Brüggemann-Gruppe
L. Brüggemann GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1868 |
Sitz | Heilbronn |
Leitung | Stefan Lätsch (Geschäftsführer) |
Mitarbeiterzahl | 300[1] |
Umsatz | 160 Mio. Euro[1] |
Branche | Chemie, Alkohol |
Website | brueggemann.com |
Stand: 2021 |
Die L. Brüggemann GmbH & Co. KG bietet als unabhängiges Familienunternehmen mit Stammsitz in Heilbronn (Deutschland) Lösungen in den Bereichen Kunststoffadditive, Industriechemikalien und Alkohol.
Grunddaten
Brüggemann produziert insbesondere Reduktionsmittel auf Schwefelbasis, Zinkderivate, AP-NYLON® Additive, Hochleistungsadditive für Polyamide und Polyester sowie Pfropfpolymere. Außerdem ist Brüggemann im Bereich Alkohol, beispielsweise in der Pharmazeutischen, Chemie- und Kosmetik-Industrie wie auch im Desinfektionsmittelbereich tätig.
Die Gesellschaft hat Tochtergesellschaften in Lutherstadt Wittenberg, Piano di Coreglia (Italien), USA und Hong Kong.
Geschichte
1868 gründete Louis Brüggemann[Anm. 1] eine Fabrik zur Vergärung von Melasse und zum Brennen von Alkohol in der Holzstraße in Heilbronn. 1900 zog das Unternehmen in ein neues Werk in der Salzstraße, und Walter Brüggemann (1868–1958), der Sohn des Gründers, übernahm den Posten der Geschäftsleitung. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Hauptsitz bei Luftangriffen auf Heilbronn 1944 weitgehend zerstört.
Nach dem Krieg erfolgte ein rascher Wiederaufbau. So konnte 1950 das Werk vergrößert werden und die Produktpalette wurde um Zinkoxide und -carbonate erweitert. 1978 rückte in vierter Generation Ludwig Brüggemann in die Unternehmensleitung nach, der bis 2017[2] auch Haupteigentümer mit (Stand 2008) 82 % der Anteile der L. Brüggemann KG war.[3] 1990 wurde eine Vertriebsniederlassung in den USA eröffnet, der 2006 eine weitere Vertriebsniederlassung in Hongkong folgte. Im Jahr 2000 wurde mit Royal Nedalco B.V., Niederlande, ein Joint Venture für den Bereich Ethanol gegründet, die Brüggemann Alcohol GmbH & Co. KG, die zu jeweils 50 % im Besitz der L. Brüggemann KG und der niederländischen Royal Nedalco B.V. war. 2009 verkaufte die Brüggemann KG ihre Anteile an diesem Joint Venture an den Partner Nedalco. Das frühere Joint Venture wurde in Nedalco Alcohol GmbH & Co. KG umbenannt, und Brüggemann gründete für seine Alkoholaktivitäten ein neues Unternehmen, die BrüggemannAlcohol Heilbronn GmbH.[4] 2012 übernahm die Brüggemann-Gruppe die Ethanol-Produktionsanlagen in Lutherstadt Wittenberg von der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein und gründete die BrüggemannAlcohol Wittenberg GmbH. Außerdem erfolgte in diesem Jahr auch die Gründung der Brüggemann Services GmbH, die Dienstleistungen im Bereich Umwelt-, Sicherheits- und Chemikalienmanagement anbietet.
Seit 1994 ist das Unternehmen nach ISO 9001 zertifiziert, Brüggemann Chemical zusätzlich nach ISO 14001 und ISO 50001. Im 21. Jahrhundert nahm die Geschäftsentwicklung der Brüggemann-Gruppe einen starken Aufschwung, und 2007, im nach eigenen Angaben bislang „besten Jahr der Firmengeschichte“,[3] konnte ein Umsatz von 120 Millionen Euro erzielt werden. Für das Jahr 2013 ist erneut ein Umsatz von 120 Millionen Euro geplant.
2017 verkaufte der 78-jährige Ludwig Brüggemann seine Brüggemann-Anteile an die in der Chemieindustrie aktive Frankfurter Unternehmer-Familie Ayles. Die Brüggemann-Gruppe soll ein Familienunternehmen mit Stammsitz in Heilbronn bleiben, wo 250 der 300 Mitarbeiter tätig sind.[2]
2022 wurde das Unternehmen Auserpolimeri, mit Sitz in Piano di Coreglia, Italien akquiriert. Die Auserpolimeri Srl hat sich auf das Pfropfen von Polymeren durch reaktive Extrusion spezialisiert. Die mit dieser Technologie funktionalisierten Polymere bilden das Produktportfolio des Unternehmens und umfassen unter anderem Haftvermittler, Kompatibilisatoren und Schlagzähmodifikatoren. Das Unternehmen, welches vorher zur renommierten Eigenmann & Veronelli-Gruppe gehörte, ist im Markt für Technische Polymere insbesondere für hochwertige technische Beratung und kontinuierliche Produktweiterentwicklung bekannt.[5]
Anmerkungen
- ↑ * 11. Dezember 1825 in Trendelburg; † 12. Januar 1900 in Heilbronn. 1908 benannte die Stadt Heilbronn die Brüggemannstraße nach ihm. Nach: Gerhard Schwinghammer und Reiner Makowski: Die Heilbronner Straßennamen. Hrsg. von der Stadt Heilbronn. 1. Auflage. Silberburg-Verlag, Tübingen 2005, ISBN 3-87407-677-6, S. 48
Einzelnachweise
- ↑ a b L. Brüggemann GmbH & Co. KG (Heilbronn): Umsatz, Mitarbeiterzahl. In: Die deutsche Wirtschaft. Abgerufen am 21. Oktober 2022.
- ↑ a b Jürgen Paul: Neuer Mehrheitseigner bei Heilbronner Chemie-Unternehmen. stimme.de, 9. Juni 2017
- ↑ a b Manfred Stockburger: Die Chemie stimmt. In: Heilbronner Stimme. 29. Juli 2008 (bei stimme.de [abgerufen am 13. November 2009]).
- ↑ Manfred Stockburger: Brüggemann besinnt sich auf die Wurzeln. In: Heilbronner Stimme. 12. November 2009 (bei stimme.de [abgerufen am 13. November 2009]).
- ↑ Brüggemann baut das Geschäft mit Kunststoffadditiven durch strategischen Zukauf in Italien weiter aus (Pressemitteilung). 29. Juli 2022, abgerufen am 21. Oktober 2022.
Weblinks
Koordinaten: 49° 9′ 41″ N, 9° 12′ 50,8″ O