Bob-Europameisterschaft 1982
Bob-Europameisterschaft 1982 | ||
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Männer | Frauen | |
Sieger | ||
Zweierbob | Erich Schärer Max Rüegg | |
Viererbob | Ralph Pichler Kurt Ott Urs Leuthold Georg Klaus | |
← 1981 1983 → |
Die Bob-Europameisterschaft 1982 wurde am 23. und 24. Januar im Zweierbob und am 29. und 30. Januar 1982 im Viererbob, allerdings nur in zwei Läufen, zum dritten Mal auf der Pista Olimpica di Bob im italienischen Cortina d’Ampezzo ausgetragen.
Zweierbob
Wie im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft, als der Amerikaner Jim Morgan tödlich verunglückte, hatte die Bahn auch bei der EM ihre Tücken. Der Italiener Pietro Maraco zog sich im Training bei einem Sturz schwere Gesichtsverletzungen zu. Sie waren so gravierend, dass zeitweise eine zumindest teilweise Erblindung drohte. Darüber hinaus erschütterte in der EM-Vorbereitung ein weiterer Todesfall die Bobwelt. Der 27-jährige Imand Karlsons vom sowjetischen Bob-Team verunglückte auf der Bobbahn in Igls durch einen Sturz. Er wurde im Bob bis ins Ziel mitgeschleift und dabei mehrfach gegen die Bahn gedrückt. Er verstarb anschließend im Innsbrucker Universitätsklinikum an seinen inneren Verletzungen.[1] Aber auch sportlich gab es im Vorfeld bereits etwas zu vermelden. Der amtierende Doppelweltmeister von Cortina, Bernhard Germeshausen aus der DDR. konnte wegen einer Schlüsselbeinfraktur nicht bei der EM an den Start gehen.[2] Zu allem Überfluss kamen auf der sehr gut präparierten Bahn noch Temperaturprobleme ins Spiel, die es notwendig machten, den Trainings- und Wettkampfbetrieb in die späten Abendstunden zu verlegen.[3] Beim Wettbewerb selbst stellte der Schweizer Olympiasieger Erich Schärer schon am ersten Wettkampftag die Weichen auf Sieg. Vor allem durch sehr schnelle Startzeiten fuhr er gegenüber dem Duo Schönau/Kirchner mit 88 Hundertsteln schon einen beachtlichen Vorsprung heraus. Auch am zweiten Wettkampftag ließ Schärer keine Zweifel an seinen Titelambitionen aufkommen. Als einziger Bob fuhr er konstant unter 1:13 Minuten und fuhr am Ende einen enormen Vorsprung von 1,93 Sekunden für Schönau/Kirchner heraus. Nach einem siebten Platz in der Gesamtwertung am ersten Tag kämpfte sich Titelverteidiger Hans Hiltebrand noch auf den Bronzerang vor und ließ dabei mit knappem Vorsprung noch zwei DDR-Bobs hinter sich.[4]
Platz | Bob | Lauf 1 | Lauf 2 | Lauf 3 | Lauf 4 | Gesamtzeit Rückstand |
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1 | Schweiz – Bob SUI 1
| 1:12,64 | 1:12,76 | 1:12,83 | 1:12,84 | 4:51.07 |
2 | Deutsche Demokratische Republik – Bob GDR 2 | 1:12,79 | 1:13,49 | 1:13,63 | 1:13,09 | 4:53.00 +1.93 |
3 | Schweiz – Bob SUI 2 | 1:13,71 | 1:14,46 | 1:13,25 | 1:13,46 | 4:54.98 +3.91 |
4 | Deutsche Demokratische Republik – Bob GDR 3
| 4:55.02 +3.95 | ||||
5 | Deutsche Demokratische Republik – Bob GDR 1 | 4:55.03 +3.96 | ||||
6 | Schweiz – Bob SUI 3
| 4:56.03 +4.96 | ||||
7 | BR Deutschland – Bob FRG 1
| 4:56.59 +5.52 | ||||
8 | Österreich – Bob AUT 1
| 4:56.67 +5.60 |
Vierer-Bob Männer
