Bougainvillea
Bougainvillea | ||||||||||||
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Bougainvillea auf Mykonos | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bougainvillea | ||||||||||||
Comm. ex Juss. |
Die Bougainvillea, auch Bougainville, Bougainvillée, Bougainvillier oder Drillingsblume genannt, ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae) gehört. Die 10 bis 18 Bougainvillea-Arten stammen ursprünglich aus Südamerika. Die Züchtungen gedeihen in allen subtropischen Gebieten bis in das südliche Mittelmeergebiet.
Beschreibung
Bougainvillea-Arten sind verholzende Pflanzen, selten Kletterpflanzen, meist Sträucher oder kleine Bäume. Die Sprossachsen können unbehaart oder behaart und oftmals mit Dornen besetzt sein. Diese dienen den Pflanzen als Kletterhilfe.[1] Die wechselständig angeordneten, gestielten Laubblätter sind einfach mit eiförmiger bis elliptisch-lanzettlicher Blattspreite. Nebenblätter fehlen.
In den seitenständigen zymösen Blütenständen stehen meist nur drei Blüten auf drei großen, auffällig gefärbten Hochblättern. Die Mittelrippe des eiförmigen Hochblattes ist mit dem Blütenstiel verwachsen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die fünf bis sechs Blütenhüllblätter sind trichterförmig verwachsen. Der Querschnitt der Röhre ist rund oder fünfkantig. Der Saum ist schmal und besteht aus fünf bis sechs kurzen Zipfeln, die nach innen gefaltet und gefächert sind.
Die fünf bis zehn Staubblätter ragen nicht aus der Blütenröhre heraus. Die haarförmigen, etwas ungleich langen Staubfäden sind an der Basis verwachsen und dort keilförmig verbreitert. Die Staubbeutel sind paarig wachsen. Der Fruchtknoten ist gestielt, spindelförmig und seitlich leicht eingedrückt. Der nicht über die Blütenröhre hinaus ragende Griffel ist kurz, fadenförmig und gerade oder leicht gebogen und ist zumindest an einem Teil mit Papillen besetzt.
Der Anthocarp genannte Fruchtstand (Scheinfrucht, Frucht mit bleibender Blütenhülle und Hochblättern) ist spindelförmig, häutig und fünfrippig. Der Embryo im Samen ist hakenförmig.
Name, Systematik und Verbreitung
Die Gattung Bougainvillea wurde 1789 durch Philibert Commerson in Antoine Laurent de Jussieu: Genera Plantarum, S. 91 aufgestellt;[2] der Name ehrt den französischen Seefahrer und „Entdecker“ Louis Antoine de Bougainville, nach dem auch die Insel Bougainville (Salomonen) benannt ist. Im Zuge von dessen Weltumsegelung 1766/69 „entdeckte“ allerdings wohl Commersons Begleiterin und heimliche Geliebte Jeanne Baret eine Pflanze der Gattung in Südamerika am Rand von Rio de Janeiro.[3]
Ein Synonym für BougainvilleaComm. ex Juss. ist TricyclaCav.;[4] das südamerikanische Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich von den ecuadorianischen Anden bis über das mittlere Brasilien hinaus.
