Bourgnac

Bourgnac Bornhac
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Staat	Frankreich Frankreich
Region	Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)	Dordogne (24)
Arrondissement	Périgueux
Kanton	Vallée de l’Isle
Gemeindeverband	Isle et Crempse en Périgord
Koordinaten	45° 1′ N, 0° 24′ O45.0180555555560.40333333333333
Höhe	49–158 m
Fläche	9,06 km²
Einwohner	352 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte	39 Einw./km²
Postleitzahl	24400
INSEE-Code	24059
Website	www.communedebourgnac.fr
Mühle La Forge

Bourgnac (Aussprache [buʁˈɲak], okzitanisch Bornhac) ist eine französische Gemeinde im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine mit 352 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022). Sie gehört zum Arrondissement Périgueux und zum Gemeindeverband Communauté de communes Isle et Crempse en Périgord. Die Einwohner werden Bourgnacois und Bourgnacoises genannt.

Bourgnac liegt etwa 31 Kilometer südwestlich von Périgueux und etwa 29 Kilometer nordnordwestlich von Bergerac am Übergang der Région naturelle des Landais zur Double im touristisch benannten Landesteils des Périgord blanc. Das Gemeindegebiet befindet sich im Einzugsgebiet der Dordogne und wird entwässert von der Crempse, die es von Ost nach West durchquert, vom Flüsschen Crempsoulie, das im Osten in die Crempse mündet, sowie von drei kleineren Fließgewässern.

Das Département Dordogne liegt auf der Nordplatte des Aquitanischen Beckens und grenzt im Nordosten an einen Rand des Zentralmassivs. Es weist eine große geologische Vielfalt auf. Das Gelände ist in der Tiefe in regelmäßigen Schichten angeordnet, die von der Sedimentation auf dieser alten Meeresplattform zeugen. Das Département lässt sich daher geologisch in vier Stufen unterteilen, die sich nach ihrem geologischen Alter unterscheiden. Bourgnac liegt in der vierten Stufe von Nordosten, einem Plateau aus Kieselsandsteinablagerungen und Seekalksteinen aus dem Tertiär.^[1] Die im Gemeindegebiet hervortretenden Schichten bestehen aus Oberflächenformationen aus dem Quartär und aus Sedimentgesteinen, teils aus dem Känozoikum, andere aus dem Mesozoikum.

Das Relief des Gebiets von Bourgnac zeigt bis auf das Crempse-Tal eine stark bewaldete Hügellandschaft, die durch die Täler der Crempse und der Crempsoulie tief eingeschnitten wird. Der topografisch höchste Punkt liegt mit 158 m im äußersten Süden, der tiefste Punkt mit 49 m im äußersten Westen beim Austritt der Crempse aus dem Gemeindegebiet. Das Zentrum liegt auf etwa 67 m Höhe.

Rund 69 % der Fläche der Gemeinde sind bewaldet, rund 30 % werden landwirtschaftlich, hauptsächlich heterogen genutzt, rund 2 % entfallen auf Industrie-, Gewerbe- oder Verkehrsflächen.^[2]

Bourgnac wird von folgenden fünf Gemeinden umgeben:

	Sourzac
Mussidan		Issac
	Les Lèches	Église-Neuve-d’Issac

Naturrisiken manifestieren sich in Bourgnac als

• Überschwemmungen und den mit ihnen assoziierten Schlammströmen und Hangrutschungen, besonders entlang der Crempse
• Dürren
• Waldbrände
• Bodensetzungen.

Aufgrund der Schäden, die durch Überschwemmungen und Schlammlawinen in den Jahren 1982 und 1986 verursacht wurden, wurde für die Gemeinde der Naturkatastrophenzustand ausgerufen. Im Dossier des Départements über Hauptrisiken sind vorbeugenden Maßnahmen zur Reduktion von Hochwasserschäden festgelegt. Dazu gehört u. a. die Ausweisung von Zonen, die nicht oder nur nach Genehmigung bebaut werden dürfen, die Instandhaltung des Wasserlaufs, um Hindernisse zu begrenzen, und die Schaffung von Regenrückhaltebecken. Im gesamten Gemeindegebiet besteht zur Vorbeugung von Waldbränden eine rechtliche Plicht zur Beseitigung von Gestrüpp rund um Häuser, Straßen und andere Einrichtungen oder Geräten und eine zeitliche und räumliche Beschränkung von offenem Feuer, beispielsweise beim Verbrennen von Abfällen oder Pflanzen, beim Campen oder beim Feuerwerk.^[3]

Wie die Risikokarte zeigt, ist fast das gesamte Gemeindegebiet bis auf die Täler der Crempse und der Crempsoulie von einer starken Gefahr durch Bodensetzungen bei abwechselnden Dürre- und Regenperioden betroffen. In den Jahren 1996 und 1999 sind beispielsweise Dürreperioden als Naturkatastrophen klassifiziert. Die Erdbebengefahr ist als relativ niedrig einzustufen. Das Gemeindegebiet ist einer schwachen Radongefahr ausgesetzt und wird der Zone 1 zugeordnet.^[4]

Bourgnac wurde 1117 in der Form Bornac erstmals erwähnt, zu der Zeit, als die Kirche Saint-Côme-et-Saint-Damien errichtet wurde, die im Mittelalter zu einer Abtei in Poitiers gehörte. Eine latinisierte Variante, Bornhacum erschien in einem Text des 14. Jahrhunderts (1360). Der Name Bournac stammt von einer gallorömischen Person Burnius, gefolgt von -acum. Burnius ist wahrscheinlich eine Variante eines ursprünglich gallischen Namens Burnus.^[5]

Die Geschichte von Bourgnac ist eng mit der der umliegenden Gemeinden und des Départements verbunden. Im 14. Jahrhundert war es eine Adelsfestung, die der Kastellanei Mussidan unterstand. Als solche spielte Bourgnac auch eine zentrale Rolle im Hundertjährigen Kriege.

