Brabant (Solingen)

Brabant
Stadt Solingen
Koordinaten:51° 10′ N, 6° 59′ O
Höhe:etwa 92 m ü. NHN
Postleitzahl:42697
Vorwahl:0212
Brabant (Solingen)
Brabant (Solingen)

Lage von Brabant in Solingen

Brabant ist eine Ortslage in der bergischen Großstadt Solingen.

Lage und Beschreibung

Der Ort liegt im Westen von Solingen-Ohligs nahe der Stadtgrenze zu Hilden. Brabant erstreckt sich nördlich der Bahnstrecke Düsseldorf–Solingen von der Teichstraße, an der sich der Sportplatz Brabant befindet, bis zur östlich gelegenen Brabanter Straße nahe dem S-Bahn-Haltepunkt Solingen Vogelpark. Das Gebiet um Brabant ist mit einigen Wald- und Wiesenflächen für Ohligser Verhältnisse eher dünn besiedelt. Benachbarte Orte sind bzw. waren (von Nord nach West): Trotzhilden, Kalstert, Broßhaus, Ohligs, Diepenbruch, Potzhof, Honigsheide, Pannenschoppen, Bauermannsheide sowie Heide und Kovelenberg.

Etymologie

Der Ortsname Brabant (= Ödland) dürfte im Hinblick auf die gleichnamige niederländisch-belgische Landschaft entstanden sein.[1][2]

Geschichte

Der Ort entstand vermutlich im 19. Jahrhundert, wobei er auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 noch nicht verzeichnet ist. Die Preußische Uraufnahme von 1844 verzeichnet ihn noch unbenannt, in der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort ebenfalls unbenannt verzeichnet.[3] In der Preußischen Neuaufnahme von 1893 tritt er als Braband in Erscheinung. In der Hofacker-Karte von 1898 ist der Ort als Brabant benannt.[4]

1832 war Brabant Teil der Honschaft Schnittert innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur III. Ohligs. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit vier Wohnhäuser und drei landwirtschaftliche Gebäude mit 22 Einwohnern, davon sieben katholischen und 15 evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit acht Wohnhäusern und 75 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden 14 Wohnhäuser mit 103 Einwohnern angegeben.[7]

Brabant gehörte zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde. Die Bahnstrecke Düsseldorf–Ohligs wurde auf dem Abschnitt von Hilden bis Ohligs im Jahre 1894 fertiggestellt. Sie zweigt bei Kottendorf von der Bahnstrecke nach Haan ab und führt südlich unmittelbar an Brabant vorbei. Seit 1979/80 diente sie ausschließlich dem S-Bahn-Verkehr, wird seit Dezember 2022 jedoch auch durch den Düssel-Wupper-Express befahren.

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Brabant ein Ortsteil Solingens. In der Mitte der 1980er Jahre entstand am Brabant ein Sportplatz, der Anfang der 2000er Jahre mit Kunstrasen ausgelegt wurde. Mit fast einer halben Million Euro aus den städtischen Sportpauschalen 2014 und 2015 wurden die zu dem Platz gehörenden Umkleideräume und das Umfeld der Sportanlage saniert und aufgewertet.[8]

Quellen

  1. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936
  2. Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. August Hofacker: Stadt- und Landkreis Solingen, 1898, abrufbar über den digitalen Historischen Atlas der Stadt Solingen
  5. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Martin Auer: Sportanlage Brabant wird saniert. In: Solinger Tageblatt. 27. September 2014, abgerufen am 8. Januar 2021.

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Autor/Urheber: Reinhard Kraasch , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Stadtbezirke von Solingen
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"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.