Bob Bondurant

Bob Bondurant
Bob Bondurant 2012
Nation:Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis der USA 1965
Letzter Start:Großer Preis der USA 1966
Konstrukteure
1965 North American Racing TeamReg Parnell Racing • 1966 Team Chamaco CollectAll American Racers
Statistik
WM-Bilanz:WM-14. (1966)
StartsSiegePolesSR
9
WM-Punkte:3
Podestplätze:
Führungsrunden:
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Robert Lewis „Bob“ Bondurant (* 27. April 1933 in Evanston, Illinois; † 12. November 2021 in Paradise Valley, Arizona) war ein US-amerikanischer Automobilrennfahrer.

Karriere

Bob Bondurant 1964 im AC Cobra beim Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, Streckenabschnitt Schwalbenschwanz
Das Shelby-Daytona-Coupé von Bob Bondurant/Jochen Neerpasch beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1965

Bob Bondurant begann seine Motorsportkarriere schon als Teenager. Er fuhr in den frühen 1950er-Jahren Dirt-Track-Motorrad-Rennen und wechselte 1956 in den Automobilsport. Ein gebrauchter Morgan war sein erster Rennwagen. Sein Durchbruch kam 1963. Nach dem Gesamtsieg bei der Westküsten-Produktionswagen-Meisterschaft 1963 auf einer Chevrolet Corvette wurde Carroll Shelby auf ihn aufmerksam. Shelby, immer auf der Suche nach schnellen Nachwuchskräften, gab ihm einen Werksvertrag.

Viermal war Bondurant beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start. Bei seiner ersten Teilnahme 1964 erreichte er sein bestes Ergebnis. Gemeinsam mit Dan Gurney auf einem AC Cobra wurde er Vierter in der Gesamtwertung und gewann die große GT-Klasse bis 5000 Kubikzentimeter. 1965 gehörte er erneut zum Shelby-Fahrerteam und hatte Anteil am Gewinn der Sportwagen-Weltmeisterschaft. In Le Mans ging er allerdings für Rob Walker an den Start. Der Ford GT 40, den er sich mit Umberto Maglioli teilte, fiel nach 29 Runden mit Motorschaden aus.

Im selben Jahr hatte er auch seinen ersten Auftritt in der Formel 1. Luigi Chinetti vermittelte ihm ein Ferrari-Cockpit und Bondurant feierte als Ersatzmann für John Surtees beim Großen Preis der USA sein Debüt, das er auf dem neunten Rang beendete.

Eine erfolgreiche Formel-1-Karriere schien möglich, als er beim Großen Preis von Monaco mit dem vierten Platz die ersten Weltmeisterschaftspunkte erreichte. Sein Fahrstil prädestinierte ihn aber eher für die langen Sportwagenrennen als für die kurzen Grands Prix. Er war als verlässlicher Pilot bekannt, der schonend mit dem Material umging und über lange Distanzen sein Tempo halten konnte. Was ihm fehlte, war die Grundschnelligkeit, die Grand-Prix-Piloten auszeichnet. So endete seine Formel-1-Karriere schon 1966 nach nur neun Rennen.

Er fuhr weiter erfolgreich Sportwagenrennen und wechselte 1967 in die CanAm-Serie. Ein schwerer Unfall beendete aber für ihn die Saison vorzeitig. Bondurant zog sich vom aktiven Rennsport zurück und gründete eine Rennfahrerschule.

1971 gab er ein Comeback als Rennfahrer, fuhr wieder CanAm-Rennen und war bei fünf NASCAR-Events am Start. Immer in Riverside engagiert, war seine beste Platzierung in der populärsten US-Rennserie dort der 18. Gesamtrang.

In diese späte Phase seiner Karriere fiel auch die beste Platzierung beim 12-Stunden-Rennen von Sebring, das er 1979 gemeinsam mit Gary Belcher und Bob Garretson als Gesamtdritter beendete.

2003 wurde er in die Hall of Fame des US-amerikanischen Motorsports aufgenommen. Er starb im November 2021.[1]

Statistik

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft

Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird.

