Boris Kobe

1961

Boris Kobe (* 9. Oktober 1905 in Ljubljana, Österreich-Ungarn; † 3. Mai 1981) war ein slowenischer Architekt, Maler und Designer.

Leben und Wirken

Kobe studierte an der Technischen Fakultät in Ljubljana im Fachbereich Architektur unter dem Architekten Jože Plečnik und machte 1929 seinen Abschluss. Von 1930 bis 1931 studierte er Malerei in Paris. In den 30er Jahren heiratete er die spätere Anatomie-Professorin Valentina Grošelj (1905–1998).[1]

1938 wurde Boris Kobe in Ljubljana zum Stadtbaumeister ernannt. Während des Krieges schloss er sich der slowenischen Befreiungsfront an.

Im Februar 1945 wurde er verhaftet, kam ins Konzentrationslager Dachau, von da in das Außenlager Überlingen-Aufkirch und im April 1945 ins Lager Allach bei München.

Im Allach entstand neben anderen Zeichnungen das berühmte Lager-Tarockspiel; Tarockkarten, die Kobes Erinnerungen an die KZ-Zeit illustrierten.[2][3]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er in der Denkmalpflege und der räumlich durchdachten Errichtung von öffentlichen Denkmälern tätig (Urh, Ljubelj, Dražgoše, der Friedhof in Graz). Als Restaurator war er vor allem auch im mittelalterlichen Stadtkern von Ljubljana tätig (Stari trg, Novi trg).

Gedenkstätte KZ Loibl-Süd
Mahnmal, Zentralfriedhof Graz

Werkliste (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

Commons: Boris Kobe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. dLib.si - Valentina (Grošelj) Kobe. Abgerufen am 12. Juli 2023.
  2. Boris Kobe – Lager-Tarock. Abgerufen am 12. Juli 2023 (deutsch).
  3. Burger, Oswald (2001). "Das Lager-Tarockspiel von Boris Kobe " (PDF; 1,0 MB). Der Stollen (4th ed.). Überlingen: Verein Dokumentationsstätte Goldbacher Stollen und KZ Aufkirch. pp. 3–7. ISBN 978-3-86142-087-3.
  4. doklbozo: Drča - Memorial to the Fallen in the Home Front. In: SloveniaGuide. Abgerufen am 12. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  5. Primož Šmajdek: LJUBLJANA - Sveti Urh. In: Simboli polpretekle zgodovine. 6. Februar 2012, abgerufen am 12. Juli 2023.
  6. Gedenkstättenportal zu Orten der Erinnerung in Europa. Abgerufen am 12. Juli 2023.
  7. Register nepremične kulturne dediščine. Abgerufen am 12. Juli 2023.
  8. Primož Šmajdek: Simboli polpretekle zgodovine: LJUBLJANA - Spomenik Borisu Kidriču. In: Simboli polpretekle zgodovine. 5. März 2014, abgerufen am 12. Juli 2023 (slowenisch).
  9. Arctur d.o.o: Dr. Julius-Kugy-Denkmal | Soča Tal - Slowenien. Abgerufen am 12. Juli 2023.
  10. Spomenik Database | Monument Cankarjev Battalion in Dražgoše. Abgerufen am 12. Juli 2023 (englisch).

Siehe auch

  • Liste von Denkmälern der jugoslawischen Nachkriegsmoderne

Auf dieser Seite verwendete Medien

KZ Denkmal Loiblpass.jpg
Denkmal auf slowenischer Seite
Internationales Mahnmal für die Opfer des Faschismus, Zentralfriedhof Graz.jpg
Autor/Urheber: Peter Christian Riemann, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Boris Kobe definierte den Raum des Denkmals durch eine leicht erhöhte Plattform, als Basis für einem Granitbogen, der symbolisch die Opfer der verschiedenen Nationen miteinander verbindet. Ihre Namen sind auf der Unterseite des Bogens eingraviert, während auf der Oberseite Stufen zu einer großen bronzenen Urne auf dem Scheitelpunkt führen. Es gibt ein sekundäres Element der Komposition des Denkmals, das den größeren Raum einbezieht - den Obelisk mit Inschriften in mehreren Sprachen über den Zweck des Denkmals. Die suggestive Kraft des Entwurfs wird durch seine Größe und die Dimension der geometrischen Elemente sowie durch das Material betont: Pohorje Tonalit (ein grauer Granit aus Slovenien) in großen Dimensionen geschnitten. Um das Denkmal von den thematisch unterschiedlichen Hintergründen einzelner Gräber und deren kleinerem Maßstab zu trennen, pflanzte der Architekt dicht beieinander säulenförmige Pappeln. Mit ihrer himmelwärts gerichteten Charaktetistik spielen sie eine wichtige Rolle in der Gesamtkomposition und stellen einen aktiven Kontrapunkt zur monumentalen Rolle der Steinelemente des Denkmals dar.