Bouzic
| Bouzic Bosic | ||
|---|---|---|
| ||
| Staat | ||
| Region | Nouvelle-Aquitaine | |
| Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
| Arrondissement | Sarlat-la-Canéda | |
| Kanton | Vallée Dordogne | |
| Gemeindeverband | Domme Villefranche-du-Périgord | |
| Koordinaten | 44° 44′ N, 1° 13′ O | |
| Höhe | 106–310 m | |
| Fläche | 11,76 km² | |
| Einwohner | 154 (1. Januar 2022) | |
| Bevölkerungsdichte | 13 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 24250 | |
| INSEE-Code | 24063 | |
| Website | www.bouzic.fr | |
Bouzic – Ortsbild mit Flüsschen Céou | ||
Bouzic (Aussprache [buˈzik], okzitanisch Bosic) ist ein Ort und südwestfranzösische Gemeinde mit 154 Einwohnern (Stand :1. Januar 2022) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Sarlat-la-Canéda und zum Gemeindeverband Communauté de communes de Domme Villefranche-du-Périgord. Die Bewohner werden Bouzicois und Bouzicoises genannt.
Geografie

Bouzic liegt etwa 64 Kilometer südöstlich von Périgueux, etwa 18 Kilometer südlich von Sarlat-la-Canéda und etwa 36 Kilometer nordnordwestlich von Cahors in der Région naturelle des Périgord noir, im gleichnamigen, touristisch benannten Landesteil. Das Gemeindegebiet liegt im Einzugsgebiet der Dordogne und wird entwässert vom Céou, an dessen rechtem Ufer sich das Zentrum befindet, und vom Flüsschen Riol, das im Nordwesten in den Céou mündet.
Das Département Dordogne liegt auf der Nordplatte des Aquitanischen Beckens und grenzt im Nordosten an einen Rand des Zentralmassivs. Es weist eine große geologische Vielfalt auf. Das Gelände ist in der Tiefe in regelmäßigen Schichten angeordnet, die von der Sedimentation auf dieser alten Meeresplattform zeugen. Das Département lässt sich daher geologisch in vier Stufen unterteilen, die sich nach ihrem geologischen Alter unterscheiden. Bouzic liegt auf der zweiten Stufe von Nordosten, einer Hochebene aus sehr hartem Kalkstein aus dem Jura, den das Meer durch chemische Karbonatsedimentation in dicken und massiven Schichten abgelagert hat.[1] Die im Gemeindegebiet hervortretenden Schichten bestehen aus Oberflächenformationen aus dem Quartär, die aus dem Känozoikum stammen, sowie Sedimentgesteine aus dem Mesozoikum.
Das Relief des Gemeindegebiets weist eine recht bewaldete Hügellandschaft beiderseits des Céou auf mit Erhebungen bis knapp über 300 m im südlichen Teil. Der topografisch höchste Punkt befindet sich dort mit 310 m Höhe am Lieu-dit Le Puits. Der tiefste Punkt befindet sich im Nordwesten mit 106 m Höhe beim Austritt des Céou aus dem Gemeindegebiet. Das Zentrum liegt im Céou-Tal auf etwa 116 m Höhe.
Rund 58 % der Fläche der Gemeinde sind bewaldet, 42 % werden landwirtschaftlich, zumeist heterogen genutzt.[2]
Bouzic wird von folgenden vier Gemeinden umgeben:
| Daglan | Saint-Martial-de-Nabirat | |
| Campagnac-lès-Quercy | Florimont-Gaumier |

Natürliche Risiken
Naturrisiken manifestieren sich in Bouzic als
- Überschwemmungen und den mit ihnen assoziierten Schlammströmen und Hangrutschungen, besonders entlang des Céou
- Dürren
- Waldbrände
- Bodensetzungen.
Aufgrund der Schäden, die durch Überschwemmungen und Schlammlawinen in den Jahren 1982 und 1996 verursacht wurden, wurde für die Gemeinde der Naturkatastrophenzustand ausgerufen. Im Dossier des Départements über Hauptrisiken sind vorbeugenden Maßnahmen zur Reduktion von Hochwasserschäden festgelegt. Dazu gehört u. a. die Ausweisung von Zonen, die nicht oder nur nach Genehmigung bebaut werden dürfen, die Instandhaltung des Wasserlaufs, um Hindernisse zu begrenzen, und die Schaffung von Regenrückhaltebecken.