Tatsächlich war Bourgnac eine der acht Pfarreien unter der Jurisdiktion Mussidans, das von 1252 bis 1406 unter englischer Oberherrschaft stand. Die Einwohner erlebten eine Zeit zahlreicher Schlachten. Zudem litt die Stadt unter den Verwüstungen der Hugenottenkriege, die im gesamten Périgord wüteten.

Nach diesen langen Jahren der Wirren blieb Bourgnac von einer Zeit der Not nicht verschont, die durch den Niedergang des Wohlstands in der Region verursacht wurde. Die unfruchtbaren Böden und die von reißenden Bächen verwüsteten Gebiete führten zu einer Art Entvölkerung. Schließlich trug die Zerstörung der Überreste der Verkehrsinfrastruktur, wie beispielsweise Brücken, zur Verarmung der Region bei. Doch ab dem 18. Jahrhundert kehrte Ruhe ein, und Bourgnac entwickelte, wie andere Orte auch, seine Landwirtschaft und seinen Handel.^[6]

• Kirche Saint-Côme-et-Saint-Damien mit romanischem Chor und neoromanischem Kirchenschiff
• Mühle La Forge

Im Jahre 2022 waren 155 Personen zwischen 15 und 64 Jahren in Bourgnac erwerbstätig, entsprechend 77,2 % der Bevölkerung der Gemeinde in dieser Altersklasse, wobei der Anteil der Frauen (77,4 %) etwas höher war als bei den Männern (77,1 %). Die Zahl der Arbeitslosen war mit 10 im Jahr 2022 niedriger als im Jahr 2016 (16). Die Arbeitslosenquote sank deutlich von 10,5 % (2016) auf 6,4 % (2022).^[11]

16 nicht-landwirtschaftliche Gewerbebetriebe waren im Jahr 2022 in Bourgnac wirtschaftlich aktiv:^[11]

Im Jahr 2020 lag die technisch-ökonomische Ausrichtung der Landwirtschaft der Gemeinde mit dem Fokus auf Rinderzucht zur Fleischerzeugung.^[12] Die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde sank von 16 bei der Landwirtschaftszählung von 1988 auf 4 im Jahr 2000, stieg auf 7 im Jahr 2010 und sank auf 5 im Jahr 2020, insgesamt ein Rückgang von 68,8 % in 32 Jahren. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche verringerte sich von 225 Hektar im Jahre 1988 auf 165 Hektar im Jahre 2020. Die genutzte Fläche pro Betrieb stieg deutlich von 14,1 Hektar auf 33 Hektar.^[13][14][15]

Die Autoroute A 89 La Transeuropéenne von Brive-la-Gaillarde nach Libourne in der Nähe von Bordeaux durchquert das westliche Gebiet der Gemeinde mit einer Anschlussstelle im Südwesten an der Grenze zur Nachbargemeinde Les Lèches. Nachgeordnete Departementsstraßen und lokale Landstraßen verbinden das Zentrum von Bourgnac mit den Weilern und Nachbargemeinden, insbesondere die Departementsstraße D 38 zur nahegelegenen Stadt Mussidan.

Mit der kanadischen Gemeinde Chandler in der Provinz Québec besteht seit 2014 eine Partnerschaft.^[16]

• Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch). 

Commons: Bourgnac – Sammlung von Bildern

1. ↑ Géologie de la Dordogne-Périgord. Éditions Esprit de Pays, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
2. ↑ Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
3. ↑ Dossier des Départements der Hauptrisiken. (PDF) Département Dordogne, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
4. ↑ Les risques près de chez moi. Ministerium für ökologischen Wandel, Biodiversität, Wälder, Meer und Fischerei, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
5. ↑ Tanet, Hordé, Seite 69
6. ↑ Bourgnac (französisch) (Memento vom 9. September 2016 im Internet Archive)
7. ↑ Notice Communale Bourgnac. EHESS, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
8. ↑ Populations légales 2006 Commune de Bourgnac (24059). INSEE, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
9. ↑ Populations légales 2013 Commune de Bourgnac (24059). INSEE, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
10. ↑ Populations légales 2020 Commune de Bourgnac (24059). INSEE, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
11. ↑ ^{a b} Dossier complet Commune de Bourgnac (24059). INSEE, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
12. ↑ Territoriale Spezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion im Jahr 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
13. ↑ Allgemeine Daten der landwirtschaftlichen Betriebe mit Sitz in Bourgnac. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
14. ↑ Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und deren durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
15. ↑ Gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 3. November 2025 (französisch). 
16. ↑ Bruno Boucharel: Le jumelage franco- québécois est lancé. Sud Quest, 24. September 2014, abgerufen am 3. November 2025 (französisch).