In Europa eingeführt wurde die Art aus Ägypten durch den international erfolgreichen und ausgezeichneten deutschen Gärtnermeister und Züchter Karl Ruser.[5]
Es gibt 10 bis 15[6] oder bis zu 18[7] Bougainvillea-Arten:[4][8][9][10]
- Bougainvillea berberidifoliaHeimerl: Bolivien.[11][9]
- Bougainvillea campanulataHeimerl: Bolivien bis nördliches Argentinien.[11][9]
- Bougainvillea fasciculataBrandão: Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais vor.[10]
- Kahle Drillingsblume (Bougainvillea glabraChoisy (Syn.: Bougainvillea spectabilis var. glabra(Choisy) Hook.)): Östliches und südliches Brasilien.[11][8][6][12][9][10]
- Bougainvillea herzogianaHeimerl: Bolivien.[11][9]
- Bougainvillea infestaGriseb.: Bolivien bis Argentinien.[11]
- Bougainvillea lehmannianaHeimerl: Ecuador.[11]
- Bougainvillea malmeanaHeimerl: Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais vor.[10]
- Bougainvillea modestaHeimerl: Bolivien.[11][9]
- Bougainvillea pachyphyllaHeimerl ex Standl.: Peru.[11][8]
- Bougainvillea peruvianaBonpl.: Ecuador bis Bolivien.[11][8][13]
- Bougainvillea pomaceaChoisy: Nordöstliches Brasilien.[11]
- Bougainvillea praecoxGriseb.: Bolivien bis Brasilien und nördliches Argentinien.[11][9][10]
- Bougainvillea rubrifloraBrandão: Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais vor.[10]
- Bougainvillea spectabilisWilld. (Syn.: Bougainvillea peruvianaNees & Mart., Bougainvillea speciosaSchnizl., Bougainvillea bracteataPers., Bougainvillea brasiliensisWied-Neuw.): Östliches und südliches Brasilien.[11][8][9][13][10]
- Bougainvillea spinosa(Cav.) Heimerl: Peru bis Argentinien.[11][8][9]
- Bougainvillea stipitataGriseb. (Syn.: Bougainvillea infestaGriseb., Bougainvillea longispinosaRusby): Bolivien bis Brasilien und nördliches Argentinien.[11][9]
- Bougainvillea trolliiHeimerl: Bolivien.[11][9]
- Bougainvillea ×buttianaHolttum & Standl.: Diese Naturhybride entstand in Brasilien aus Bougainvillea peruviana × Bougainvillea glabra.[6][12]
Es gibt auch Hybriden, an denen sowohl Bougainvillea glabra als auch Bougainvillea spectabilis beteiligt sind.
Nutzung
Wegen ihrer farbenprächtigen Hochblätter und der Fähigkeit, Mauern und Zäune zu überwachsen, werden sie häufig als Zierpflanzen genutzt. In Kultur finden sich drei der 18 Arten der Gattung, von denen es einige Sorten gibt. Zu den kultivierten Arten gehören Bougainvillea glabra, Bougainvillea spectabilis, Bougainvillea peruviana und ihre Hybriden.[14]
Literatur
- Bougainvillea, in: Paul C. Standley, Julian A. Steyermark u. a.: Flora of Guatemala (= Fieldiana. Botany. Vol. 24, Nr. 4, ISSN 0015-0746). Band 1. Field Museum of Natural History, Chicago IL 1946, ZDB-ID 842102-x, S. 179–181.
- Dequan Lu, Michael G. Gilbert: Nyctaginaceae.: Bougainvillea, S. 431 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003. ISBN 1-930723-27-X
- Jan Iredell: Growing Bougainvilleas. Cassell Publishers Limited, London 1995.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Strasburger – Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften. 37. Auflage, Springer, 2014, S. 118.
- ↑ Bougainvillea bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 17. Juni 2014.
- ↑ deutschlandfunk.de, Kalenderblatt, 22. März 2017, Irene Meichsner: Die Weltumseglerin Jeanne Baret (23. März 2017)
- ↑ a b Bougainvillea im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 17. Juni 2014.
- ↑ Sigrid Umiger: badische-zeitung.de: "Mein Großvater hat nur für seine Blumen gelebt". Badische Zeitung, 21. November 2014
- ↑ a b c W. D. Stevens, C. Ulloa Ulloa, A. Pool, O. M. Montiel, 2001: Bougainvillea bei Tropicos.org. In: Flora de Nicaragua. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Dequan Lu, Michael G. Gilbert: Nyctaginaceae.: Bougainvillea, S. 431 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003. ISBN 1-930723-27-X
- ↑ a b c d e f Bougainvillea bei Tropicos.org. In: Peru Checklist. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c d e f g h i j k Bougainvillea bei Tropicos.org. In: Bolivia Checklist. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c d e f g reflora.jbrj.gov.br:Lista de Espécies da Flora do Brasil ( vom 26. März 2014 im Internet Archive) (portugiesisch).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Datenblatt Bougainvillea bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ a b Bougainvillea bei Tropicos.org. In: Flora Mesoamericana. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b Bougainvillea bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Ecuador. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann, Königswinter 2003, ISBN 3-8331-1600-5. Bougainvillea S. 148–149.
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Bougainvillea flower
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Tiefrote Bougainvillea an einem Wohnhaus in Mykonos
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Infant Bougainvillea grown from a seed