Im gesamten Gemeindegebiet besteht zur Vorbeugung von Waldbränden eine rechtliche Plicht zur Beseitigung von Gestrüpp rund um Häuser, Straßen und andere Einrichtungen oder Geräten und eine zeitliche und räumliche Beschränkung von offenem Feuer, beispielsweise beim Verbrennen von Abfällen oder Pflanzen, beim Campen oder beim Feuerwerk.[3]
Wie die Risikokarte zeigt, ist das Gemeindegebiet von einer geringen Gefahr durch Bodensetzungen bei abwechselnden Dürre- und Regenperioden betroffen. Dennoch ist eine Dürreperiode am Ende des Jahres 2012 als Naturkatastrophe klassifiziert. Die Erdbebengefahr ist als relativ niedrig einzustufen. Das Gemeindegebiet ist einer geringen Radongefahr ausgesetzt und wird der Zone 1 zugeordnet.[4]
Toponymie und Geschichte
Der Name des Orts erschien erst am Ende des 13. Jahrhunderts in der latinisierten Schreibweise Bozicum (1283). Er entspricht dem okzitanischem bosic, einer maskulinen Variante von bosiga, das vom gallischen °bidiga (deutsch Brachland) stammt.[5] Nach einer anderen Interpretation würde der aus dem Germanischen stammende Begriff boos eine Beziehung zu den Quellen bedeuten.[6]
Das Dorf ist Höhlenforschern durch die Höhle Trou du Vent (44° 43′ 10,2″ N, 1° 13′ 16,1″ O) südlich des Zentrums mit ihren sehr zahlreichen Gängen bekannt. Eine menschliche Anwesenheit ist seit der Jungsteinzeit belegt. Ab dem 10. oder 11. Jahrhundert gab es ein Benediktinerkloster, das dem Apostel Bartholomäus geweiht war und der Abtei von Souillac angehörte.[5] Im 13. Jahrhundert war Bouzic der Bastide Domme zugeordnet, als diese 1281 gegründet wurde. Die Pfarrgemeinde war in fünf Lehen unterteilt, deren Treuepflichten unterschiedlich waren. Bouzic, an der Grenze zwischen dem Quercy und dem südöstlichen Périgord gelegen, stand zunächst unter englischer Herrschaft, bevor es 1369 der französischen Krone angehörte.[6][7]
Bevölkerungsentwicklung
| Bouzic: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1793 | 696 | |||
| 1800 | 720 | |||
| 1806 | 687 | |||
| 1821 | 758 | |||
| 1831 | 735 | |||
| 1836 | 784 | |||
| 1841 | 764 | |||
| 1846 | 748 | |||
| 1851 | 759 | |||
| 1856 | 742 | |||
| 1861 | 732 | |||
| 1866 | 725 | |||
| 1872 | 720 | |||
| 1876 | 739 | |||
| 1881 | 722 | |||
| 1886 | 620 | |||
| 1891 | 550 | |||
| 1896 | 504 | |||
| 1901 | 507 | |||
| 1906 | 463 | |||
| 1911 | 470 | |||
| 1921 | 369 | |||
| 1926 | 348 | |||
| 1931 | 347 | |||
| 1936 | 328 | |||
| 1946 | 241 | |||
| 1954 | 208 | |||
| 1962 | 174 | |||
| 1968 | 148 | |||
| 1975 | 141 | |||
| 1982 | 128 | |||
| 1990 | 133 | |||
| 1999 | 132 | |||
| 2006 | 134 | |||
| 2013 | 149 | |||
| 2020 | 150 | |||
| Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[8] INSEE ab 2006[9][10][11] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz | ||||
Sehenswürdigkeiten

Die turm- und schmucklose Kirche Saint-Barthélemy ist ein einschiffiger romanischer Bau des 12. Jahrhunderts, der jedoch nach Ende des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) ein neues Eingangsportal erhielt. Das Innere der Apsis zeigt fünf Blendarkaden; auf der rechten Seite des Triumphbogens befindet sich ein romanisches Kapitell mit zwei Engeln und dem Agnus Dei in ihrer Mitte. Die Vorhalle aus dem 15. Jahrhundert und das Kapitell, das den Triumphbogen auf der rechten Seite trägt, wurden im Jahr 1948 als Monument historique eingeschrieben.[12]
Das Leben auf der Causse ist eng mit dem Stein verbunden, der von den Feldern entfernt werden musste, um sie zu bestellen, der aber gleichzeitig in den Häusern Schutz bot, aber auch in den Garriottes, den Hirtenhütten, zum Schutz und zur Einzäunung des Landes mit Trockenmauern oder zum Bezeugen des Glaubens durch das Aufstellen von Kreuzen.
