Bohemians Prag 1905

Bohemians Prag
Basisdaten
NameBohemians Praha 1905, a.s.
SitzPrag, Tschechien
Gründung1905
(als AFK Vršovice)
Farbengrün-weiß
PräsidentAntonín Panenka
Websitebohemians.cz
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerTschechien Jaroslav Veselý
SpielstätteStadion Ďolíček
Plätze5.000
Liga1. Liga
2022/234. Platz
Heim
Auswärts

Bohemians Praha 1905, im deutschsprachigen Raum bekannt als Bohemians Prag, ist ein tschechischer Fußballverein aus der Landeshauptstadt Prag.

Vereinsgeschichte

Mannschaft des AFK Vršovice im Jahr 1906

1905 wurde im Prager Vorort Vršovice ein Sportklub namens AFK Vršovice gegründet. Von der Gründung an nahm der AFK Vršovice zunächst unregelmäßig an Wettbewerben des tschechischen Fußballverbandes teil.

Australientournee 1927

Im Jahr 1927 unternahm der AFK Vršovice unter der Bezeichnung Bohemians (deutsch die Böhmen) eine ausgedehnte Tour nach Australien. Abfahrt war am 10. April 1927 aus dem Hafen von Neapel, zurück fuhr die Mannschaft am 4. Juli von Perth aus, Prag erreichte sie am 30. Juli 1927.

Ursprünglich hatte 1926 die tschechoslowakische Nationalmannschaft eine Einladung des australischen Verbandes bekommen, sagte aber wegen des großen Risikos einer solchen Reise ebenso ab wie Slavia Prag und Viktoria Žižkov. So stiegen am 7. April 1927 16 Spieler des AFK Vršovice in den Zug Richtung Neapel. Die beiden Torhüter waren dabei nur ausgeliehen: Antonín Kulda von Rapid Vinohrady und Šejbl von Bubenec. Der Stammtorwart Bělík musste seinen Armeedienst ableisten und wurde nicht freigestellt. Die 14 Feldspieler waren: Krejčí und Kašpar in der Abwehr, Hoffmann, Pinc und Průšek im Mittelfeld, Wimmer, Mašat, Knížek, Rubeš, Špic im Angriff sowie die Ersatzspieler Kučera, Hybš, Havlín sowie Eisner. Begleitet wurde die Mannschaft von zwei Funktionären: Reiseleiter Zdislav Prager und Sekretär Zdeněk Kalina.

Die Seefahrt begann am 10. April in Neapel, 23 Tage war die Mannschaft mit dem italienischen Dampfschiff Orsova unterwegs, ehe man mit Zwischenstopp in Port Said die Stadt Colombo auf Ceylon erreichte. Dort absolvierte man ein Spiel gegen eine britische Militärmannschaft, das die Bohemians nach 1:2-Rückstand mit 4:2 gewannen.

In Brisbane bekam die Mannschaft von der Regierung des Bundesstaates Queensland ein Kängurupaar überreicht, das für den tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomáš Garrigue Masaryk bestimmt war. Masaryk nahm die Tiere später nur symbolisch an und schenkte sie dem Zoo Prag.

Die Australientournee war für den Verein so identitätsstiftend, dass aus der pragmatischen Bezeichnung Bohemians der neue Vereinsname wurde und ein Känguru fortan das Vereinswappen zierte.

