Märtyrer

Märtyrer, auch Martyrer (von altgriechisch μάρτυςmártys, deutsch ‚Zeuge‘ oder μαρτύριονmartýrion, deutsch ‚Zeugnis‘;[1] weibliche Formen Märtyrerin bzw. Martyrerin sowie Märtyrin bzw. Martyrin), sind Menschen, die um des Bekenntnisses ihres Glaubens willen leiden und dafür den Tod erdulden.

Die deutsche Übertragung Blutzeuge ist seit dem 17. Jahrhundert eingebürgert. Sie verdeutlicht den Unterschied gegenüber sogenannten Bekennern (lateinisch confessores), die für ihr christliches Bekenntnis unblutige Verfolgung wie zum Beispiel Haft und Verbannung erlitten.

Christentum

Entstehung des Begriffs

Der fest geprägte Begriff Märtyrer taucht zum ersten Mal im Bericht vom Martyrium des Polykarp von Smyrna aus dem dritten Viertel des 2. Jahrhunderts auf. Die genaue Entstehung dieses fest geprägten Terminus ist noch ungeklärt.

Als sicher gilt, dass in den Schriften des Neuen Testaments martys immer den Wort- bzw. Glaubenszeugen, der vom Glauben an Jesus Christus Zeugnis ablegt, bezeichnet. Menschen, die um ihres Glaubens willen verfolgt wurden oder dafür starben, werden im Neuen Testament noch nicht als Märtyrer bezeichnet, auch wenn das, was später durch den Begriff Märtyrer beziehungsweise Martyrium beschrieben wird, schon im Neuen Testament berichtet wird (etwa beim Tod des Stephanus, Apg 7,54–60 ).

Um zu erklären, wie es zur Bezeichnung dieses Geschehens als Martyrium kommt, erwägt man unterschiedliche Einflüsse:

  1. Ob die Vorstellung eines Martyrium bereits für das frühe Judentum angenommen werden kann, ist umstritten. Entsprechende Erzählungen finden sich zwar in den Makkabäerbüchern, wobei der Märtyrer dort nicht als solcher bezeichnet ist. Das Martyrium ist Folge der Treue zum Gesetz (Tora); der Tod des Märtyrers wird als Sühne für das jüdische Volk gedeutet (2 Makk 6,18–31 ; 7 ). Es ist aber nicht auszuschließen, dass christliches Gedankengut an diesen Stellen in die Überlieferung zur Makkabäerzeit eingeflossen ist und sie überformt hat.[2]
  2. Vielfach nimmt man einen Einfluss der Philosophie der Stoa, insbesondere des Philosophen Epiktet an. Das Martyrium ist hier ein besonders intensiver Fall des Zeugnisses des Philosophen: der wahre Philosoph lebt in der Haltung der Ataraxie, der Gleichgültigkeit gegenüber allen äußeren, sinnlich-körperlichen Einflüssen auf das eigene Leben. Das kann auch bedeuten im Falle der Auseinandersetzung mit einem Herrscher, dem der Philosoph hier widersprechen muss, den Tod hinzunehmen. Zwar zeigen sich inhaltlich und formal zahlreiche Parallelen zwischen der von Epiktet vertretenen Vorstellung eines „Philosophen-Martyriums“ und dem christlichen Märtyrerbegriff. Man kann aber nicht nachweisen, dass und wie diese Vorstellung auf den christlichen Märtyrerbegriff eingewirkt hat.
  3. Der Begriff martys kann im antiken Griechisch neben dem Wortzeugen auch den Tatzeugen bezeichnen. In diesem Sinne wurde der Begriff auch von Epiktet aufgegriffen. In dieser Verwendung begegnet er auch in den Schriften des Neuen Testaments (z. B. Mk 6,11 ; Lk 9,5 ; Mt 10,18 ; 1 Petr 5,1 ). Daher ist es auch möglich, dass sich der christliche Märtyrer-Begriff vom allgemeinen Griechisch seiner Zeit her ableiten lässt. Dann aber muss erklärt werden, wie sich die zu Grunde liegende Vorstellung vom Tatzeugnis durch den eigenen Tod entwickelt hat.

Während im 2. Jahrhundert der Märtyrertod im Martyrium des Polykarp durch den Begriff des Martyriums bezeichnet wird, entwickeln die Ignatianen (vgl. Ignatius von Antiochien † 107–110; die Datierungen der unter seinem Namen überlieferten Briefe liegen zwischen 100 und 170) eine Theologie des Martyriums: Der Tod des Märtyrers entspricht dem Leiden und dem Tod Christi. Durch den Tod wird der Märtyrer zum Jünger Jesu, er erwirbt im Tod mit Jesus Christus die Vollendung und Auferstehung. Polykarp führt die Kreuzigung Christi als ein Zeugnis gegen die Irrlehre des Doketismus an. So könnte sich erklären, wie es zur Ausprägung des Märtyrerbegriffs kommt.

