Boris Alexandrowitsch Majorow
IIHF Hall of Fame, 1999 | |
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(c) Kremlin.ru, CC BY 4.0 | |
Geburtsdatum | 11. Februar 1938 |
Geburtsort | Moskau, Russische SFSR |
Größe | 176 cm |
Gewicht | 69 kg |
Position | Linker Flügel |
Schusshand | Rechts |
Karrierestationen | |
1955–1969 | Spartak Moskau |
Boris Alexandrowitsch Majorow (russisch Борис Александрович Майоров; * 11. Februar 1938 in Moskau, Russische SFSR) ist ein ehemaliger russischer Eishockeyspieler und Nationalspieler der sowjetischen Eishockeynationalmannschaft. Nach seinem Karriereende arbeitete er als Eishockeytrainer und -funktionär sowie als Sportkommentator. Er ist der Zwillingsbruder von Jewgeni Majorow, der ebenfalls Eishockeyspieler war.
Karriere
Boris Majorow begann seine Karriere zusammen mit seinem Bruder Jewgeni bei Spartak Moskau. Während der Saison 1955/56 debütierte er in der Klass A für den Verein, dem er bis zu seinem Karriereende angehörte. 1962 wurde er zum Mannschaftskapitän ernannt und hatte dieses Amt mit einer Unterbrechung bis 1968 inne. 1961 absolvierte er zudem zwei Fußball-Spiele für Spartak. Im Laufe seiner Karriere wurde er dreimal mit Spartak Sowjetischer Meister – 1962, 1967 und 1969. Zudem wurde er 1965, 1966 und 1968 Vizemeister. 1967 erreichte er mit Spartak das Finale des sowjetischen Pokalwettbewerbs. Insgesamt absolvierte er bis zu seinem Karriereende 1969 400 Spiele in der Klass A, in denen er 255 Tore erzielte.
International (1960–1969)
Im November 1960 wurde Boris Majorow das erste Mal in die Sowjetische Eishockeynationalmannschaft berufen und nach vier Länderspielen für die Weltmeisterschaft 1961 nominiert. Bei dieser wurde er mit sieben Toren und neun Assists Turnier-Topscorer und in das All-Star Team berufen, während er mit seinem Team die Bronzemedaille gewann. Bis 1968 nahm er jedes Jahr an der Weltmeisterschaft sowie an den Olympischen Winterspielen 1964 und 1968 teil, wobei er mit der Sowjetunion bei jedem dieser Turniere die Goldmedaille gewann.
In der Nationalmannschaft sowie bei Spartak Moskau spielte er über viele Jahre mit seinem Bruder Jewgeni und Wjatscheslaw Starschinow zusammen. Sein letztes Länderspiel absolvierte er am 8. März 1969 gegen Finnland. In insgesamt 134 Länderspielen seiner Karriere erzielte Majorow 63 Tore.
Trainer und Funktionär (ab 1969)
Schon kurz nach seinem Rücktritt vom Leistungssport wurde er Cheftrainer von Spartak Moskau, nachdem er den Verein schon von Juli bis Oktober 1967 als Spielertrainer betreut hatte. Bis zum Mai 1971 blieb er auf dem Cheftrainerposten. Dabei erreichte er 1970 die Vizemeisterschaft mit Spartak und gewann zweimal den UdSSR-Pokalwettbewerb mit dem Verein. Zwischen 1971 und 1972 war er Cheftrainer der Junioren-Nationalmannschaft der Sowjetunion. Danach war er bis 1973 Trainer der B-Nationalmannschaft seines Heimatlandes.
Zwischen 1974 und 1976 betreute er Jokerit Helsinki als Cheftrainer. 1976 kehrte er in die Sowjetunion zurück und gehörte zum Trainerstab beim ersten Canada Cup. Zudem war er in dieser Zeit Mannschaftsführer der Nationalmannschaft. Zwischen 1977 und 1979 war er Cheftrainer der sogenannten Soviet All-Stars, die als Gastmannschaft an der World Hockey Association teilnahmen.
Am 6. August 1979 wurde er zum Vorstand des Eishockeysport-Ausschusses der UdSSR ernannt und hatte diese Position bis zum 14. März 1983 inne.
1985 kehrte er auf den Trainerposten bei Spartak Moskau zurück und gewann mit dem Club den Spengler Cup 1985. Bis 1991 war er zudem Vorsitzender des Eishockeyverbandes der Russischen SFSR. Zwischen November 1991 und Mai 1993 war er erneut Cheftrainer bei Jokerit Helsinki und gewann mit diesem Club 1992 die finnische Meisterschaft. Für die Saison 1993/94 wurde er von Tappara Tampere verpflichtet.
Zwischen 1995 und 1998 arbeitete er als General Manager der russischen Eishockeynationalmannschaft. Seit 1998 ist er zudem als Eishockey-Kommentator beim russischen Fernsehsender NTW Plus tätig. Im Juli 1998 wurde er als Präsident des HK Spartak Moskau gewählt und hatte dieses Amt bis zum November 2002 inne. Seit dem 25. Juni 2001 ist Majorow Vizepräsident des russischen Eishockeyverbandes. Seit dem 18. März 2010 unterstützt er den Trainerstab der russischen Eishockeynationalmannschaft als Berater.
Erfolge und Auszeichnungen
Als Spieler
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Als Trainer
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Statistik
Boris Majorow vertrat die Sowjetunion bei:
- den Weltmeisterschaften 1961, 1963, 1965, 1966, 1967
- den Olympischen Winterspielen 1964 und 1968
Jahr | Team | Veranstaltung | Sp | T | V | Pkt | SM | Resultat | ||
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1961 | UdSSR | WM | 7 | 7 | 10 | 17 | 6 | Bronzemedaille | ||
1963 | UdSSR | WM | 7 | 3 | 6 | 9 | 0 | Goldmedaille | ||
1964 | UdSSR | Olympia | 8 | 7 | 4 | 11 | 0 | Goldmedaille | ||
1965 | UdSSR | WM | 7 | 5 | 3 | 8 | 6 | Goldmedaille | ||
1966 | UdSSR | WM | 7 | 3 | 3 | 6 | 2 | Goldmedaille | ||
1967 | UdSSR | WM | 7 | 2 | 3 | 5 | 9 | Goldmedaille | ||
1968 | UdSSR | Olympia | 7 | 3 | 3 | 6 | 2 | Goldmedaille |
Weblinks
- Boris Alexandrowitsch Majorow in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Boris Alexandrowitsch Majorow bei eurohockey.com
- Boris Majorow bei chidlovski.net (englisch)
- Boris Majorow bei hockeystars.ru (russisch)
- Boris Majorow bei peoples.ru (russisch)
Personendaten | |
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NAME | Majorow, Boris Alexandrowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Майоров, Борис Александрович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Eishockeyspieler, -trainer und -funktionär |
GEBURTSDATUM | 11. Februar 1938 |
GEBURTSORT | Moskau, Russische RSFR |
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Pictograms of Olympic sports - Ice hockey
(c) Kremlin.ru, CC BY 4.0
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МОСКВА, КРЕМЛЬ. Церемония вручения российским хоккеистам Борису Майорову (слева) и Вячеславу Старшинову ордена «За заслуги перед Отечеством» III степени.