DatumOrtGegnerErgebnisAnmerkungen
23. AprilColombo, CeylonAuswahl britischer Soldaten4:2
5. MaiPerthAuswahl Westaustraliens11:3Perth Oval
7. MaiPerthAuswahl Westaustraliens6:4Cottesloe Oval
11. MaiAdelaideAuswahl Südaustraliens11:1
14. MaiAdelaideAustralische B-Nationalmannschaft2:1
18. MaiMelbourneAuswahl des Bundesstaates Victoria1:0
21. MaiMelbourneAustralische B-Nationalmannschaft4:1
25. MaiWagga WaggaAuswahl der südlichen Bezirke von New South Wales9:0
28. MaiSydneyAuswahl des Bundesstaates New South Wales4:5Showground
1. JuniWollongongAuswahl der Region Illawarra2:1Woonona Ground
4. JuniNewcastleAuswahl der nördlichen Bezirke von New South Wales4:3
6. JuniSydneyAustralische Fußballnationalmannschaft6:4Showground
8. JuniMaitlandAuswahl der Städte Maitland und Cessnock1:3
11. JuniBrisbaneAuswahl des Bundesstaates Queensland2:3Exhibition Ground
15. JuniIpswichQueensland „Country“5:3
18. JuniBrisbaneAustralische Fußballnationalmannschaft5:5Exhibition Ground
21. JuniNewcastleAuswahl der nördlichen Bezirke von New South Wales5:2
22. JuniSydneyAC Metropolitan5:3
25. JuniSydneyAustralische Fußballnationalmannschaft4:4
2. JuliPerthAuswahl Westaustraliens3:2Fremantle Oval

Vor dem Zweiten Weltkrieg

Vor dem Zweiten Weltkrieg war der Klub zwischen 1925 und 1935 sowie zwischen 1940 und 1944 in der höchsten Spielklasse vertreten und gewann 1942 den mittelböhmischen Pokal. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Bohemians mit kleineren Unterbrechungen (1952 bis 1953, 1955 bis 1957, 1965/66, 1968/69, 1971 bis 1972) nahezu immer der 1. Liga an.

Titelgewinn 1983

Logo des Klubs zum Zeitpunkt des Gewinns der Meisterschaft 1983

Den größten Erfolg feierte die in grün-weißen Trikots spielende Mannschaft 1983, als sie tschechoslowakischer Meister wurde. Trainer der Meistermannschaft war Tomáš Pospíchal. Ein Jahr zuvor hatte Bohemians den tschechischen Pokal gewonnen, war dann allerdings im Finale um den tschechoslowakischen Pokal im Elfmeterschießen an Slovan Bratislava gescheitert. Einige Jahre nach dem Titelgewinn konnte man sich im oberen Tabellendrittel halten, Ende der 1980er Jahre spielten die Kängurus bereits gegen den Abstieg, der in der Saison 1992/93 nicht mehr verhindert werden konnte.

In Tschechien

In der neuen tschechischen Liga hatte Bohemians einen schweren Stand. Die Premierensaison 1993/94 beendete man auf Rang 14; Rang 15 im Folgejahr bedeutete den erneuten Abstieg. Nach nur einer Spielzeit waren die Grün-Weißen wieder zurück, aber Konsequenz des letzten Tabellenplatzes 1996/97 war der wiederholte Abstieg. Dieses Mal dauerte die Rückkehr zwei Jahre, aber in der Abschlusstabelle der Saison 1999/2000 sprang überraschenderweise Platz Sieben heraus. Ein Jahr später war es Platz Acht und 2002 gar ein vierter Rang. 2002/03 sollte für Bohemians ein schweres Jahr werden, an dessen Ende der Abstieg stand. In der 2. Liga 2003/04 wurde der anvisierte Wiederaufstieg nur knapp verfehlt; drei Punkte fehlten in der Endabrechnung.

Insolvenz 2005

Im Winter 2004/05 wurden jedoch alle sportlichen Ergebnisse Nebensache, denn jahrelange Misswirtschaft hatte den Verein zur Zahlungsunfähigkeit geführt. Vor Rückrundenbeginn wurde der FC Bohemians Prag aus der zweiten Liga ausgeschlossen und seine Vorrundenergebnisse wurden annulliert. Der Verein stand vor dem Aus. Drei Millionen Kronen Strafe sollte der Verein für den Ausschluss zahlen, was gleichzeitig die Bedingung für ein Weiterspielen in der 3. Liga ab der Saison 2005/06 sein sollte. Andernfalls, also bei Nichtbezahlen dieser Summe, bliebe nur noch ein Start in der untersten Liga Tschechiens als letzte Lösung. Der Verein stand im Frühjahr 2005 ohne Herrenmannschaft da.

