Branding (Body-Modification)

Branding, englisch für Brandzeichen, ist eine Form der Body-Modification und eine Skarifikation mit heißem Eisen, also das Erzeugen einer möglichst dauerhaften Schmucknarbe durch heißes, glühendes Metall. Es wird aus symbolischen sowie ästhetischen Gründen oder als Ausdruck der Initiation durchgeführt. Ein weiterer Grund können bereits vorhandene Narben sein, die ihren als manchmal störend empfundenen Charakter durch das Brandzeichen verlieren.

Geschichte

Ein Sklave bekommt ein Brandzeichen eingebrannt.

Das klassische Brandzeichen kommt aus der Tierhaltung. Früher wurden Pferde nach Rasse oder Zugehörigkeit zu Eigentümern gebrandmarkt. Auch für Viehzuchten wurden Brandzeichen verwendet, die anschließend vernarbten, wodurch das Fell an dieser Stelle nicht mehr nachwuchs. Dadurch blieben die Brandzeichen auf Dauer sichtbar.

Sklaven in der Antike und in Amerika und Kriminelle wurden zur Leibesstrafe bis ins 19. Jahrhundert gebrandmarkt. Eingebrannte Schmucknarben kamen im westlichen Kulturkreis im 20. Jahrhundert in Mode.

Formen und Durchführung

Heissbrand

Beim Branding am menschlichen Körper wird zwischen zwei Formen unterschieden. Die am häufigsten durchgeführte Variante ist der Heissbrand. Dabei wird ein Eisen erhitzt und auf die Haut gedrückt. Die zweite Variante ist der Kaltbrand. Bei dieser wird ebenfalls ein Eisen in flüssigem Stickstoff auf minus 80 °C herunter gekühlt und im Anschluss auf die Haut gepresst. Das gewünschte Motiv wird in mehrere kleine Eisenteile oder in einem großen nachgeformt, woraufhin die entsprechende Form über einer Gasflamme auf ca. 900 °C erhitzt wird. Gas wird verwendet, damit die Flamme nahezu frei von Ruß und anderen Rückständen ist. Im nächsten Schritt wird die Form für wenige Augenblicke auf die Haut gedrückt. Das Eisen brennt sich innerhalb von einer Sekunde in die obersten Hautschichten ein (Epidermis und Lederhaut). Das Unterhautfettgewebe bleibt unberührt.

Cautery Pen

Eine weitere Variante der Durchführung sind die „Cautery Pens“. Diese bezeichnen batteriebetriebene Brenneisen, welche aussehen und funktionieren wie Kugelschreiber. Der vordere Teil des „Cautery Pens“ wird heiß, mit diesem kann ein Muster auf die Haut gebrannt werden. Jedoch wird von dieser Durchführung abgeraten, da weder die Batterie noch das Gerät die nötige Kraft aufbringen kann, um ein Resultat, das mit einem herkömmlichen Branding vergleichbar ist, zu erreichen. Die genaue Durchführung kann variieren.

Der Schmerz wird als kurz beschrieben und durch den Brennvorgang werden Endorphine ausgeschüttet, die Euphorie auslösen. Deshalb wird auch in der SM-Szene Gebrauch von dieser Variante der Bodymodifikation gemacht. Innerhalb einer SM-Beziehung kann es sich auch um den endgültigen Ausdruck von Besitzrecht handeln.

Verheilung und Ergebnis

Verschiedene unbeeinflussbare Faktoren hängen mit dem Endergebnis zusammen. Es kann nicht zu hundert Prozent garantiert werden, wie ästhetisch befriedigend, wie deutlich und wie lange das Branding sichtbar sein wird. Einflüsse können Hauttypus und Heilungsverlauf sein. Keloide und hypertrophe Narben (fibröse Wucherungen) entstehen bei der Heilung einer Wunde. Die meisten Brandingnarben erscheinen nach Abheilung als kaum sichtbare, weiße Zeichen auf der Haut. Manche Narben bleiben rötlich. Damit sie dauerhaft sichtbar bleiben, soll nach sechs Monaten mit den Originaleisen nachgebrannt werden. Die Wunde verheilt in mehreren Phasen. Unmittelbar nach dem Brennen ist die Stelle weißlich grau, nach einigen Stunden wird sie rötlich bis dunkelgrau-schwarz. In den ersten Tagen ist das Branding sehr klar und deutlich zu erkennen. Daraufhin bildet sich eine Schorfschicht, welche in wenigen Wochen abheilt. Der Schorf muss unverletzt bleiben. Nach drei bis sechs Wochen ist eine rötliche Narbe zu sehen, die in den darauffolgenden Monaten immer weiter verblasst.