Der Märtyrertod wurde als „Bluttaufe“ bezeichnet; sie sollte die Taufe, wenn diese noch nicht stattgefunden hatte, ersetzen und sofort zur Seligkeit führen.[3]

Erste christliche Jahrhunderte

Grab des hl. Märtyrers Almachus

Der erste christliche Märtyrer, der Protomärtyrer oder Erzmärtyrer, war Stephanus, der wegen seines Glaubens ca. 36/40 n. Chr. gesteinigt wurde (Apg 7,54–60 ). Seine Ermordung war das Signal zu einer großen Verfolgung der Christen in Jerusalem, an der sich Saulus besonders eifrig beteiligte.

Von den Martyrien zahlreicher frühchristlicher Märtyrer (z. B. Thekla von Ikonium, Polykarp von Smyrna, Mauritius, Perpetua und Felicitas, Scilitanische Märtyrer, Cyprian von Karthago, Maximilianus von Numidien, Marcellus von Tanger) sind Märtyrerberichte bzw. literarisch bearbeitete Akten des Prozesses überliefert[4]. Für die ersten Jahrhunderte stellen diese oft wertvolle historische Quellen dar; die späteren, seit dem 4. Jahrhundert entstandenen Märtyrerberichte (Gesta Martyrum) sind dagegen überwiegend legendär. Viele Märtyrerschriften ab dem 4. Jahrhundert entstanden im aristokratischen Milieu und sind als Motivationsschriften für die aristokratische Jungfräulichkeit und Keuschheit zu verstehen.[5]

In Ägypten spielte das christliche Märtyrertum eine herausragende Rolle für den Glauben, eine Tradition, die bis heute bewahrt wurde. So entwickelte sich am Grab des Soldaten Menas, der es verweigerte, den römischen Kaiser als Gott zu verehren, mit der Menasstadt das größte Wallfahrtszentrum des frühen Christentums. Wiederentdeckt wurde es durch den deutschen Archäologen Carl Maria Kaufmann im Jahr 1905. Es entstand eine herausragende kultische Anlage, die neben der von den Pilgern begehbaren Märtyrergruft sogar einen Komplex aufweist, der für den auf den altägyptischen Tempelschlaf zurückgehenden Heilschlaf genutzt wurde.[6] Noch heute ist diese Verehrung von Menschen, die für ihren christlichen Glauben starben, in der koptischen Kirche lebendig.[7]

Evangelisch

Infolge der Reformation kam es vermehrt dazu, dass Christen aufgrund ihres Glaubens getötet wurden. Der Evangelische Namenkalender listet viele von ihnen auf. Im Folgenden sind, chronologisch nach ihrem Sterbedatum geordnet, einige Beispiele für evangelische Märtyrer vor diesem Hintergrund aufgeführt.

Verbrennung evangelischer Christen, darunter Antonio Herrezuelo, am 21. Mai 1559 in Valladolid
  • 1415: Jan Hus, vorreformatorisch, wird aber bereits als evangelischer Märtyrer angesehen
  • 1498:
  • 1523: Johannes van Esschen und Hendrik Vos, Augustiner aus Antwerpen, die ersten Märtyrer der Reformation
  • 1524: Heinrich von Zütphen, ehemaliger Augustinerprior in Antwerpen, dann Reformator in Bremen, in Dithmarschen verbrannt
  • 1527: Johann Hüglin, Frühmessner (Pfarrer) in Sernatingen, vertrat evangelische Ansichten, in Meersburg verbrannt
  • 1529: Adolf Clarenbach, Lehrer, und Peter Fliesteden, in Köln hingerichtet
  • 1546: Pierre Leclerc, Wollkämmer in Meaux, evangelischer Hauptpastor, mit 14 Gefährten lebendig verbrannt
  • 1553:
    • 16. Mai: Fünf Märtyrer von Lyon, nach Abschluss ihres Theologiestudiums im calvinistischen Lausanne in Lyon verbrannt
    • 5. September: Giovanni Mollio, Franziskaner, Theologieprofessor in Bologna und Reformator, mit dem Weber Tisserano verbrannt
  • 1555: Laurence Saunders, Prediger in Northampton, wandte sich gegen die Religionspolitik Marias I., in Coventry verbrannt
Bartholomäusnacht am 24. August 1572
  • 1559:
    • 13. März: Georg von Ghese, Kaufmann, Unterstützer einer evangelischen Gemeinde in Genf, bei einem Besuch in Mailand verbrannt
    • 21. Mai: Antonio Herrezuelo, Advokat in Toro, mit 14 Gefährten beim ersten Autodafé in Valladolid vor 200.000 Zuschauern verbrannt
    • 24. September: Maria de Bohorques, nahm an evangelischen Hausbibelkreisen in Sevilla teil, mit 19 Gefährten erwürgt und verbrannt
  • 1560: Luigi Pasquali, Waldenser-Prediger, im Beisein von Papst Pius IV. in Rom öffentlich hingerichtet
  • 1568: Leonor de Cisnere, Ehefrau Herrezuelos, widerrief zunächst ihren evangelischen Glauben, bekannte diesen später aber wieder
  • 1572: Gaspard II. de Coligny und 3000 Gefährten (Bartholomäusnacht, bekanntestes Pogrom gegen evangelische Christen)
  • 1629:
    • 26. März: Johannes Bissendorf, Pastor in Gödringen, nach der Rekatholisierung des Hildesheimer Stiftsgebietes hingerichtet
    • 14. August: Georg Balthasar, Bauer in Tmáň (Tmain) im heutigen Tschechien, reformatorischer Bußprediger, wegen der Austeilung des Abendmahls enthauptet
  • 1687: 24 Märtyrer von Eperjes, evangelische Bürger, als angebliche Verschwörer im Zuge der Gegenreformation verstümmelt, enthauptet und gevierteilt
  • 1702: Isaak le Febvre, Jurist in Nevers, starb an schlechten Haftbedingungen, kann also auch als Bekenner eingestuft werden, der Fall erregte internationales Aufsehen
  • 1728: Alexandre Roussel, Wanderprediger der reformierten Untergrundkirche („Kirche der Wüste“) in den Cevennen, in Montpellier erhängt
  • 1746: Matthias Desubas, seiner Verhaftung 1745 folgte das Massaker von Vernoux, 30 Tote, 200 bis 300 Verletzte