Ein Insolvenzverwalter übernahm die Leitung des FC Bohemians und versuchte den Gläubigern ihr Geld zukommen zu lassen. Allerdings besaß der Verein zu diesem Zeitpunkt nahezu keinerlei Vermögenswerte mehr. Während in diesen Wochen die Zukunft des Vereins auf des Messers Schneide stand, verlieh der Gesamtverein TJ Bohemians Praha, aus dem sich der FC Bohemians Anfang der 1990er Jahre selbstständig gemacht hatte, die Bezeichnung Bohemians sowie das Wappen mit dem Känguru, beides befand sich in dessen Besitz, an den Drittligisten FC Střížkov Praha 9, der sich den Namen FC Bohemians Praha bei der zuständigen Behörde eintragen ließ.

Etwa zur selben Zeit entstand eine Faninitiative mit dem Namen Družstvo Fanoušků Bohemians (abgekürzt DFB, deutsch Vereinigung der Bohemians-Fans). Diese machte sich zum Ziel, den Verein zu retten und die Tradition des AFK Bohemians Vršovice fortzuführen. Innerhalb weniger Wochen sammelten die Fans untereinander eine für tschechische Verhältnisse große Summe von über drei Millionen Kronen. Dabei wurden auch Fans aus Australien, Großbritannien und Deutschland Mitglied der Fanvereinigung. Vertreter der Faninitiative drückten die Schulden in langwierigen Verhandlungen mit Gläubigern von anfangs 20 Millionen Kronen auf fast Null. Trotz dieses Erfolgs war den Fans klar, dass sie alleine nicht in der Lage waren, einen Klub in der 3. Liga am Leben zu erhalten. Ein Investor musste gefunden werden, um das Weiterleben des Traditionsklubs zu sichern. Mit der Aktiengesellschaft AFK Vršovice a.s. wurde dieser rechtzeitig gefunden. Der Hauptaktionär dieser Gesellschaft ist die britische Offshore-Gesellschaft New Europe Entrepreneurs Counsellors Company Limited mit knapp 90 % Aktienanteil, während die Fanvereinigung etwas mehr als 10 % der Aktien hält. Froh über den Einstieg eines scheinbar solventen und starken Investors gab es in der Fanvereinigung auch deutliche Kritik an der Tatsache, dass die wahren Eigentümer der New Europe Entrepreneurs Counsellors Company Limited verschleiert bleiben. So nahmen nicht wenige Fans eher ungewollt hin, dass ihr geliebter Verein irgendeiner undurchsichtigen Firma auf den Kaimaninseln gehört.

Nach Einleitung der Insolvenz nahm der ursprüngliche FC Bohemians Prag dreieinhalb Jahre lang nicht am Spielbetrieb teil. Zur Saison 2009/10 meldete Präsident Michal Vejsada eine Mannschaft in der untersten Prager Spielklasse, der III. třída, an. Vejsada sah seinen Klub als den einzig echten FC Bohemians an und lieferte sich jahrelang juristische Auseinandersetzungen mit neu gegründeten Nachfolgeverein. Zum 1. Juli 2012 wurde der FC Bohemians Prag aus dem tschechischen Fußballverband ausgeschlossen – die neu verabschiedete Satzung machte dieses Vorgehen möglich.[1]

Namensstreit

Bohemians gegen Sparta, 2016

Zum Saisonstart schwelte der Konflikt um den Vereinsnamen FC Bohemians Praha wieder auf. Der tschechische Fußballverband machte deutlich, dass er nur einen Verein namens Bohemians in seinen Ligen akzeptieren würde, und zwar jenen, der die Tradition der Vorgänger weiterführen würde. In den Augen der Verbandsfunktionäre war dies eindeutig der AFK Vršovice a.s., der etwa einen Monat vor Saisonstart seinen Namen auf Bohemians 1905 a.s. geändert hatte. Da sich der FC Střížkov Praha 9 weigerte, seine Umbenennung auf FC Bohemians Praha rückgängig zu machen, wurde er kurzerhand vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Als der Präsident des FC Střížkov Praha 9, Karl Kapr, mit einer Berufung beim Verband keinen Erfolg hatte, klagte er bei einem Zivilgericht. Das ordnete per einstweiliger Verfügung die Wiedereingliederung des FK Bohemians Prag (vormals FC Střížkov Praha 9) in den laufenden Spielbetrieb ein.