Gesamtübersicht

SaisonTeamChassisMotorRennenSiegeZweiterDritterPolesschn.
Rennrunden
PunkteWM-Pos.
1965North American Racing TeamFerrari 158Ferrari 1.5 V81
Reg Parnell RacingLotus 33Ferrari 1.5 V81
1966Team Chamaco CollectBRM P261BRM 2.0 V85314.
Anglo American RacersEagle T1GClimax 2.8 L41
Weslake 3.0 V121
Gesamt93

Einzelergebnisse

Saison12345678910
1965
9DNF
1966
4DNF9DNF7DSQDNF
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1964Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shelby American Inc.AC Shelby Cobra Daytona CoupéVereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan GurneyRang 4 und Klassensieg
1965Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich R.R.C. Walker Racing TeamFord GT40ItalienItalien Umberto MaglioliAusfallüberhitzter Zylinder
1966Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing TeamFerrari 365P2 White ElephantVereinigte StaatenVereinigte Staaten Masten GregoryAusfallKraftübertragung
1967Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dana Chevrolet Inc.Chevrolet CorvetteVereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick GuldstrandAusfallMotorschaden

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1964Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shelby American CorpShelby Cobra RoadsterVereinigte StaatenVereinigte Staaten Lew SpencerRang 5
1965Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shelby-American Inc.Shelby Cobra Daytona CoupeFrankreichFrankreich Jo SchlesserRang 4 und Klassensieg
1966ItalienItalien SpA Ferrari SEFACFerrari 330P3Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike ParkesAusfallGetriebeschaden
1977Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ramsey Ferrari of SFFerrari 365 GTB/4Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Milt MinterVereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick SmothersAusfallUnfall
1979Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour RacingPorsche 935Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gary BelcherVereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob GarretsonRang 3

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen1234567891011121314151617181920
1964Carroll Shelby InternationalShelby Cobra
Shelby Daytona
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien TARItalien MONBelgien SPAItalien CONDeutschland NÜRDeutschland ROSFrankreich LEMFrankreich REIDeutschland FREItalien CCEVereinigtes Konigreich RTTSchweiz SIMDeutschland NÜRItalien MONFrankreich TDFVereinigte Staaten BRIVereinigte Staaten BRIFrankreich PAR
5DNF9DNF4DNF45DNF
1965Carroll Shelby International
Alan Mann Racing
Ford
Rob Walker
Ford GT40
Shelby Daytona
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien BOLItalien MONItalien MONVereinigtes Konigreich RTTItalien TARBelgien SPADeutschland NÜRItalien MUGDeutschland ROSFrankreich LEMFrankreich REIItalien BOZDeutschland FREItalien CCESchweiz OVIDeutschland NÜRVereinigte Staaten BRIVereinigte Staaten BRI
348DNF5710DNF53
1966NART
Scuderia Ferrari
Porsche
Chequered Flag
Ferrari 250LM
Ferrari 330P3
Porsche 906
Ferrari 365P2
Shelby Cobra
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MONItalien TARBelgien SPADeutschland NÜRFrankreich LEMItalien MUGItalien CCEDeutschland HOKSchweiz SIMDeutschland NÜROsterreich ZEL
9DNF4DNFDNF
1967Dana ChevroletChevrolet CorvetteVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MONBelgien SPAItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMDeutschland HOKItalien MUGVereinigtes Konigreich BRHItalien CCEOsterreich ZELSchweiz OVIDeutschland NÜR
DNF
1971Bahamas RacingLola T70Argentinien BUAVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigtes Konigreich BRHItalien MONBelgien SPAItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMOsterreich ZELVereinigte Staaten WAT
DNF
1978Bob Bondurant
Dick Barbour
Datsun 260Z
Porsche 935
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGVereinigte Staaten TALFrankreich DIJVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien MISVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATItalien VALVereinigte Staaten ROD
24DNF
1979Dick BarbourPorsche 935Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGVereinigte Staaten TALFrankreich DIJVereinigte Staaten RIVVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien PERVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATBelgien SPAVereinigtes Konigreich BRHVereinigte Staaten ROAItalien VALEl Salvador ELS
3DNF
1981Thunderbird Swap ShopsPorsche 935Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGItalien MONVereinigte Staaten RIVVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien PERVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATBelgien SPAKanada MOSVereinigte Staaten ROAVereinigtes Konigreich BRH
DNF

Literatur

  • Steve Small: Grand Prix Who's Who, 3rd Edition. Travel Publishing, London 2000, ISBN 1-902007-46-8

Weblinks

Commons: Bob Bondurant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Champion Race Car Driver and Founder of The Bob Bondurant School of High Performance Driving Passes Away at 88

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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Shelby Daytona Coupé von Bob Bondurant/Jochen Neerpasch
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Shelby Cobra von Bondurant/Neerpasch; der Fahrer im Bild ist mit größter Wahrscheinlichkeit Bob Bondurant.
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Bob in front of his museum.
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Flag of Mexico (1934-1968)