Täuferbewegung

Hubmaier-Gedenktafel

An die 1000 historisch erfasste Täufer, von ihren Gegnern als Wiedertäufer oder Anabaptisten bezeichnet, ließen im 16. und 17. Jahrhundert aufgrund ihrer Glaubensüberzeugungen ihr Leben.[8] Als einer der ersten Märtyrer der Täuferbewegung gilt Felix Manz, der am 5. Januar 1527 in der Limmat bei Zürich ertränkt wurde. Weitere bekannte Märtyrer waren Balthasar Hubmaier, Jörg Blaurock und Michael Sattler. Der mennonitische Märtyrerspiegel führt etwa 800 täuferische Märtyrer namentlich auf.[9] Das Geschichtbuch der Hutterischen Brüder beschreibt auf rund 670 Seiten viele Einzelschicksale täuferischer Märtyrer.[10] Die Täuferforschung geht davon aus, dass die dokumentierte Opferzahl mindestens verdoppelt werden muss. Aber auch damit ist das ganze Ausmaß der Verfolgungen nicht beschrieben. Täufer wurden ihres Besitzes beraubt, außer Landes verwiesen und in die Sklaverei verkauft. Nur wenige Landesherren gewährten den Täufern – oft nur vorübergehend – Schutz. An den Verfolgungen waren die römisch-katholische Kirche, die lutherische und reformierte Geistlichkeit gleichermaßen beteiligt.

Die rechtliche Grundlage der Täuferverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert bildete das sogenannte Wiedertäufermandat, das 1529 auf dem Reichstag zu Speyer beschlossen worden war. Auch das Augsburger Bekenntnis der lutherischen Kirchen legitimierte die Verfolgungen, indem es die Täufer ausdrücklich verurteilt. Der Täuferforscher Wolfgang Krauss spricht im Blick auf das Ausmaß des Martyriums, das die Täufer durchlitten haben, von einem „Ekklesiozid“.[11]

Anlässlich des Täuferjahres 2007 baten Vertreter der reformierten Kirche der Schweiz die Nachfahren der Täuferbewegung um Vergebung. Bei einem Bußgottesdienst in Stuttgart (Juli 2010) legte der Lutherische Weltbund gegenüber Vertretern der reformatorischen Täuferbewegung ein umfassendes Schuldbekenntnis ab.[12]

20. Jahrhundert

Märtyrer des 20. Jahrhunderts am Westportal der Westminster Abbey in London
(c) Vlad Lesnov, CC BY 3.0
San Bartolomeo all’Isola (Rom): Im Jahr 2002 eingeweihter ökumenischer Erinnerungsort für die Märtyrer des 20. Jahrhunderts

1998 wurde am Westportal der Westminster Abbey in London ein Fries von zehn repräsentativen Märtyrer-Gestalten des 20. Jahrhunderts eingeweiht. Ausgewählt wurden: Elisabeth von Hessen-Darmstadt († 1918), Manche Masemola († 1928), Maximilian Kolbe († 1941), Lucian Tapiedi († 1942), Dietrich Bonhoeffer († 1945), Esther John († 1960), Martin Luther King († 1968), Wang Zhiming († 1973), Janani Luwum († 1977) und Óscar Romero († 1980).