Nach der Insolvenz

Inzwischen spielt Bohemians wieder in der ersten tschechischen Liga. In der Saison 2013/14 konnte am letzten Spieltag der 14. Platz und damit der Klassenerhalt gesichert werden. Im November 2013 kam es zur Einigung zwischen dem Eigentümer des FC Bohemians Prag, Michael Vejsada, und Bohemians 1905 Prag. Der tschechische Fußballverband nahm die Rolle des Mittlers ein und erwarb von Vejsada Aktien und Forderungen des sich in Konkurs befindlichen FC Bohemians Prag für eine nicht genannte Summe. Im Anschluss überführte der Verband Aktien und Forderungen in das Eigentum von Bohemians 1905 Prag.[2] Dadurch ging der FC Bohemians Prag de facto in Bohemians 1905 Prag auf und existiert nicht mehr. Bohemians 1905 Prag ist durch diesen Aktientransfer nun auch rechtlich Nachfolger des 1905 gegründeten AFK Vršovice. 2012 benannte sich der Klub in Bohemians Praha 1905 um.[3] Im Juli 2014 kehrte der Klub zum alten Vereinslogo zurück.[4] Mit dem 4. Tabellenplatz in der Fortuna Liga 2022/23 sicherten sich die Bohemians einen Platz in der UEFA Europa Conference League 2023/24 für die 2. Qualifikationsrunde. Das Heimspiel gegen den FK Bodø/Glimt wird allerdings in der Prager Epet Arena stattfinden.

