Bovenau

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 54° 20′ N, 9° 50′ O

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis:Rendsburg-Eckernförde
Amt:Eiderkanal
Höhe:16 m ü. NHN
Fläche:26,24 km2
Einwohner:1114 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:42 Einwohner je km2
Postleitzahl:24796
Vorwahlen:04331, 04334, 04357
Kfz-Kennzeichen:RD, ECK
Gemeindeschlüssel:01 0 58 026
Adresse der Amtsverwaltung:Schulstraße 36
24783 Osterrönfeld
Website:www.bovenau.de
Bürgermeister:Daniel Ambrock[2] (CDU)
Lage der Gemeinde Bovenau im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Karte

Bovenau ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet von Bovenau erstreckt sich im Nordwesten des nordwestlichen Teilbereichs der naturräumlichen Haupteinheit Holsteinisches Hügel- und Seenland (Nr. 702) am historischen Oberlauf der Eider. Ihr Wasserbett, inzwischen wird dieser Abschnitt als Alte Eider bezeichnet, bildet im Mittelteil auf der Ostseite heute die Gemeindegrenze zur Nachbargemeinde Sehestedt exakt ab.[3][4] Daneben wird die nördliche Gemeindegrenze vom Nord-Ostsee-Kanal (Kanalkilometer 71–80) gebildet.[4] Im Gemeindegebiet befindet sich darüber hinaus auch ein Teilabschnitt des historischen Eider-Kanals.

Gemeindegliederung

Die Ortsteile Ehlersdorf und Wakendorf sowie die Güter Dengelsberg, Georgenthal, Kluvensiek, Osterrade und Steinwehr liegen im Gemeindegebiet.[5]

Nachbargemeinden

Unmittelbar angrenzende Gemeindegebiet von Bovenau sind:[6]

BünsdorfSehestedtLindau
RadeKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtKrummwisch
OstenfeldBredenbek

Geschichte

Großsteingrab Bovenau, rekonstruiertes Megalithgrab

Bovenau wurde 1240 zum ersten Mal als Kirchdorf erwähnt. Der Name leitet sich vom niederdeutschen „boven de Au“ ab, was so viel wie „oberhalb der Au“ bedeutet. Auf dem Gebiet der Siedlung wurden mehrere Hügelgräber gefunden.

Gut Dengelsberg

Gut Dengelsberg wurde erst 1920 selbständig und gehörte vorher zum Gut Kluvensiek.

Gut Georgenthal

Das Gut ist seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts ein selbständiges adliges Gut. Es wird auch heute noch landwirtschaftlich genutzt.

Herrenhaus Kluvensiek
Herrenhaus Osterrade

Gut Kluvensiek

Das Gut wurde 1450 erstmals als Besitz von Otto von Sehestedt erwähnt. Das Geschlecht erlosch im 18. Jahrhundert Danach wechselte das Gut mehrfach den Besitzer. Das heutige Herrenhaus wurde 1777 errichtet und 1837 um das zweite Geschoss erweitert.[7]

Gut Osterrade

Das Gut, das heute zwischen dem Nord-Ostsee-Kanal und dem Eider-Kanal liegt, wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Das heutige Herrenhaus wurde 1723 von Detlev von Brockdorff errichtet und später klassizistisch umgestaltet.

Schon lange symbolisiert das Baudenkmal Osterrade ländliche Lebensart für „Unox“.

Gut Steinwehr

Das Gut war ursprünglich ein Meierhof zu den Gütern Kluvensiek und Osterrade und wurde erst im Jahr 1806 selbständig. Das 1763 erbaute Herrenhaus liegt heute direkt am Nord-Ostsee-Kanal, in dem es einen eigenen Fähranleger hat. Das Gut wird auch heute noch landwirtschaftlich genutzt, vor allem für den Himbeeranbau.

Politik

Von den 11 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2023 vier Sitze, die WiB vier Sitze und die KWG drei Sitze.[8]

Wappen

Blasonierung: „Von Rot und Silber stufengiebelförmig schräglinks geteilt. Oben eine silberne verzierte Schale, unten ein blauer Abendmahlskelch.“ Die fünf Stufen weisen auf die fünf zur Gemeinde gehörenden Gutsbezirke hin. Bei der Schale handelt es sich um einen Fund aus einem Großsteingrab. Der Kelch wurde der Kirche 1630 von Benedict und Christina von Ahlefeld auf Gut Osterrade gestiftet und ist bis heute in Gebrauch.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauten

In der Liste der Kulturdenkmale in Bovenau stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