Auf Anregung von Papst Johannes Paul II.[13] ließ die römisch-katholische Kirche ab 1995 in mehreren Ländern Dokumentationen über christliche Blutzeugen des 20. Jahrhunderts erstellen, um deren Zeugnis nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die päpstliche Kommission für neue Märtyrer registrierte im Jahr 2000 auf der Grundlage der eingegangenen Meldungen 12.692 Märtyrer des 20. Jahrhunderts (2351 Laien, 5343 Diözesanpriester bzw. Seminaristen, 4872 Ordensleute und 126 Bischöfe).1999 erschien die erste Auflage des Deutschen Martyrologiums des 20. Jahrhunderts, 2019 die siebte aktualisierte und überarbeitete Auflage. Das Deutsche Martyrologium verzeichnet Lebensbilder von mehr als 900 römisch-katholischen Glaubenszeugen. Über 160 Fachleute haben an seiner Entstehung mitgewirkt.[14]

Der Märtyrer wurde im Jubeljahr 2000 in einem ökumenischen Gottesdienst im Kolosseum in Rom unter Vorsitz des Papstes gedacht. Auf Wunsch von Johannes Paul II. wurde die Basilika San Bartolomeo all’Isola in Rom zum ständigen Gedenkort der neuen Märtyrer. Auf der dort ausgestellten Ikone der neuen Märtyrer sind einige repräsentative Märtyrer des 20. Jahrhunderts zu sehen, darunter Paul Schneider und Maximilian Kolbe.[15]

Der polnische Priester Jerzy Popiełuszko wurde 1984 wegen seiner Unterstützung der Solidarność ermordet und 2010 als Märtyrer seliggesprochen, achtunddreißig Märtyrer von Albanien, die als Verfolgte des kommunistischen Systems ums Leben kamen, wurden am 5. November 2016 in Shkodra seliggesprochen.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat im März 2006 die Ergebnisse eines Forschungsprojekts über Martyrien des 20. Jahrhunderts vorgestellt. Die Publikation zu diesem Projekt stellt theologische und historische Aspekte der Thematik dar und enthält eine Dokumentation von 499 Einzelschicksalen aus dem Bereich des deutschsprachigen evangelischen Christentums.[16]

Auch Angehörige der Bibelforscherbewegung, insbesondere der Zeugen Jehovas, haben unter anderem während der Zeit des Nationalsozialismus das Martyrium erlitten. Sie stellen nach Ansicht von Johannes Hartlapp „die mit Abstand größte Gruppe der religiösen Märtyrer in der Zeit des Nationalsozialismus“ dar[17], wobei die ermordeten Juden nicht berücksichtigt sind.

Gegenwart

Auch heute erleiden Christen um ihres Glaubens willen in vielen Ländern das Martyrium.[18] Das evangelikal geprägte Missionswerk Open Doors schätzt, dass rund 260 Millionen Christen „einem hohen bis extremen Maß von Verfolgung ausgesetzt“ sind.[19]

Islam

Der Islam kennt den Begriff Schahīd (šahīd, pl. šuhadāʾ). Er ist von der Wortwurzel šahada ‚zeugen‘, ‚Zeugnis ablegen‘, ‚bezeugen‘, abgeleitet und hat die gleiche Grundbedeutung ‚Zeuge‘, ‚Blutzeuge‘ wie das griechische Wort, von dem der Begriff Märtyrer abgeleitet ist. Auch der Begriff Schahāda, der das islamische Glaubensbekenntnis bezeichnet, hängt damit zusammen.

Der Koran verheißt denjenigen, die „auf dem Wege Gottes“ (arabisch في سبيل الله / fī sabīli Llāh) sterben, reiche Belohnung im Jenseits. So würden für den Opfertod alle Sünden vergeben.[20]

Der islamischen Rechtswissenschaft (Fiqh) nach gibt es drei Kategorien von Märtyrern:

  • Muslime, die im Krieg oder bei einem Überfall sterben[21]
  • Muslime, die beim Schutz ihres Eigentums, ihres Lebens oder ihres Gewissens sterben oder beim Versuch, andere Muslime oder unter dem Schutz der Muslime stehende Nicht-Muslime zu verteidigen
  • Muslime, die an den Folgen des Kampfes, beim Gebären, durch Ertrinken, durch Verbrennungen, durch Unfälle, beim Erlernen einer Wissenschaft oder zu Unrecht beim Handel umkommen[22]

Für Märtyrer gelten im Islam spezielle Begräbnisriten. Der Körper des Märtyrers darf nicht gewaschen werden und wird mit seiner Kleidung und in seinem Blut begraben, da er durch sein Ableben als rein gilt (ihm bleibt auch die Todeszwischenphase Barzach erspart, sodass er nach seinem Tod direkt ins Paradies eingeht). Diese Bestimmung stützt sich auf eine Tradition, die auf die Zeit des Propheten Mohammed zurückgeht. Bei der Schlacht von Uhud soll er die gefallenen Kämpfer an der Stelle, an der sie gefallen waren, begraben haben, ohne ihren Leichnam zu waschen. Die Waffen müssen dem Märtyrer beim Begräbnis jedoch abgenommen werden.[23]

In einigen Aspekten unterscheidet sich das Märtyrertum des schiitischen vom sunnitischen Islam. Während in der sunnitischen Tradition das Martyrium positiv behaftet ist und als ein Akt des Sieges angesehen wird, bringt der schiitische Islam das Konzept vorrangig in einen Kontext der Trauer. Diese unterschiedliche Sichtweise fußt auf der Rezeption und der institutionalisierten Trauer insbesondere um den Tod al-Husain ibn ʿAlīs in der Schlacht von Kerbela. So, wie das schiitische Dschihadkonzept sich auf den Kampf gegen nicht-schiitische Muslime fokussiert,[24] wird im schiitischen Islam insbesondere der im Kampf gegen nicht-schiitische Muslime Gefallenen gedacht.[25]

