Bracke (Hund)

Kurzhaarige Istrische Bracke

Der Begriff „Bracke“ (ahd. „braccho“) leitet sich von „Bär“ ab und bezeichnete ursprünglich das Junge von Löwen, Bären, Wölfen, Füchsen und Hunden, ähnlich wie der Begriff „Welpe“ (Wölfchen). Im Mittelalter (mittelhochdeutsch „bracke“) bezeichnete man damit einen jungen Hund, insbesondere einen Spiel-, Schoß-, Jagd- und Spürhund. Verwandte Wörter sind engl. bratchet, ital. bracco, franz. braquet und brachet.

Mittlerweile wird mit Bracke ein spezieller Typ von Jagdhunden bezeichnet. In Georg Ludwig Hartigs Lehrbuch für Jäger und die es werden wollen (1812) heißt es zu diesem Hund:

„Seine Bestimmung ist das Wild jeder Art durch fleißiges Suchen im Walde oder Felde ausfindig zu machen, und es so lange laut zu verfolgen, bis es dem Jäger zu Schuß gebracht oder sonst gefangen ist.“[1]

Zu den dort aufgezählten geforderten Eigenschaften der Bracken gehören neben Führigkeit und Gehorsam die gute Suche und das Bellen (nur) auf der Spur („Spurlaut“).

Eigenschaften

Bracken sind den Laufhunden, die vorwiegend zur Hohen Jagd verwendet werden, ähnlich, sind jedoch meist kleiner.[2] Die FCI führt die Bracken in der Sektion der Laufhunde in Gruppe 6. Bracken werden vorwiegend für die Jagd auf Niederwild, insbesondere Hasen und Füchse eingesetzt. Sie fanden jedoch ebenso Verwendung bei der Hohen Jagd.[2] Während der Begriff Jagdhund im weiteren Sinn für alle Jagdgebrauchshunde verwendet wird, gibt es einen Gebrauch im engeren Sinn als Synonym für Bracke.[2] Als Vorfahre der Bracken wird die Keltenbracke postuliert.

Bei der entsprechenden Jagdform, der Brackierjagd, werden Hunde eingesetzt, um das Wild zu finden und dem Jäger zuzutreiben.[3]

Systematik

Unter der Bezeichnung Bracke werden von der FCI in der Gruppe 6 die folgenden Hunderassen geführt:

Die FCI-Gruppe 6 umfasst die Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen (siehe Hunderassen in der Systematik der FCI).

In Gruppe 7 gibt es Hunde vom Typ Braque. Sie sind kurzhaarige Vorstehhunde, verharren also lautlos am Wild und verfolgen es nicht laut wie die Bracken.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Georg Ludwig Hartig: Lehrbuch für Jäger und die es werden wollen. Band 2: welcher die Wildzucht, den Wildschutz, die Wildjagd und die Wildbenutzung enthält. Rößl und Kaulfuß u. a., Wien u. a. 1812, S. 125.
  2. a b c Georg Ludwig Hartig: Lehrbuch für Jäger und die es werden wollen. Band 1: welcher die Jagd-Kunstsprache und die Naturgeschichte der Jagdthiere enthält. Rößl und Kaulfuß u. a., Wien u. a. 1812, S. 236 f.
  3. Andreas Haug: Wildlife-Management und Forstwirtschaft unter besonderer Berücksichtigung der Randbedingungen und Möglichkeiten einer Optimierung jagdwirtschaftlicher Aspekte für Waldeigentümer. Tenea, Berlin 2004, ISBN 3-86504-042-X, S. 91 (Zugleich: Trier, Universität, Dissertation, 2003; online).
  4. Jagdverband.de: Beagle

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Istrische Bracke.jpg

Istarski kratkodlaki gonič (Istrische kurzhaarige Bracke)

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