestuft. Der letzte Formel-1-Grand-Prix wurde im Jahre 1986 in Brands Hatch ausgetragen.

Der 3,908 Kilometer lange Kurs Brands Hatch Race Circuit ist eine Berg- und Talbahn quer durch eine Waldlandschaft und gilt fahrerisch als sehr anspruchsvoll. Die frühere Dingle-Dell-Schikane wurde 2003 herausgenommen und durch die Sheene’s-Kurve ersetzt. Neben der reinen Asphaltstrecke gibt es außerdem im vorderen Teil der Anlage noch Schotterpassagen, weil hier auch Rallycross-Rennen veranstaltet wurden. Überaus populär bei den Fahrern und Zuschauern war der alljährliche British Rallycross Grand Prix. Er wurde von 1982 bis 1994 insgesamt 13-mal jeweils Anfang Dezember ausgefahren und lockte trotz zumeist eisiger Kälte nicht selten rund 25.000 Zuschauer aus dem In- und Ausland nach Fawkham.

In Brands Hatch finden zwar keine Formel-1-Rennen mehr statt, aber es werden immer noch eine ganze Reihe anderer wichtiger Motorsportereignisse wie Superbike-, Tourenwagen-, Champ-Car- und Formel-3-Rennen dort ausgetragen.

Während der Sommer-Paralympics 2012 wurden die Radrennen auf einem Teil der Strecke ausgetragen.[1]

Tödliche Unfälle

Es kam hier auch zu einigen tödlichen Unfällen, bei denen unter anderem die Formel-1-Fahrer Shane Summers und Joseph „Jo“ Siffert ihr Leben ließen. Am 3. August 2008 stürzte der britische Motorradrennfahrer Craig Jones und wurde von dem hinter ihm fahrenden Andrew Pitt am Kopf getroffen. Jones erlag einen Tag später seinen schweren Verletzungen. Am 19. Juli 2009 kam der Formel-2-Fahrer Henry Surtees hier ums Leben. Er wurde im schnellen Streckenabschnitt Westfield von einem durch die Luft fliegenden Reifen getroffen, wurde ohnmächtig und schlug in der Sheene’s-Kurve in die Streckenbegrenzung. Später starb er in einem Krankenhaus in London.

Am 17. August 2013 starb der ehemalige BMW-Motorsportchef Karl-Heinz Kalbfell bei einem Motorrad-Rennen in Brands Hatch. Beim Training zu einem Lauf der englischen Meisterschaft für historische Motorräder (WRR Lansdowne Cup Championship 500 cm³) stürzte Kalbfell ausgangs der Druids-Kurve und wurde von einem nachfolgenden Piloten getroffen.

Statistik

Alle Sieger von Formel-1-Rennen in Brands Hatch

Nr.JahrFahrerKonstrukteurMotorReifenZeitStreckenlängeRundenØ-TempoDatumGP von
11964Vereinigtes Konigreich Jim ClarkLotusClimaxD2:15:07,000 h4,265 km80151,514 km/h11. JuliVereinigtes Konigreich Großbritannien
21966Australien Jack BrabhamBrabhamRepcoG2:13:13,400 h4,265 km80153,667 km/h16. Juli
31968Schweiz Joseph SiffertLotusFordF2:01:20,300 h4,265 km80168,718 km/h20. Juli
41970Osterreich Jochen RindtLotusFordF1:57:02,000 h4,265 km80174,925 km/h18. Juli
51972Brasilien 1968 Emerson FittipaldiLotusFordF1:47:50,200 h4,265 km76180,351 km/h15. Juli
61974Sudafrika 1961 Jody ScheckterTyrrellFordG1:43:02,200 h4,265 km75186,269 km/h20. Juli
71976Osterreich Niki LaudaFerrariFerrariG1:44:19,660 h4,207 km76183,881 km/h18. Juli
81978Argentinien Carlos ReutemannFerrariFerrariM1:42:12,390 h4,207 km76187,698 km/h16. Juli
91980Australien Alan JonesWilliamsFordG1:34:49,228 h4,207 km76202,318 km/h13. Juli
101982Osterreich Niki LaudaMcLarenFordM1:35:33,812 h4,207 km76200,745 km/h18. Juli
111983Brasilien 1968 Nelson PiquetBrabhamBMWM1:36:45,865 h4,207 km76198,254 km/h25. SeptemberEuropa Europa
121984Osterreich Niki LaudaMcLarenPorsche (TAG)M1:29:28,532 h4,207 km71200,299 km/h22. JuliVereinigtes Konigreich Großbritannien
131985Vereinigtes Konigreich Nigel MansellWilliamsHondaG1:32:58,109 h4,207 km75203,634 km/h6. SeptemberEuropa Europa
141986Vereinigtes Konigreich Nigel MansellWilliamsHondaG1:30:38,471 h4,207 km75208,862 km/h13. JuliVereinigtes Konigreich Großbritannien

Rekordsieger
Fahrer: Niki Lauda (3) • Fahrernationen: Österreich (4) • Konstrukteure: Lotus (4) • Motorenhersteller: Ford (6) • Reifenhersteller: Goodyear (6)

Weblinks

Commons: Brands Hatch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archivlink (Memento vom 6. Juli 2012 im Internet Archive)

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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