Im Jahr 2015 zählte ein Team der Georgia State University 89 Fälle von Märtyrern unter 18 Jahren aus der Propaganda des Islamischen Staats.[26]

Judentum

Das Märtyrertum im Judentum beruht auf dem Konzept der Heiligung des Gottesnamens, dem Kiddusch HaSchem, ein Begriff, der in der Bibel noch nicht erwähnt wird. Er bildete sich während der Judenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Hadrian heraus und bezeichnet das Festhalten am jüdischen Glauben durch Martyrium bis hin zum Suizid bei drohender Zwangskonversion und durch Gebet und Lebensführung. Als erstes im jüdischen Schrifttum erwähntes Martyrium gilt die Bindung Isaaks. Außerdem wird berichtet, dass die Priester bei der Zerstörung des Ersten Tempels die Tempelschlüssel dem Himmel übergeben und dann in den Tod springen.[27]

Bahaitum

Aus Sicht des Bahaitums bedeutet der Märtyrertod, „das Leben auf dem Pfade Gottes hingeben, wenn es die Umstände erfordern“.[28] Der Märtyrertod wird als große Gnade betrachtet, wenn er einen ohne eigenes Verschulden trifft.[29] Bahai glauben, dass der Tod von gottgewollten Märtyrern spirituelle Kräfte freisetze, die zur Entwicklung ihres Glaubens beitragen. Der gläubige Bahai darf den Märtyrertod nicht provozieren, sondern soll sich in sein gottgewolltes Schicksal fügen. Solche werden von einigen Bahai-Autoren als ‚natürliche Märtyrer‘ (natural martyrs) bezeichnet (wie Stephanus, Ḥamza oder Sulaymán Khán) – in Abgrenzung zu den ‚selbst auferlegten‘ (self-imposed martyrs), die ihre Tötung provozieren.[30]

Baha'ullah hat seine Anhänger ermahnt, das Martyrium nicht zu suchen. Nach seinem Geheiß sollen die Gläubigen leben, um den Glauben zu lehren; er setzt Gottes Lohn für das Lehren dem Lohn für das Martyrium gleich.[31] Daher werden europäische Gläubige aus der Anfangszeit des Glaubens, wie Keith Ransom Kehler oder der deutsche Adam Benke, wegen ihrer aufopferungsvollen Lebensweise als „Märtyrer“ bezeichnet.[32] Hier ergeben sich Anknüpfungspunkte an Gregor den Großen, der in seinen Homilien über die Evangelien das Vorleben des Glaubens, z. B. die Feindesliebe, als „das tief im Herzen verborgene Martyrium“ bezeichnet und es dem Martyrium „in der Öffentlichkeit“ gegenüberstellt.[33]

Die Zahl der Märtyrer beträgt nach Darstellung der Bahai-Schriften etwa 20.000 bezifferte Babi und Bahai, besonders zu Beginn der Bewegung. Zu den bekanntesten zählen Badi’, Ruhulláh, Varqá, Quddus, Mullah Husayn und nicht zuletzt der Bāb und als ein gegenwärtigeres Beispiel Mona Mahmudnizhad.

Eine besondere Rolle spielt das Leiden der Manifestationen Gottes als Märtyrer, da sie trotz Widerstands der Menschen den Glauben Gottes verkünden, dafür das Martyrium erlitten und durch ihren Märtyrertod den Fortbestand der Welt gesichert haben.[34] Als herausragende Beispiele werden Jesus Christus und der Bāb genannt.