Internationale Wettbewerbe

Mitropa- und Intertoto-Cup

SaisonWettbewerbRundeGegnerGesamtHinRück
1961Mitropa-CupGruppenphaseOsterreich FK Austria Wien1:21:2 (H)
Italien FC Bologna1:31:3 (H)
Italien Sampdoria Genua1:11:1 (A)
1962/63International Football CupGruppenphaseUngarn 1957 Újpest Budapest4:52:3 (H)2:2 (A)
Italien AC Mantova4:53:2 (A)1:3 (H)
Frankreich Stade Français Paris3:52:3 (H)1:2 (A)
1967Intertoto-CupGruppenphaseSchweden IFK Göteborg2:51:2 (A)1:3 (H)
Schweiz Young Fellows Zürich9:14:0 (H)5:1 (A)
Deutschland Demokratische Republik 1949 FC Carl Zeiss Jena1:20:1 (A)1:1 (H)
1969/70Mitropa-Cup1. RundeOsterreich FK Austria Wien2:41:2 (A)1:2 (H)
1974Intertoto-CupGruppenphaseDanemark Kjøbenhavns Boldklub2:21:1 (A)1:1 (H)
Deutschland Bundesrepublik Fortuna Düsseldorf5:24:1 (H)1:1 (A)
Belgien Standard Lüttich3:43:1 (H)0:3 (A)
1975Intertoto-CupGruppenphaseSchweden GAIS Göteborg3:11:0 (H)2:1 (A)
Deutschland Bundesrepublik 1. FC Kaiserslautern2:32:1 (H)0:2 (A)
Schweiz BSC Young Boys4:22:1 (A)2:1 (H)
1978Intertoto-CupGruppenphaseDeutschland Bundesrepublik MSV Duisburg2:31:1 (H)1:2 (A)
Schweden IFK Norrköping2:11:1 (H)1:0 (A)
Osterreich SK Rapid Wien4:20:0 (A)1:1 (H)
1979Intertoto-CupGruppenphaseSchweiz FC Zürich4:32:2 (H)2:1 (A)
Danemark Odense BK6:14:1 (H)2:0 (A)
Schweden IFK Göteborg3:63:2 (H)0:4 (A)
1980Intertoto-CupGruppenphaseDanemark Kastrup BK4:22:0 (H)2:2 (A)
Norwegen Lillestrøm SK4:12:0 (H)2:1 (A)
Deutschland Bundesrepublik Werder Bremen6:21:1 (A)5:1 (H)
1981Intertoto-CupGruppenphaseSchweiz Grasshopper Zürich6:13:1 (H)3:0 (A)
Deutschland Bundesrepublik Hertha BSC1:41:2 (H)0:2 (A)
Schweden IFK Göteborg3:31:2 (A)2:1 (H)
1982Intertoto-CupGruppenphaseSchweiz BSC Young Boys8:13:1 (A)5:0 (H)
Osterreich LASK Linz6:24:1 (A)2:1 (H)
Polen 1980 Gwardia Warschau2:01:0 (H)1:0 (A)
1983Intertoto-CupGruppenphaseOsterreich SC Eisenstadt4:31:1 (A)3:2 (H)
Norwegen Viking Stavanger3:32:2 (H)1:1 (A)
Danemark Odense BK4:32:1 (H)2:2 (A)
1984Intertoto-CupGruppenphaseSchweiz FC St. Gallen7:32:3 (A)5:0 (H)
Danemark Lyngby BK7:25:1 (H)2:1 (A)
Deutschland Bundesrepublik Bor. Mönchengladbach6:22:0 (A)4:2 (H)
1985Intertoto-CupGruppenphaseUngarn 1957 Videoton FC5:35:2 (H)0:1 (A)
Schweiz FC St. Gallen5:44:2 (H)1:2 (A)
Schweden AIK Solna2:31:2 (A)1:1 (H)
1986/87Mitropa-CupHalbfinaleUngarn 1957 Vasas Budapest1:004:2 (H)1
FinaleItalien Ascoli Calcio0:100:1 (A)2
1987Intertoto-CupGruppenphaseUngarn 1957 Videoton FC3:51:4 (A)2:1 (H)
Schweiz Grasshopper Zürich2:41:1 (H)1:3 (A)
Schweden Malmö FF2:42:1 (H)0:3 (A)
1990Intertoto-CupGruppenphaseDeutschland Bundesrepublik 1. FC Kaiserslautern1:51:1 (A)0:4 (H)
Deutschland Demokratische Republik 1949 Energie Cottbus1:41:2 (H)0:2 (A)
Schweden Malmö FF0:10:0 (H)0:1 (A)
1991Mitropa-CupGruppenphaseItalien Pisa Calcio0:000:0 (A)3
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik FK Rad Belgrad4:204:2 (H)3
3 
in Pisa

Europapokalbilanz

SaisonWettbewerbRundeGegnerGesamtHinRück
1975/76UEFA-Pokal1. RundeUngarn 1957 Honvéd Budapest2:31:2 (H)1:1 (A)
1979/80UEFA-Pokal1. RundeDeutschland Bundesrepublik FC Bayern München2:40:2 (H)2:2 (A)
1980/81UEFA-Pokal1. RundeSpanien 1977 Sporting Gijón4:33:1 (H)1:2 (A)
2. RundeEngland Ipswich Town2:30:3 (A)2:0 (H)
1981/82UEFA-Pokal1. RundeSpanien 1977 FC Valencia0:20:1 (H)0:1 (A)
1982/83UEFA-Pokal1. RundeOsterreich FC Admira Wacker7:15:0 (H)2:1 (A)
2. RundeFrankreich AS Saint-Étienne4:00:0 (A)4:0 (H)
3. RundeSchweiz Servette Genf4:32:2 (A)2:1 (H)
ViertelfinaleSchottland Dundee United1:01:0 (H)0:0 (A)
HalbfinaleBelgien RSC Anderlecht1:40:1 (H)1:3 (A)
1983/84Europapokal der Landesmeister1. RundeTurkei Fenerbahçe Istanbul5:01:0 (A)4:0 (H)
2. RundeOsterreich SK Rapid Wien(a)2:2(a)2:1 (H)0:1 (A)
1984/85UEFA-Pokal1. RundeZypern Republik Apollon Limassol8:36:1 (H)2:2 (A)
2. RundeNiederlande Ajax Amsterdam1:1
(4:2 i. E.)
0:1 (A)1:0 n. V. (H)
3. RundeEngland Tottenham Hotspur1:30:2 (A)1:1 (H)
1985/86UEFA-Pokal1. RundeUngarn 1957 Győri ETO FC5:41:3 (A)4:1 n. V. (H)
2. RundeDeutschland Bundesrepublik 1. FC Köln2:80:4 (A)2:4 (H)
1987/88UEFA-Pokal1. RundeBelgien KSK Beveren1:20:2 (A)1:0 (H)
2023/24UEFA Europa Conference League2. QualifikationsrundeNorwegen FK Bodø/Glimt2:70:3 (A)2:4 (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 38 Spiele, 14 Siege, 7 Unentschieden, 17 Niederlagen, 54:53 Tore (Tordifferenz +1)

