Bordwaffe
Eine Bordwaffe (auch Bordkanone) ist eine Waffe, die in Waffensystemen als Waffenträger entweder fest eingebaut ist oder fest mit diesem verbunden werden kann.[1] Bei Waffensystemen von Landfahrzeugen oder Schiffen wurden statt der Bezeichnung Bordwaffe zum Teil andere Bezeichnungen wie Kampfwagenkanone oder Geschützturm verwendet.
Beschreibung
Bordwaffen können entweder starr eingebaut sein oder auf einer Lafette beweglich mit dem Träger verbunden sein. Bewegliche Bordwaffen werden meist durch einen Bordschützen gerichtet und abgefeuert. Dies geschieht entweder unmittelbar durch eine manuelle Bewegung und Auslösung des Abzuges oder mittelbar durch eine Fernsteuerung. Starre Bordwaffen bei Flugzeugen, auch Bordkanone genannt, werden meist durch den Piloten selbst ausgelöst. Bordwaffen sind meistens vollautomatische Waffen wie Maschinengewehr oder Maschinenkanone.
In der Ära der Propellerjagdflugzeuge wurden speziell für diesen Einsatz konzipierte Maschinengewehre vielfach mit einer Synchronisierung ausgestattet, damit sie durch den Propellerkreis feuern konnten. Universalmaschinengewehre bieten dagegen andere Optionen. So kann einerseits der Kolben entfernt und durch Spatengriffe und Daumenabzug (butterfly trigger) ersetzt werden. Andererseits können die Waffen nicht nur manuell, sondern auch durch Kabelfernauslösung abgefeuert werden. Als besonders stark bewaffnete Luftfahrzeuge wurden ab den 1920er Jahren die sogenannten Gunships bekannt. Eine Auswahl von Bordwaffen findet sich in der Liste von Flugzeug-Maschinengewehren gemäß den Kennblättern fremden Geräts D 50/2.
Im 21. Jahrhundert werden moderne Bordwaffen genutzt, deren Bauweisen jeweils auf die Erfordernisse optimiert sind. Meist sind dies Maschinenkanonen oder Revolverkanonen. Erwähnenswert sind auch Raketenwaffen und Abwehrsysteme, die mit Täuschkörpern bestückt sind.
Siehe auch
- Liste von Kampfwagen-Maschinengewehren gemäß den Kennblättern fremden Geräts D 50/2
Literatur
- R. Wallace Clarke: British aircraft armament. Patrick Stephens, Sparkford 1993, ISBN 1-85260-402-6.
- H. F. King: Armament of British aircraft, 1909-1939. Putnam, London 1071, ISBN 0-370-00057-9.
- Manfred Griehl: Deutsche Flugzeugbewaffnung bis 1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-613-02849-2.
- Bill Gunston: Die illustrierte Enzyklopädie der Flugzeug-Bewaffnung. alles über Rohrwaffen, Raketen, Flugkörper, Bomben, Torpedos und Minen. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-7276-7078-9.
- Werner A. Bürli: Bewaffnung und Ausrüstung der Schweizer Armee seit 1817. Die Schusswaffen der schweizerischen Militärflugzeuge. Band 1. Stocker-Schmid, Dietikon-Zürich 1994, ISBN 3-7276-7116-5.
- Hanfried Schliephake: Flugzeugbewaffnung. Die Bordwaffen der Luftwaffe von den Anfängen bis zur Gegenwart. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-486-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Duden, Eintrag: Bordwaffe
Auf dieser Seite verwendete Medien
The Royal Flying Corps on the Western Front, 1914-1918
The observer and pilot in a Handley Page bomber: the former in the nose, equipped with a Lewis gun on a Scarff ring and the latter in his cockpit just in rear of front observer, it is fitted with two sets of controls. Near Cressy, 25 September 1918.
Autor/Urheber: Petr Kadlec, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mauser BK-27 aircraft cannon from Czech Air Forces’ JAS-39 Gripen. Taken during Open Day 2009 at AFB Čáslav (LKCV), the Czech Republic.
Mounting of synchronised Vickers gun on R.E.8
Finnish NH90 helicopter (NH-211) on display at Comprehensive security exhibition 2015 in Tampere. M134D-H minigun door gun.
(c) Mil.ru, CC BY 4.0
TB-3 turret crew manning their DA-2 machine guns