Bouvines

Bouvines
StaatFrankreich
RegionHauts-de-France
Département (Nr.)Nord (59)
ArrondissementLille
KantonTempleuve-en-Pévèle
GemeindeverbandMétropole Européenne de Lille
Koordinaten50° 35′ N, 3° 11′ O
Höhe25–49 m
Fläche2,71 km²
Einwohner746 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte275 Einw./km²
Postleitzahl59830
INSEE-Code
Websitewww.bouvines.fr

Kirche Saint-Pierre

Bouvines (niederländisch: Bovingen[1]) ist eine Gemeinde in Französisch-Flandern mit 746 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Der Ort ist als Austragungsort der Schlacht bei Bouvines 1214 bekannt geworden.

Geografie

Bouvines liegt im Zentrum der vier Nachbarorte Sainghin-en-Mélantois im Nordwesten, Gruson im Nordosten, Cysoing im Südosten und Péronne-en-Mélantois im Südwesten. Der Fluss Marque begrenzt die Gemeinde im Westen, wo das Siedlungsgebiet direkt an das von Sainghin-en-Mélantois angrenzt.

Geschichte

Der Ort war bereits zur Zeit der Merowinger besiedelt, wie Überreste eines Friedhofs bezeugen. Der Ort Bovingole wird erstmals 899 in einem Schriftstück Karls des Kahlen erwähnt; eine Karte der Grafschaft Flandern (zu welcher Bouvines lange Zeit gehörte) bezeugt die Ortschaft im Jahr 1002 als Villa Bovinas.

Im Jahr 1214 fand unmittelbar im Norden der Ortschaft die Schlacht bei Bouvines statt, in welcher der französische König Philipp II. mit Unterstützung durch die Staufer Kaiser Otto IV. und dessen englisch-welfisches Heer schlug. Das Ereignis zählte zu den größten Ritterschlachten des europäischen Mittelalters und der Ausgang hatte entscheidende Auswirkungen in England, Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich.

Bouvines wurde auch später noch in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt, unter anderem wurde es im Achtzigjährigen Krieg 1578 von dem niederländischen Befehlshaber Gilles de Berlaymont eingenommen. Während des Ersten Koalitionskriegs war die Brücke über die Marque im Vorfeld des alliierten Aufmarsches bei der Schlacht bei Tourcoing eine wichtige Position.

Der Bürgermeister Félix Dehau war 1872 der jüngste Bürgermeister Frankreichs und schied 1934 als Doyen unter den Bürgermeistern Frankreichs aus dem Amt. In seine 62-jährige Amtszeit fällt die Entscheidung für den Wiederaufbau der Kirche Saint-Pierre; er gründete auch in Lille die heute älteste Landwirtschaftsschule Frankreichs. In Dehaus Wohnhaus richteten seine Kinder nach seinem Tod ein Dominikaner-Kloster ein.

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten des Orts zählen das Dominikaner-Kloster, die Kirche St-Pierre (Monument historique) mit von Emmanuel Champigneulle gestalteten Fenstern und ein Obelisk zur Erinnerung an die Schlacht bei Bouvines.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 594–596.

Weblinks

Commons: Bouvines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. De Nederlanden in Frankrijk, Jozef van Overstraeten, 1969

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Blason de la ville de Baisieux (59) Nord-France: "Bandé d'or et d'azur de six pièces."

"Sourinet etre aour ha glazur a c'hwec'h pezh"
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Obélisque commémorant la bataille du 27 juillet 1214, inauguré en 1865.