Botallack Mine

Denkmalgeschützte Ruine bei Botallack Mine
Die alten Maschinenhäuser der „Crown Mine“
Botallack Mine, 1836, Gravur von William Miller nach Clarkson Stanfield

Die Botallack Mine ist ein ehemaliges Bergwerk im Bergbaurevier St Just, Cornwall. Die Förderung von erzhaltigen Mineralen fand hier in der Zeit vor 1721 bis zur Stilllegung im Jahre 1914 statt. Dabei befand man sich tief unter dem Meeresspiegel.[1]

Geschichte

Zu dem heute als „Botallack Mine“ bekannten Bergwerkskomplex gehört eine Vielzahl kleinerer und größerer Bergwerke und Schächte. Eine wiederkehrende Bezeichnung dieser Bergwerke ist „Wheal“, als anglisierte Schreibweise von kornisch „huel“ = Abbau / Grubenbau.[2] Zur Botallack Mine zählen „Wheal Chase“, „Wheal Cock“, „Wheal Hazard“, „Wheal Hen“ und „Wheal Tolvan“ (auch Wheal Tolvaen), außerdem „Grylls Bunny“, die „Crown Mine“, die „Carnyorth Mine“ und die „Parknoweth Mine“. Im Laufe der über 300-jährigen Bergbaugeschichte wechselten sie – teils mehrfach – ihren Namen. Einige von ihnen stellten frühzeitig den Betrieb ein, andere schlossen sich zum Weiterbetrieb zusammen.

Die zum ehemaligen Betriebsgelände gehörenden Gebäude wie das Abrechnungshaus (count house), das Zinn- und Arsenwerk und die Maschinenhäuser stehen heute unter dem Denkmalschutz des National Trust. Außerdem zählen sie zur Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon, die 2006 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurde.

Mineralfunde

(c) Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0
Kassiteritkristalle aus der Botallack Mine

Die Botallack Mine ist eine bekannte Mineral-Fundstätte. Insgesamt konnten hier bisher (Stand: 2011) insgesamt 179 Minerale und Varietäten entdeckt werden. Zudem ist Botallack Typlokalität für das nach diesem Ort benannte Mineral Botallackit.[3]

Zu den als Rohstoff zur Kupfer- und Zinngewinnung abgebauten Mineralen gehörten hauptsächlich die Minerale Chalkosin (Kupferglanz), Chalkopyrit (Kupferkies), Bornit (Buntkupferkies) und Kassiterit (Zinnstein). Daneben wurde zur Arsengewinnung noch Arsenopyrit (Arsenkies) abgebaut. Weitere dort entdeckte Minerale sind unter anderem gediegen Antimon, Bismut, Kupfer und Silber; Quarz und dessen Varietäten Rauchquarz, Amethyst, Citrin, Chalcedon, Jaspis und Karneol; Uraninit und dessen Varietät Pechblende sowie Schmucksteinminerale wie Chrysokoll, verschiedene Granate, Opal, Rhodochrosit und Türkis.[3]

Weblinks

Commons: Botallack Mine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. B. Trevail: Curious Cornwall. Tor Mark Press, Truro 1969, S. 5.
  2. B. Trevail: Curious Cornwall. Tor Mark Press, Truro 1969, S. 36.
  3. a b Mindat - Fundortbeschreibung, Liste der dort entdeckten Minerale und Varietäten und zugehörige Schächte der Botallack Mine, St Just, Cornwall, England, UK (englisch)

Koordinaten: 50° 8′ 35″ N, 5° 41′ 35,5″ W

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Cassiterite-253926.jpg
(c) Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0
Cassiterit
Fundort: Botallack Mine, Botallack, Botallack - Pendeen Area, Distrikt St Just, Cornwall, England, Vereinigtes Königreich (Fundort bei mindat.org)
Größe: 6.1 x 4.6 x 1.7 cm.
Botallack Mine, Cornwall engraving by William Miller after C Stanfield.jpg
Botallack Mine, Cornwall, engraving by William Miller after Clarkson Stanfield, published in Stanfield's Coast Scenery. a Series of Views in the British Channel, from Original Drawings Taken Expressly for the Work. Clarkson Stanfield. Smith, Elder and Co., London, 1836
Botallack Crowns engine houses.jpg
Autor/Urheber: Nilfanion, Lizenz: CC BY-SA 3.0
The disused Crowns Engine Houses, near Botallack, in western Cornwall.
Botallack Mine (Cornwall) 2014.jpg
Autor/Urheber: Otto Domes, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Denkmalgeschützte Ruine bei Botallack Mine