Trainer

  • Tschechoslowakei Svatopluk Pluskal (1968–1969, 1974–1975) Co-Trainer, (1969–1970) Trainer,
  • Tschechoslowakei Bohumil Musil (1972–1975)
  • Tschechien Dušan Uhrin (1987–1988)
  • Tschechien Zdeněk Hruška (1992–1995) Co-Trainer, (1995, 2003) Trainer,
  • Tschechien Dušan Uhrin junior (2002) Co-Trainer, (2002–2003, 2004) Trainer,
  • Slowakei Roman Pivarník (2014–2015)
  • Tschechien Martin Hašek (2017–)

Spieler

SpielerPositionZeitraum (als Aktiver)Anmerkungen
Karel BejblStürmer1925; 1926; 1928–1935Nationalspieler, späterer Nationaltrainer der Tschechoslowakei
Přemysl BičovskýMittelfeldspieler1976–1983Nationalspieler, später Trainer
Pavel ChaloupkaMittelfeldspieler1979–1989Nationalspieler
Karol DobiašAbwehrspieler1977–1980Nationalspieler, späterer Erstligatrainer
Vladimír HruškaStürmer1978/79; 1981–1988Nationalspieler
Zdeněk HruškaTorhüter1976–1985; 1988/8924-facher Nationalspieler, WM-Teilnehmer 1982, später Trainer
František JakubecAbwehrspieler1978–1986; 1989/9025-facher Nationalspieler
Václav JíraMittelfeldspieler1945–1954später Trainer und Funktionär
Ladislav KarešStürmer1941–194486 Erstligatore, zweifacher Nationalspieler
Jozef KukučkaAbwehrspieler1984–1986Nationalspieler, WM-Teilnehmer 1982
Stanislav LevýAbwehrspieler1979–1988Nationalspieler, später Trainer
Jan MorávekMittelfeldspieler2007–2009Nationalspieler, spielte 11 Jahre lang in den Jugendmannschaften des Vereins
Jiří OndraLinksverteidiger1978–198720-facher Nationalspieler
Antonín PanenkaMittelfeldspieler1967–1981Nationalspieler, später Co-Trainer, heute Präsident
Zdenek ProkešAbwehrspieler1974–198519-facher Nationalspieler
Jiří RubašAbwehrspieler1942–1944; 1946–1954Nationalspieler, später Trainer

Stadion

Erst 1912 fand der AFK Vršovice, nach mehreren Jahren auf diversen Plätzen, in der Nähe der Fabrik „Waldes“ dauerhaft Heimat auf einem Platz, der bald Ďolíček, also Mulde, genannt wurde. Dieser befand sich in der Nähe des späteren Stadion Eden des SK Slavia Praha. Am 27. März 1932 wurde das Danner-Stadion (im Original Dannerův Stadion) eröffnet, das auch heute noch als Heimspielstätte Bohemians' dient.

Das nach dem Vereinsvorsitzenden Zdeněk Danner benannte Stadion fasste anfangs 18.000 Zuschauer. Da das kommunistische Regime die Bezeichnung Dannerův Stadion nicht duldete, übertrugen die Zuschauer den Namen „Ďolíček“ vom alten Platz auf das neue Stadion. Auch bedingt durch die Enge des Platzes wurde im Laufe der Zeit wenig am Stadion verändert. Die große, überdachte Sitzplatztribüne steht heute noch in wenig veränderter Form.

