Boccard (Adelsgeschlecht)
Die Familie de Boccard (deutsch: Burckhardt) ist ein katholisches Freiburger Patriziergeschlecht.
Geschichte
Erster bekannter Vertreter der Familie de Boccard ist der 1462 erwähnte Pierre Boccardier von Onnens (Kanton Waadt), Mitherr von Corcelles-près-Concise. 1538 wurde erstmals ein Boccard ins Freiburger Bürgerrecht aufgenommen.
Nach ihrer Niederlassung in Freiburg zeichneten sich die Boccards in allen politischen Ämtern des Stadtstaats aus. Vom frühen 17. Jahrhundert an standen Mitglieder der Familie auch in spanischen Diensten im Herzogtum Mailand. Von 1751 bis 82 besaß François-Jean-Philippe de Boccard ein Regiment im französischen Dienst. Beinahe zwanzig Boccards leisteten militärische Dienste in der Päpstlichen Schweizergarde, zur Zeit der Restauration in Neapel und Rom, in der Schweiz bei der Freiburger Miliz und in der Schweizer Armee.
Typische Ämter und Funktionen im 19. und 20. Jahrhundert waren Freiburger Grossrat, Stadtammann, Oberamtmann, Richter, Polizeikommandant und Bankier. Zur Familie gehörten aber auch ein Verleger in Paris, zwei Malerinnen sowie drei Forschungsreisende in Afrika, Südamerika und Australien.[1]
Namensträger
- Antoinette de Weck-de Boccard (1868–1956), Freiburger Malerin;
- Elisa de Boccard (1847–1925), Freiburger Malerin
- François Jean-Philippe de Boccard (1696–1782), Schweizer Militär in französischen Diensten;
- Hubert de Boccard (1835–1908), Soldat, Goldgräber, Forschungsreisender, hinterließ dem Museum von Estavayer (auch „Fröschemuseum“ genannt) den größten Teil seiner Waffensammlung;
- Joseph Hubert de Boccard (1697–1758), Bischof von Lausanne;
- Louis de Boccard (1866–1956), wanderte 1889 nach Argentinien aus, wurde südamerikanischer Abenteurer, Entdecker und Farmer;
- Pierre de Boccard (* 1988), Mitglied des Genfer Munizipalrats (FDP) und 2023 zu dessen President gewählt:
- Theodor Scherer-Boccard (1816–1885), Schweizer Publizist.
Schlösser
Die folgenden Herrensitze gehörten (oder gehören bis heute) verschiedenen Linien der Familie de Boccard:
- Château de Boccard, Givisiez, Kanton Freiburg
- Maison de Sorens, Vuippens, Kanton Freiburg
- Manoir de Givisiez, Givisiez, Kanton Freiburg
- Schloss Jetschwil, Jetschwil, Kanton Freiburg
- Vogteischloss (Vuippens), Vuippens, Kanton Freiburg
- Schloss Jetschwil
- Manoir de Givisiez
- Vogteischloss (Vuippens)
Weblink
- Régis de Courten: de Boccard. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 6. Oktober 2004, abgerufen am 24. Januar 2024.
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: WWHenderson20, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Vogteischloss, Rue des Châteaux 27, Vuippens-Marsens
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Landsitz Boccard, Jetschwil 15, Jetschwil
Autor/Urheber: Michel de Boccard, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Manoir de Givisiez in Givisiez, Kanton Freiburg
Francois Joseph Philippe Jean de Boccard, 1696-1782
Autor/Urheber:
Unbekannt. Weder in der der Diss. von Letter (1949) noch in der Geschichte des Kantons Solothurn Bd. 4,1 (Solothurn 1992), wo dieses Bild ebenfalls reproduziert wird, ist ein Urheber angegeben. Ein zeitgenössisches Visitenkartenporträt, das ebenfalls dieses Foto zeigt, gibt als Verleger den 1908 verstorbenen Breslauer Franz Goerlich an, der aber wohl auch nicht der Fotograf sein wird. Darüber hinaus enthält die 1900 erschienene Scherer-Biographie von Mayer einen Holzstich, der offenbar nach dieser Vorlage erstellt wurde. - Es ist also möglich, dass das Foto als vor mehr als 70 Jahren veröffentlichtes anonymes Werk gemeinfrei ist, ansonsten ist ziemlich wahrscheinlich, dass der Fotograf vor mehr als 70 Jahren verstorben ist (es wird wohl einige Jahre vor Scherers Tod entstanden sein); darüber hinaus dürfte es in der Schweiz als einfaches Porträt mangels individuellen Ausdrucks nicht geschützt sein.
, Lizenz: PD-alt-100Theodor Scherer-Boccard (1816-1885)