Siehe auch

Literatur

  • Reinhard Backes: Sie werden euch hassen. Christenverfolgung heute. Hrsg. von Kirche in Not/ Ostpriesterhilfe e. V. Sankt Ulrich-Verlag, Augsburg 2005, ISBN 3-936484-58-9.
  • Wiebke Bähnk: Von der Notwendigkeit des Leidens. Die Theologie des Martyriums bei Tertullian. Göttingen 2001, ISBN 3-525-55186-X.
  • Theofried Baumeister: Die Anfänge der Theologie des Martyriums (= Münsterische Beiträge zur Theologie. Band 45). Münster 1980.
  • Theofried Baumeister: Martyrium, Hagiographie und Heiligenverehrung im christlichen Altertum. Herder, Freiburg 2009, ISBN 978-3-451-27141-0.
  • Glen W. Bowersock: Martyrdom and Rome. Cambridge 1995.
  • Norbert Brox: Zeuge und Märtyrer. Untersuchungen zur frühchristlichen Zeugnis-Terminologie (= Studien zum Alten und Neuen Testament. Band 5). Kösel-Verlag, München 1961.
  • Christel Butterweck: Martyriumssucht in der Alten Kirche? Studien zur Darstellung und Deutung frühchristlicher Martyrien. Tübingen 1995, ISBN 3-16-146217-3.
  • Hüseyin I. Cicek: Martyrium zwischen Gewalt und Gewaltfreiheit: eine Kriteriologie im Blick auf Christentum, Islam und Politik (= Beiträge zur mimetischen Theorie. Band 31). Lit-Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-643-50318-3.
  • David Cook: Martyrdom in Islam. Cambridge University Press, New York 2007.
  • Joseph Croitoru: Der Märtyrer als Waffe Die historischen Wurzeln des Selbstmordattentats. Carl Hanser Verlag, München 2003, ISBN 3-446-20371-0.
  • Peter Heine: Terror in Allahs Namen. Extremistische Kräfte im Islam. Herder, Freiburg 2001, ISBN 3-451-05240-7, S. 31–42.
  • Peter Hoover: Feuertaufe. Das radikale Leben der Täufer. Eine Provokation. Berlin 2006, ISBN 3-935992-23-8.
  • Johannes Paul II.: Tertio Millennio Adveniente. Apostolisches Schreiben vom 10. November 1994.
  • Franz Kloidt: Verräter oder Martyrer? Dokumente. Katholische Blutzeugen der nationalsozialistischen Kirchenverfolgung geben Antwort. Patmos-Verlag, Düsseldorf 1962, DNB 452456762.
  • Markus Löx: monumenta sanctorum. Rom und Mailand als Zentren des frühen Christentums: Märtyrerkult und Kirchenbau unter den Bischöfen Damasus und Ambrosius (= Spätantike – Frühes Christentum – Byzanz, Reihe B: Studien und Perspektiven. Band 39). Reichert Verlag, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-89500-955-6.
  • Helmut Moll, Martyrium und Wahrheit. Zeugen Christi im 20. Jahrhundert. 7. Auflage, Weilheim 2020.
  • Helmut Moll, (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 7., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2019, ISBN 978-3-506-78012-6.
  • Beat Näf: Städte und ihre Märtyrer. Der Kult der Thebäischen Legion. Fribourg 2011, ISBN 978-3-7278-1694-9.
  • Józef Niewiadomski, Roman Siebenrock, Hüseyin I. Cicek, Moosbrugger Mathias (Hrsg.): Opfer – Helden – Märtyrer: Das Martyrium als religionspolitologische Herausforderung. Tyrolia, Innsbruck 2011, ISBN 978-3-7022-3105-7.
  • Andrea Riccardi: Salz der Erde, Licht der Welt. Glaubenszeugnis und Christenverfolgung im 20. Jahrhundert. Herder, Freiburg i. Br. 2002, ISBN 3-451-27421-3.
  • Hermann Rieke-Benninghaus: Zeugen für den Glauben. Verlag Hermann Rieke-Benninghaus, Dinklage 2005, ISBN 3-938929-06-5.
  • Hermann Rieke-Benninghaus: Ich gebe Zeugnis. Lebensbilder von Glaubenszeugen. Verlag Hermann Rieke-Benninghaus, Dinklage 2005, ISBN 3-938929-07-3.
  • Ingo Schaaf: Opfertod und Todessuche als Exempel in Antike und Christentum. In: Römische Quartalschrift für Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte. Band 114, 2019, S. 27–42.
  • Christine Schirrmacher, Erwin Damson: Märtyrer heute. Eine Dokumentation zur weltweiten Diskriminierung und Verfolgung der Christen (= Idea-Dokumentation. Band 16). idea, Wetzlar 1999.
  • Harald Schultze, Andreas Kurschat (Hrsg.): „Ihr Ende schaut an …“. Evangelische Märtyrer des 20. Jahrhunderts. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2008, ISBN 978-3-374-02370-7.
  • Elhakam Sukhni: Die „Märtyreroperation“ im Dschihad. Ursprung und innerislamischer Diskurs. Akademische Verlagsgemeinschaft, München 2011, ISBN 978-3-86924-107-4.
  • Sigrid Weigel (Hrsg.): Märtyrer-Portraits. Von Opfertod, Blutzeugen und heiligen Kriegern. Fink, München 2007, ISBN 978-3-7705-4553-7.
  • Märtyrer … [Jahreszahl]: das Jahrbuch zur Christenverfolgung heute. Hrsg. für die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte und für den Arbeitskreis für Religionsfreiheit der Deutschen und Österreichischen Evangelischen Allianz und die Arbeitsgemeinschaft Religionsfreiheit der Schweizerischen Evangelischen Allianz im Auftrag von Idea. Idea, Wetzlar 2002 ff.; teilweise auch: Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn ISSN 1614-5038.
  • DC Talk: Die wahren Jesus Freaks. Teil: 1: Berichte von Menschen, die bereit waren, für ihren Glauben bis zum Äußersten zu gehen. Gerth Medien, Aßlar 2001, ISBN 3-89437-717-8.
  • Daniel Hess, Markus Prummer: Helden, Märtyrer, Heilige. Wege ins Paradies. Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2019, ISBN 978-3-946217-18-3.
Wiktionary: Märtyrer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Märtyrer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 28. Juli 2016] laut diesem Wörterbuch bedeutet martýrion bei Kirchenschriftstellern auch der Ort, wo die Reliquien eines Märtyrers aufbewahrt werden).