1996 wurde vor einem Tina-Turner-Konzert die Hintertortribüne auf der Straßenbahnseite abgerissen. Anfang des 21. Jahrhunderts drohte der Wegzug der Bohemians aus ihrer historischen Spielstätte, die einem Immobilienkonsortium namens Bohemians Real gehört, der mit dem Verein nichts gemeinsam hat. Nach Umbauarbeiten 2003 verringerte sich die Kapazität von ca. 13.000 auf etwa 9.000 Plätze.

Vor der Saison 2007/08 musste das Stadion renoviert werden, um für Erstligaspielen zugelassen zu werden. Dabei wurde auch alle Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt, die Kapazität sank abermals, diesmal auf 7.167 Plätze.

Während der Spielzeiten von August 2010 bis Juni 2012 musste die erste Mannschaft, sehr zum Unwillen der Fans, ins Stadion Eden ausweichen, welches sich nur ca. 1.200 Meter weiter östlich ebenfalls im Stadtteil Vršovice befindet. Das Stadion Ďolíček wurde weiterhin als Spielstätte der B-Mannschaft genutzt. Durch den Abstieg aus der ersten Spielklasse konnte man zur Saison 2012/13 in das Heimstadion zurückkehren. Mit Beginn der Sommerpause 2013 wurde im Ďolíček eine durch Spenden der Fans finanzierte Rasenheizung eingebaut. In der Saison 2013/14 hat Bohemians seine Heimspiele auch in der Gambrinus Liga im Ďolíček ausgetragen. Die Kapazität beträgt inzwischen nur noch 5.000 Plätze.

Vereinsnamen

  • 1905: AFK Vršovice
  • 1927: AFK Bohemians
  • 1940: AFK Bohemia
  • 1945: AFK Bohemians
  • 1948: Železničáři Prag
  • 1952: Spartak Prag Stalingrad
  • 1961: ČKD Prag
  • 1961: Bohemians ČKD Prag
  • 1993: FC Bohemians Prag
  • 1999: CU Bohemians Prag
  • 2002: FC Bohemians Prag
  • 2005: Bohemians 1905
  • 2012: Bohemians Prag 1905

Fans

Ein Großteil der Fanszene bezeichnet sich selbst als antifaschistisch und antirassistisch, darunter auch die Ultragruppierung Bohemians. Die Mitglieder der Ultras sind unterschiedlichsten Szenen zuzuordnen: Punks, Skins oder Hip-Hopper. Aufgrund ihrer politischen Ansichten pflegen die Fans enge Kontakte zum FC St. Pauli und zu Celtic Glasgow, außerdem zu den Bandito Azzuro Ultras aus Jöhstadt im Erzgebirge. Weiter gibt es Hooligangruppierungen wie die Tornado Boys oder die Banditos.[5]

Literatur und Quellen

  • Pavel Skramlík: Bohemians ČKD Praha. 80 let zelenobílé kopané 1905–1985. TJ Bohemians ČKD, Prag 1985.
  • Miloslav Jenšík: Zelenobílé století. Bohemians 1905–2005. Epocha, Prag, 2005, ISBN 80-86328-93-7.

Weblinks

Commons: Bohemians Prag 1905 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Výkonný výbor vyloučil kvůli insolvenci Drnovice a FC Bohemians Praha fotbal.idnes.cz vom 27. April 2012, tschechisch. Abgerufen am 29. September 2014.
  2. Asociace zaplatí Vejsadovi a na scéně zůstanou už jen dvě „Bohemky“ fotbal.idnes.cz vom 5. November 2013, tschechisch. Abgerufen am 29. September 2014.
  3. Představení Bohemians Praha 1905 www.bohemians.cz, tschechisch. Abgerufen am 5. Juli 2015.
  4. Klub Bohemians Praha 1905 mění logo bohemians.cz vom 15. Juli 2014, tschechisch. Abgerufen am 29. September 2014.
  5. Im Jahr 2005 war der Verein bankrott. In: Stadionwelt, 26. Mai/Juni 2010

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