Bordelais-Klasse

Bordelais-Klasse
Zeichnung der Flamant
Zeichnung der Flamant
Schiffsdaten
LandFrankreich Frankreich
SchiffsartLinienschiff (Zweidecker)
EntwurfAntoine Groignard
BauwerftChantiers du Roi, Bordeaux
Bauzeitraum1762 bis 1765
Stapellauf des Typschiffes26. April 1763
Gebaute Einheiten4
Dienstzeit1763 bis 1787
Schiffsmaße und Besatzung
LängeGeschützdeck: 50,675 m (Lüa)
Breite13,75 m
Tiefgang (max.)6,33 m
Verdrängung2005 t
 
Besatzung560 Mann
Takelung und Rigg
TakelungVollschiff
Anzahl Masten3
Bewaffnung

56 Kanonen

  • 24 × 36-Pfünder
  • 26 × 18-Pfünder
  • 6 × 8-Pfünder

Die Bordelais-Klasse (auch als Bordelois-Klasse bezeichnet) war eine Klasse von vier 56-Kanonen-Linienschiffen der französischen Marine, die von 1763 bis 1787 in Dienst stand.

Geschichte

Im Jahr 1761, noch während des Siebenjährigen Krieges, beorderte der französische Marineminister Étienne-François de Choiseul den in Bordeaux stationierten Schiffsarchitekten Antoine Groignard nach Paris. Er beauftragte diesen mit der Konstruktion von vier Schiffen, bewaffnet mit 36- und 18-Pfünder-Kanonen zum Einsatz in den flachen Gewässern um Dünkirchen. Da aber dem französische Staat die finanziellen Mittel zum Bau dieser Einheiten fehlten, wurden die Gelder im Rahmen des Don des vaisseaux durch verschiedene französische Institutionen zur Verfügung gestellt. Im Fall der Klasse durch die Stadt Bordeaux (Bordelais), die Ferme générale (Ferme und Utile) und die Provinz Flandern (Flamand).[1]

Am 3. November 1761 erhielt ein Vertreter der Compagnie des Indes den Auftrag, in der Werft Chantiers du Roi in Bordeaux vier 56-Kanonen-Schiffe nach dem Entwurf von Groignard zu bauen. Diese wurden zwischen Juli 1762 und Oktober 1763 auf Kiel gelegt und bis Juli 1765 in Dienst gestellt.[1]

Einheiten

NameBauwerftBestellungKiellegungStapellaufIndienststellungVerbleib
BordelaisChantiers du Roi,
Bordeaux
3. November 1761Juli 176226. April 1763Juli 1763Im Mai 1779 außer Dienst gestellt und abgebrochen,
Material zum Bau der Fregatte Artois (40 Kanonen) verwendet
FermeAugust 176210. Oktober 1763Dezember 1763Im August 1774 an das Osmanische Reich verkauft,
durch dieses als Mazhar-ı Tevfik (50 Kanonen) in Dienst gestellt und bis 1787 in Dienst
UtileMai 176314. August 1764Dezember 1764Im Dezember 1771 außer Dienst gestellt in Rochefort,
Verwendung als Hulk zum Mastsetzen bis 1792
FlamandOktober 176311. Mai 1765Juli 1765Im Juli 1774 an das Osmanische Reich verkauft,
durch dieses an Frankreich zurückgeben und wieder in Dienst gestellt,
1785 in Rochefort außer Dienst gestellt und abgebrochen

Technische Beschreibung

Die Klasse war als Batterieschiff mit zwei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 50,675 Metern (Geschützdeck) bzw. 47,59 Metern (Kiel), eine Breite von 13,75 Metern und einen Tiefgang von 6,33 Metern bei einer Verdrängung von 1100/2005 Tonnen.[2] Sie waren Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Besatzung hatte eine Stärke von ursprünglich 320 bis 480 Mann, später 500 bis zu 560 Mann. Die Bewaffnung der Klasse bestand bei Indienststellung aus 56 Kanonen.[2]

Unteres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
AchterdeckKanonen
(Geschossgewicht)
Design24 × 36-Pfünder26 × 18-Pfünder6 × 8-Pfünder56 Kanonen
(337,76 kg)
1776
(Bordelais)
24 × 24-Pfünder26 × 12-Pfünder6 × 8-Pfünder56 Kanonen
(226,149 kg)

Literatur

  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).

Einzelnachweise

  1. a b Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 147.
  2. a b Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 148.

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It was the Naval Ensign of the Kingdom of France (pure white version) as used before 1789, and between 1814/15 and 1830.