Auch im Wettbewerb der großen Schlitten gab es schon vor der Austragung einige Vorentscheidungen. Neben der verletzungsbedingten Abwesenheit des Weltmeisters Bernhard Germeshausen verzichteten der frischgebackene Zweierbob-Europameister Erich Schärer und der Bronzemedaillengewinner Hans Hiltebrand auf eine Teilnahme im Viererbob, ums sich auf die WM im eignen Land gebührend vorbereiten zu können.[5] Darüber hinaus meldete der Schlitten- und Bobsportverband der DDR auch nur einen Bob mit Pilot Detlef Richter. Bernhard Lehmann hatte sich im Training nach einem schweren Sturz am Arm verletzt und Horst Schönau trainierte zur WM-Vorbereitung auf der Bahn in Igls.[6] Der Wettbewerb selbst war enormen Wetterunbilden unterworfen. Störte zunächst Schneefall den ersten Wettkampftag, der eine Durchführung noch ermöglichte, so sorgte der anschließende Föhneinbruch für irreguläre Bedingungen. Die teilweise aus Natureis bestehende Bahn schmolz in der Mittagssonne des 30. Januar zunehmend dahin und ließ stellenweise sogar den Untergrundbeton hervorscheinen. So wurde die EM nach zwei Wertungsläufen abgebrochen und der Zwischenstand zum Endergebnis erklärt. Damit gewann der erst 27-jährige Schweizer Ralph Pichler etwas überraschend seinen ersten internationalen Titel. Der einzige DDR-Bob schlug sich achtbar und holte mit EM-Neuling Detlef Richter Silber vor Routinier Walter Delle Kart aus Österreich. Der an Eins gesetzte heimliche EM-Favorit Silvio Giobellina stürzte hingen im ersten Lauf, hatte aber Glück im Unglück, da sein Bob sich im weiteren Streckenverlauf wieder aufrichtete. Mehr als der siebente Platz im Starterfeld von 16 Bobs aus neun Nationen sprang aber nach nur zwei Läufen nicht mehr heraus.[7]
Platz | Bob | Lauf 1 | Lauf 2 | Gesamtzeit Rückstand |
---|---|---|---|---|
1 | Schweiz – Bob SUI 2
| 1:12,99 | 1:12,94 | 2:25.93 |
2 | Deutsche Demokratische Republik – Bob GDR 1
| 1:13,08 | 1:13,17 | 2:26.25 +0.32 |
3 | Österreich – Bob AUT 3
| 1:13,10 | 1:13,49 | 2:26.59 +0.66 |
4 | BR Deutschland – Bob FRG 2
| 1:13,25 | 1:13,62 | 2:26.87 +0.94 |
5 | Schweiz – Bob SUI 3
| 1:13,88 | 1:13,17 | 2:27.05 +1.12 |
6 | Österreich – Bob AUT 1
| 1:13,57 | 1:13,52 | 2:27.09 +1.16 |
7 | Schweiz – Bob SUI 1 | 1:13,75 | 1:13,35 | 2:27.10 +1.17 |
8 | Italien – Bob ITA 1
| 2:27.46 +1.53 | ||
9 | BR Deutschland – Bob FRG 1 | 2:27.59 +1.66 | ||
10 | Rumänien – Bob ROM 1
| 2:27.98 +2.05 | ||
11 | Sowjetunion – Bob URS 1
| 2:28.24 +2.31 | ||
12 | Sowjetunion – Bob URS 2 | 2:28.78 +2.85 | ||
13 | Frankreich – Bob FRA 1
| 2:28.95 +3.02 | ||
14 | Italien – Bob ITA 2
| 2:29.13 +3.20 | ||
15 | Österreich – Bob AUT 2
| 2:29.23 +3.30 |
Medaillenspiegel
Platz | Nation | Gold | Silber | Bronze |
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1 | Schweiz | 2 | – | 1 |
2 | Deutsche Demokratische Republik | – | 2 | – |
3 | Österreich | – | – | 1 |
Einzelnachweise
- ↑ Bieler Tagblatt vom 16. Januar 1982 S.14
- ↑ Bieler Tagblatt vom 21. Januar 1982 S.13
- ↑ Walliser Bote vom 22. Januar 1982 S.21
- ↑ Freiburger Nachrichten vom 26. Januar 1982 S.5
- ↑ Freiburger Nachrichten vom 12. Januar 1982 S.12
- ↑ Neues Deutschland vom 28. Januar 1982 S. 7
- ↑ Freiburger Nachrichten vom 1. Februar 1982 S.11
Literatur
- Manfred Seifert: Sport82. Ein Jahrbuch des DDR-Sport. Sportverlag Berlin, 1982, ISSN 0232-203X, S. 237.
- Deutsches Sportecho. Sportverlag Berlin, ISSN 0323-8628 (1982).
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik, vom 1. Oktober 1959 bis 3. Oktober 1990
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Flag of Romania, (21 August 1965 - 22 December 1989/officialy 27 December 1989).
Construction sheet of the Flag of Romania as depicted in Decree nr. 972 from 5 November 1968.
- l = 2/3 × L
- C = 1/3 × L
- S = 2/5 × l
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