Bobigny

Bobigny
StaatFrankreich
RegionÎle-de-France
Département (Nr.)Seine-Saint-Denis (93)
ArrondissementBobigny (Präfektur)
KantonBobigny (Hauptort)
Bondy
GemeindeverbandMétropole du Grand Paris und
Est Ensemble
Koordinaten48° 55′ N, 2° 26′ O
Höhe39–57 m
Fläche6,77 km²
Einwohner54.906 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte8.110 Einw./km²
Postleitzahl93000
INSEE-Code
Websitehttp://www.bobigny.fr/

Bobigny ist eine französische Gemeinde mit 54.906 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Seine-Saint-Denis, dessen Hauptstadt sie ist. Sie liegt östlich der Hauptstadt Paris. Ihre Einwohner nennen sich Balbyniens.[1]

Geschichte

Eine gallische Besiedlung der Gegend ist seit dem vierten Jahrhundert vor Christus nachgewiesen. Der Name der Stadt kommt von Balbinius, einem römischen General, der eine Siedlung im damaligen Wald von Bondy gründete.

Ende des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung ein, die die Kommune zu einer Hochburg der Arbeiterbewegung machte: Seit 1919 stellten – mit Ausnahme der Jahre der Besatzung im Zweiten Weltkrieg – die Kommunisten hier den Bürgermeister, bis 2014 ein Kandidat der bürgerlich-liberalen UDI gewählt wurde. Ebenfalls war Bobigny schon früh eine Hochburg der Einwanderer aus den französischen Kolonien bzw. Überseegebieten in der Karibik, dem Maghreb und Schwarzafrika. 1935 wurde hier ein Krankenhaus zur Versorgung der in der Hauptstadtregion lebenden Muslime gegründet, das bis heute besteht und den Namen Hôpital Avicenne trägt.

Bobigny wird als Vorreiter der Ideen einer Bürgerkommune angesehen.[2]

Verkehr

Zug der Straßenbahnlinie T1 an der Station Pablo Picasso

In der Station Bobigny – Pablo Picasso endet seit 1985 die Linie 5 der Métro Paris. Ebenfalls auf Gemeindegebiet liegt deren vorletzte Station Bobigny – Pantin – Raymond Queneau. 1992 wurde der Ort von der Straßenbahnlinie T1 erreicht, die auf der ersten nach dem Zweiten Weltkrieg im Großraum Paris in Betrieb genommenen Straßenbahnstrecke verkehrt. In Bobigny – Pablo Picasso hat sie Anschluss an die Métrolinie 5.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Bobigny

  • Archäologische Ausgrabungen bei Vache a l'aise. Eine Holzstatue wurde bereits gefunden.
  • Das Bahnhofsgelände der SNCF – Gare de Bobigny (Grande Ceinture) – (außer Betrieb; Ort der Judendeportationen, 21 Zugtransporte der Gefangenen aus Drancy begannen hier) steht unter Denkmalschutz

Partnerstädte

Persönlichkeiten

  • Der Sänger Jacques Brel (1929–1978) starb hier.
  • Der Boxer Jean-Marc Mormeck (* 1972) wuchs hier auf.
  • Der Tennisspieler Gaël Monfils (* 1986) wuchs hier auf.
  • Die Sängerin Wallen (Nawell Azzouz) (* 1978), der Rapper Ménélik (* 1970) und der Reggaesänger Tonton David (1967–2021) wuchsen hier auf.
  • Die Sprinterin Muriel Hurtis (* 1979) wurde hier geboren.
  • Der Fußballer Charles Itandje (* 1982) wurde hier geboren.
  • Die Autorin Faïza Guène (* 1985) wurde hier geboren.
  • Der Fußballspieler Habib Bellaïd (* 1986) wurde hier geboren.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de la Seine-Saint-Denis. Flohic Éditions, 2. Auflage, Paris 2002, ISBN 2-84234-133-3, S. 83–91.

Weblinks

Commons: Bobigny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://fr.wiktionary.org/wiki/Balbynien
  2. Städtepartnerschaft Potsdam-Bobigny. Konkrete Projekte verabredet. In: Pressemitteilung Nr. 178. Landeshauptstadt Potsdam, 8. April 2005, abgerufen am 12. Mai 2014.

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Station de la ligne 1 du tramway parisien Pablo-Picasso à Bobigny (Seine-Saint-Denis), France