  2. Glen W. Bowersock: Martyrdom and Rome. University Press, Cambridge 1995, ISBN 0-521-46539-7, S. 10–13.
  3. Zur Bluttaufe vgl. Meinolf Schumacher: Sündenschmutz und Herzensreinheit. Studien zur Metaphorik der Sünde in lateinischer und deutscher Literatur des Mittelalters. Fink, München 1996, ISBN 3-7705-3127-2, S. 580–587: Das Blut der Märtyrer (Digitalisat).
  4. Philippe Bobichon: La plus ancienne littérature martyriale. In: B. Pouderon, E. Norelli (Hrsg.): Histoire de la littérature grecque chrétienne. Band II/5. Cerf, Paris 2013, S. 619–647 (academia.edu).
  5. Stefan Heid: Die Taufe in Rom nach den frühen römischen Märtyrerlegenden. In: Rivista di archeologia cristiana. Band 89, 2013, S. 217–252, hier: S. 220–231 (online).
  6. Siegfried G. Richter: Das koptische Ägypten. Schätze im Schatten der Pharaonen. (mit Fotos von Jo Bischof). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-8053-5211-6, S. 64–72.
  7. Martin Mosebach: Die 21. Eine Reise ins Land der koptischen Märtyrer. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498045-40-1.
  8. Vgl. dazu Auszug aus dem Märtyrerspiegel. englisch; eingesehen am 22. Februar 2009.
  9. Märtyrer. In: Christian Hege, Christian Neff (Hrsg.): Mennonitisches Lexikon. Band III. Eigenverlag, Karlsruhe 1958, S. 47.
  10. Rudolf Wolkan (Hrsg.): Geschicht-Buch der Hutterischen Brüder. Wien 1923. Im vorangestellten Register des Buches findet sich auf S. XXXII ff. eine chronologische Zusammenstellung der beschriebenen Täuferschicksale; auf S. 182 ff. findet sich eine Tafel der Märtyrer im Zeitraum 1527 bis 1544.
  11. Wolfgang Krauss:Niemanden zu sich hereinlassen. Kündigen wir die Mennistenkonzession nach 350 Jahren? (Memento vom 19. September 2011 im Internet Archive) (PDF; 94 kB), S. 3; eingesehen am 22. Februar 2009. Krauss spricht von „Ekklesiozid“ (= Kirchenmord) in Parallele zum „Genozid“ (= Völkermord)
  12. Bingener: Versöhnung nach 500 Jahren. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. eingesehen am 3. August 2010.
  13. Apostolisches Schreiben Tertio millennio adveniente vom 10. November 1994, Absatz 37.
  14. Helmut Moll, Hrsg. im Auftrag der deutschen Bischofskonferenz, Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 7., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2019.
  15. Beschreibung der Ikone (ital.) (Memento vom 20. November 2007 im Internet Archive)
  16. Märtyrer des 20. Jahrhunderts: Spurensuche, die zu 499 Biogrammen geführt hat. Pressemitteilung der EKD, März 2006.
  17. Johannes Hartlapp: Evangelische Freikirchen im Nationalsozialismus. In: Kirchliche Zeitgeschichte. Jahrgang 30, 2017, Nr. 1, S. 80.
  18. Hilfe für Verfolgte Christen:. In: verfolgte-christen.org. Abgerufen am 20. September 2020.
  19. Christenverfolgung erklärt: Leiden um des Glaubens willen. In: opendoors.de. Abgerufen am 9. August 2020.
  20. Wim Raven: Martyrs. In: Jane Dammen McAuliffe (Hrsg.): Encyclopaedia of the Qurʾān. Band 3. Brill, Leiden/Boston 2003, S. 282.
  21. Cook: Martyrdom in Islam. 2007, S. 19.
  22. Klaus Mulch, Reinhard Born u. a.: Islam unter christlicher Lupe – Theorie und Praxis kompakt dargestellt, christlich bewertet. 2. Auflage. Orientdienst e. V., Dortmund (August) 2016.
    Muhammad Saed Abdul-Rahman: Islam: Questions and Answers – Jurisprudence and Islamic Rulings: General and Transactions. Teil 1. MSA Publication, 2004, ISBN 978-1-86179-411-6, S. 18–19 (englisch).
  23. Cook: Martyrdom in Islam. 2007, S. 43.
  24. Siehe dazu Etan Kohlberg: The Development of the Imāmī Shīʿī Doctrine of jihad. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Band 126, 1976, S. 64–86.
  25. Siehe dazu Cook: Martyrdom in Islam. 2007, S. 52–62, hier insbesondere S. 58–62.
  26. From Cubs to Lions: A Six Stage Model of Child Socialization into the Islamic State, online zugänglich: Depictions of Children and Youth in the Islamic State’s Martyrdom Propaganda, 2015-2016, Februar 2016
  27. David M. Goodblatt: Suicide in the Sanctuary. Traditions on Priestly Martyrdom. In: Journal of Jewish Studies. Nr. 46, 1995, S. 10–29, hier 15 f.
  28. Taherzadeh: Die Offenbarung Bahá'u'lláhs. Band 3. Hofheim-Langenhain 1992, ISBN 3-87037-295-8, S. 258.
  29. Taherzadeh: Die Offenbarung Bahá'u'lláhs. Band 4. Hofheim-Langenhain 1995, ISBN 3-87037-308-3, S. 337.
  30. Ghadirian: Psychological and Spiritual Dimensions of Persecution and Suffering. In: JBS. Band 6, Nr. 3, 1994, S. 1–26.
  31. Taherzadeh: Die Offenbarung Bahá'u'lláhs. Band 3. Hofheim-Langenhain 1992, ISBN 3-87037-295-8, S. 258–259.
  32. Martyrdom. In: Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahai Faith. Oxford 2000, ISBN 1-85168-184-1.
  33. Gregor der Große: Homiliae in Evangelia (PL 76), 2,35,7, Sp. 1263 B/C. Er spricht von „Martyrium est in occulta cogitatione“. Die Übersetzung ist wiedergegeben nach Niklas Largier: Medialität der Gewalt: Das Martyrium als Exempel agonaler Theatralisierung. In: Manuel Braun, Cornelia Herberichs (Hrsg.): Gewalt im Mittelalter: Realitäten – Imaginationen. Fink, Paderborn/ München 2005, ISBN 3-7705-3881-1, S. 273–290, hier: S. 278.
  34. Bahaullah: Ährenlese aus seinen Schriften. Abschnitt 32. Hofheim 1980, ISBN 3-87037-122-6, S. 137. Dort gibt er eine Interpretation des Opfertods Christi in Römer 3:21 an.