Motive

Detaillierte oder filigrane Strukturen sind nicht geeignet. Mit Eisenstreifen aus Stahl, die einen halben bis einen Millimeter dick sind, kann eine Narbe von ca. zwei bis vier Millimeter Breite erzeugt werden. Für punktförmige Brandings werden glattgefeilte Stahlnägel verwendet. Am besten umzusetzen sind geometrische Formen. Problematisch sind spitze Winkel und geschlossene Formen, da diese zu unsauberer Verheilung tendieren. Das fertige Branding wird aus einzelnen Teilen (nicht länger als vier Zentimeter) zusammengesetzt. Diese Form wird Multi-Stroke-Branding genannt und erfordert nicht die teure Herstellung eines Brandeisens, da es aus unterschiedlichen Standardformen zusammengesetzt wird.

Kontroversen

Branding befindet sich in einer juristischen Grauzone. Zum Tragen kommt hier der Körperverletzungsparagraph, welcher besagt, dass einvernehmliche Körperverletzungen nicht strafrechtlich verfolgt werden, solange diese nicht gegen die guten Sitten verstoßen.

Kritiker lehnen das Branding aufgrund hoher gesundheitlicher Risiken ab.

Weblinks

Commons: Branding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Marc Pinto from Perth branding a customer in Singapore.
The Negro in American history (microform) - men and women eminent in the evolution of the American of African descent (1914) (14597416438).jpg
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Identifier: negroinamericanh00crom (find matches)
Title: The Negro in American history (microform) : men and women eminent in the evolution of the American of African descent
Year: 1914 (1910s)
Authors: Cromwell, John W. (John Wesley), b. 1846
Subjects: African Americans -- History African Americans Slavery -- United States
Publisher: Washington : The American Negro Academy
Contributing Library: New York Public Library
Digitizing Sponsor: MSN

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Text Appearing Before Image:
es, then regent of Spain. Las Casas lived to regret thepart he played by his fateful suggestion. To supply this labor the Slave Trade, as it became known,was begun. La Bresa, a Flemish favorite of Charles V havingobtained from the king a patent containing an exclusive rightof annually importing four thousand Negroes into America, soldit to some Genoese merchants who first brought into a regularform the commerce for slaves between Africa and America.- Sir John Hawkins made three trips to America from theWest Coast of Africa between 1563 and 1567, taking with himseveral hundred of the natives whom he sold as slaves. QueenElizabeth became a partner in this nefarious traffic. So elatedwas she at its profits that she knighted him, and he most happilyselected for his crest a Negro head and bust with arms tightlypinioned. It was a lucrative business and though it at firstshocked the sensibilities of Christian nations and rulers, they 1 Bancroft, Vol. I. 2 Spanish Conquest of America, Vol. I.
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Branding a Female Slave. , f-lli NEW vof;,. I ^^^IIC UBV.U.Y KLOBN F0UNOATj,,js-L DISCOVERY, COLONIZATION, SLAVERY 3 soon reconciled themselves not only to the traffic, but introducedthe servitude as part of the economic system of their depend-encies in America. That it became a fixture after its introduc-tion in these colonies was due to the prerogative of the HomeGovernment rather than to the importunities of the colonists,especially because it was a source of revenue to the Crown. Within twelve years after its settlement, a Dutch man-of-warlanded in September, 1619, a cargo of twenty slaves at James-town in Virginia. Beginning with this introduction in Virginia slavery graduallymade its way into all the thirteen colonies, and received thesanction of their several legislatures. Contrary to general belief, Negro Slavery in the colonies never existed nor was it origin-ally established hy law, but it rested wholly on custom.^ Slavery where it existed, being the creature of custom, requ

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