Wirtschaft
Bis in die heutige Zeit spielt die Landwirtschaft die größte Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde: Der ehemals auch hier betriebene Weinbau ist jedoch nach der Reblauskrise gänzlich aufgegeben worden.
Erwerbstätigkeit
Im Jahre 2022 waren 75 Personen zwischen 15 und 64 Jahren in Bouzic erwerbstätig, entsprechend 87 % der Bevölkerung der Gemeinde in dieser Altersklasse. Die Zahl der Arbeitslosen war mit drei Personen im Jahr 2022 höher als im Jahr 2016 (1). Die Arbeitslosenquote stieg entsprechend von 1,8 % (2016) auf 3,7 % (2022).[13]
Branchen und Betriebe
25 nicht-landwirtschaftliche Gewerbebetriebe waren im Jahr 2022 in Bouzic wirtschaftlich aktiv:[13]
| Branche | ||
|---|---|---|
| Anzahl | % | |
| Gesamt | 25 | |
| Fertigung, Bergbau und andere Industrien | 1 | 4,0 % |
| Baugewerbe | 2 | 8,0 % |
| Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie | 8 | 32,0 % |
| Information und Kommunikation | 1 | 4,0 % |
| Finanzen und Versicherungen | 5 | 20,0 % |
| Fachbezogene, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten sowie administrative und unterstützende Dienstleistungstätigkeiten | 5 | 20,0 % |
| Öffentliche Verwaltung, Bildung, menschliche Gesundheit und soziales Handeln | 1 | 4,0 % |
| Andere Dienstleistungen | 2 | 8,0 % |
Landwirtschaft
Im Jahr 2020 lag die technisch-ökonomische Ausrichtung der Landwirtschaft der Gemeinde mit dem Fokus auf die Haltung von Schweinen.[14] Die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde sank von 20 bei der Landwirtschaftszählung von 1988 auf 13 im Jahr 2000, auf 10 im Jahr 2010 und im Jahr 2020, insgesamt ein Rückgang von 50 % in 32 Jahren. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche verringerte sich von 339 Hektar im Jahre 1988 auf 190 Hektar im Jahre 2020. Die genutzte Fläche pro Betrieb stieg leicht von 17 Hektar auf 19 Hektar.[15][16][17]
Verkehr
Bouzic liegt fernab von größeren Verkehrsachsen. Nachgeordnete Departementsstraßen und lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit den Weilern der Gemeinde und mit den Nachbargemeinden.
Literatur
- Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch).
Weblinks
- Bouzic, Église Saint-Barthélemy – Luftbild, Foto + Kurzinfos (französisch)
- Bouzic, Église Saint-Barthélemy – Fotos
Einzelnachweise
- ↑ Géologie de la Dordogne-Périgord. Esprit de Pays, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 4. November 2024 (französisch).
- ↑ Dossier des Départements der Hauptrisiken. (PDF) Département Dordogne, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Les risques près de chez moi. Ministerium für ökologischen Wandel, Biodiversität, Wälder, Meer und Fischerei, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ a b Tanet, Hordé, Seite 71
- ↑ a b Jean Figarella: Origines des noms de Bouzic et de certains de ses hameaux. Gemeinde Bouzic, 9. März 2021, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Bouzic (französisch) ( vom 13. September 2016 im Internet Archive)
- ↑ Notice Communale Bouzic. EHESS, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2006 Commune de Bouzic (24063). INSEE, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2013 Commune de Bouzic (24063). INSEE, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2020 Commune de Bouzic (24063). INSEE, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Église Saint-Barthélemy, Bouzic in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- ↑ a b Dossier complet Commune de Bouzic (24063). INSEE, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Territoriale Spezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion im Jahr 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Allgemeine Daten der landwirtschaftlichen Betriebe mit Sitz in Bouzic. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und deren durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
- ↑ Gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 4. November 2025 (französisch).
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Carte des infrastructures et de l’occupation des sols en 2018 de la commune de fr:Bouzic (France).
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Carte de l'aléa retrait-gonflement des argiles sur la commune de fr:Bouzic (France).