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Westminster Abbey - Märtyrer des 20. Jahrhunderts.jpg
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Westminster Abbey - Märtyrer des 20. Jahrhunderts an der Fassade über dem großen Westportal der Westminster Abbey, London. Dargestellt sind Maximilian Kolbe, Manche Masemola, Janani Luwum, Großfürstin Elisabeth von Russland, Martin Luther King, Óscar Romero, Dietrich Bonhoeffer, Esther John, Lucian Tapiedi und Wang Zhiming
St.Verena Almachus2.JPG
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Altar des Hl. Almachus (Märtyrer) in der röm.-kath. Kirche St. Verena in Rot a. d. Rot

Dem Hl. Almachus geweiht, einem Einsiedler, der in Rom den Märtyrertod erlitt. Sein Hl. Leib gelangte 1788 aus dem Kloster St. Anna in Bregenz, wo er seit dem 14. Jh. aufbewahrt worden war, nach Rot an der Rot und wurde 1910 von den Schwestern in Bonlanden neu gefasst.
GuentherZ 2008-03-17 0024 Dr.-Karl-Lueger-Platz Gedenktafel Balthasar Hubmaier.jpg
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Gedenktafel für Balthasar Hubmaier (oder Hubmayr) an den Resten des Stubentores am Dr.-Karl-Lueger-Platz im 1. Wiener Gemeindebezirk
La masacre de San Bartolomé, por François Dubois.jpg
La topographie, manipulée, est adaptée au désir de montrer ensemble les lieux principaux de cette tragédie. On reconnaît à gauche l'église du couvent des Grands-Augustins (aujourd’hui disparue) où sonna le tocsin qui déclencha les tueries, la Seine et le pont des Meuniers. Au centre à l'arrière-plan, le Louvre et, devant le bâtiment, Catherine de Médicis la veuve noire, principale instigatrice des massacres. Au centre au second plan, l'hôtel particulier dans lequel l’amiral de Coligny, chef du parti protestant, est tué avant d’être défenestré, décapité et émasculé. Réunis autour de son cadavre, les chefs du parti catholique, les ducs de Guise et d’Aumale et le chevalier d’Angoulême. À droite à l'arrière-plan, la porte Saint-Honoré et, sur la colline de La Villette, le gibet de Montfaucon, où le corps de l'amiral sera pendu par les pieds. Rassemblant plus de 150 figures, l’œuvre est un véritable catalogue de la cruauté en période de guerre civile. Femme enceinte éventrée (à droite du tableau au second plan), enfants traînant un nourrisson au bout d’une corde (au second plan au centre, à droite du pont des Meuniers), femme embrochée sur une pique de rôtisseur (juste derrière les enfants traînant le nourrisson), cadavres dénudés et empilés (notamment aux pieds de Catherine de Médicis), maisons pillées (derrière les chefs catholiques). Le roi Charles IX tire à l’arquebuse sur ses propres sujets depuis une fenêtre du Louvre (probablement de la tour de gauche du bâtiment). Ce tableau est tout à fait exceptionnel en raison de la qualité de son exécution, mais aussi parce que les représentations contemporaines des massacres de la Saint-Barthélemy sont très rares. Il porte la signature du peintre François Dubois, protestant d’Amiens réfugié à Genève après les massacres.
Isola Tibertina. Basilica di San Bartolomeo - panoramio.jpg
(c) Vlad Lesnov, CC BY 3.0
Isola Tibertina. Basilica di San Bartolomeo