An der Kirche, ehemalige Schule

Maria-Magdalenen-Kirche

Maria-Magdalenen-Kirche in Bovenau
Kirche, Innenraum

Die Bovenauer Kirche wurde nach der Schlacht bei Bornhöved (1227) von Graf Adolf IV. von Schauenburg als „Dankeskirche“ gestiftet. Da Maria Magdalena die Tagesheilige des 22. Juli, des Tages der Schlacht, ist, wurde die Kirche ihr geweiht. Der Bau aus Feldsteinen stammt aus dieser Zeit, das bronzene, beheizbare Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert. Nach der Einführung der Reformation trugen die Besitzer der umliegenden Güter als Kirchenpatrone zur Ausstattung der Kirche bei. Wulf Jasper von Brockdorff stiftete der Kirche mehrere Gemälde und ließ einen Anbau an der Nordseite der Kirche als Mausoleum für sich und seine Frau errichten. Ende des 18. Jahrhunderts erhielt die Kirche ihren hölzernen Kirchturm. 1844 wurde das Kircheninnere komplett umgestaltet, wobei fast alles mittelalterliche Inventar entfernt wurde und ein Kanzelaltar angeschafft. Dieser wurde 1960 durch einen schlichten Steintisch ersetzt, über dem ein Triumphkreuz aus dem 15. Jahrhundert hängt.[10]

Wakendorfer Mühle

Der Naturerlebnisraum „Wakendorfer Mühle“ wurde 2009 vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein anerkannt.[11] Dieser verläuft längs des Baches „Bovenau“ im Südosten der Gemeinde.

Eider-Kanal-Schleuse Kluvensiek

In der Nähe von Gut Kluvensiek liegt im Verlauf des ehemaligen Eider-Kanals die Schleuse Kluvensiek, eine der sechs Schleusen des Kanals. Ursprünglich war hier eine hölzerne Brücke vorhanden, die 1850 durch eine gusseiserne Klappbrücke aus der Rendsburger Carlshütte ersetzt wurde. Die Schleuse mit ehemaliger Klappbrücke wurde 2012 restauriert.[12][13]

Vereine

SV Grün-Weiß Bovenau e.V.

Verkehr

Bovenau liegt etwa 10 km östlich von Rendsburg an der Bundesautobahn 210 von Rendsburg nach Kiel. Nördlich des Ortes befinden sich der ehemalige Eider-Kanal mit der Schleuse bei Kluvensiek sowie der Nord-Ostsee-Kanal.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Ingo Kühl (* 1953), Maler, Zeichner, Bildhauer und Architekt, wurde in Bovenau geboren und wuchs dort auf (bis 1964).
    Ingo Kühls Geburtshaus, ehemaliger Polizeiposten an der B 202 (heute Kieler Str. 6; L 47) in Bovenau, 1957
    In seiner 2023 erschienenen Biografie "Tagebuch eines Malers" wird die Zeit in Bovenau beschrieben.[14]

Literatur

  • Chronik Bovenau. Herausgegeben von der Gemeinde Bovenau, 2007.[15]

Weblinks

Commons: Bovenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. https://www.kn-online.de/lokales/rendsburg-eckernfoerde/daniel-ambrock-buergermeister-in-bovenau-2J73DXIIDI2DF3H23XJ63CGO3M.html
  3. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 10, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  4. a b Topographische Karten SH im Digitaler Atlas Nord. Abgerufen am 20. Dezember 2021 (Hinweis: Anzeige der vollen gemeindlichen Gemarkung bei Eingabe des Gemeindenamens und -kennziffer (GKZ)).
  5. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 2: Boren - Ellerau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2002, ISBN 978-3-926055-68-2, S. 56.
  6. Relation: Bovenau (548563) bei OpenStreetMap (Version #11). Abgerufen am 20. Dezember 2021.
  7. Gut Kluvensiek
  8. Gemeindewahlen Gemeindewahl in Gemeinde Bovenau. Abgerufen am 10. November 2023.
  9. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  10. Geschichte der Kirche Bovenau (Memento desOriginals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirche-bovenau.de
  11. Natur wird zum Erlebnis: Naturerlebnisraum Wakendorfer Mühle in Bovenau wird durch Umweltminister von Boetticher anerkannt (Memento vom 1. Februar 2015 im Internet Archive)
  12. Schleuse Kluvensiek restauriert. Canal-Verein, abgerufen am 13. März 2014.
  13. Barbara Runtsch: Der Schleswig-Holsteinische Kanal / Eiderkanal - Kluvensiek. In: Kulturlandschaft-historisches Gutachten. Gemeinde Bovenau, September 2001, abgerufen am 13. März 2014.
  14. Belegexemplar DNB 1291826866 bei der Deutschen Nationalbibliothek.
  15. Chronik Bovenau

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Bovenau, An der Kirche; Innenausstattung
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Archäologisches Denkmal: Rekonstruiertes Megalithgrab (LA 130) in der Gemeinde Bovenau. Das Grab wurde 1959 wissenschaftlich untersucht und 2001 mit ähnlichen Steinen wieder errichtet. Die Grabbeigaben wurden auf ca. 2800-2350 v. Chr. datiert.
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Eisentore der der ehem. Zugbrücke über die Eider in Kluvensiek
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Die Maria-Magdalenen-Kirche in Bovenau aus dem 13. Jahrhundert. Der hölzerne Turm stammt aus dem 18. Jahrhundert.
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Kluvensieker Schleuse alter Eiderkanal
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Blasonierung: Von Rot und Silber stufengiebelförmig schräglinks geteilt. Oben eine silberne verzierte Schale, unten ein blauer Abendmahlskelch.
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Bovenau, Naturerlebnisraum Wakendorfer Mühle