Blochinger Ried

Naturschutzgebiet „Blochinger Ried“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

f1
LageMengen, Landkreis Sigmaringen, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche27,75 ha
Kennung4.106
WDPA-ID81423
Geographische Lage48° 6′ N, 9° 22′ O
Blochinger Ried (Baden-Württemberg)
Meereshöhevon 586 m bis 590 m (ø 588 m)
Einrichtungsdatum30. Mai 1983
VerwaltungRegierungspräsidium Tübingen

Das Gebiet Blochinger Ried ist ein mit Verordnung vom 30. Mai 1983 des Regierungspräsidiums Tübingen ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.106) im Nordosten der baden-württembergischen Stadt Mengen im Landkreis Sigmaringen in Deutschland.

Lage

Das rund 28 Hektar große Naturschutzgebiet Blochinger Ried gehört naturräumlich zu den Donau-Ablach-Platten. Es liegt etwa fünfeinhalb Kilometer nordöstlich der Mengener Stadtmitte, in einer Mulde am südlichen Rand der Schwäbischen Alb, in der Gemarkung Blochingen, auf einer durchschnittlichen Höhe von 588 m ü. NN

Beschreibung

Die Mulde entstand vor knapp 200.000 Jahren während der Riß-Kaltzeit, als sich hier vor einer Zunge des Rheingletschers vermutlich eine Umlaufrinne bildete. Nach dem Abschmelzen des Gletschers blieb in dem nur schlecht entwässerten Gebiet eine Feuchtfläche übrig, die nach und nach verlandete.

Heute verläuft im Blochinger Ried die vermoorte Wasserscheide zwischen dem nach Osten entwässernden Soppenbach und dem nach Westen abfließenden Kalten Brunnen. Das reichliche Hangwasser, das aus einem Molasse-Rücken im Süden austritt, hohe Niederschläge und die Sickerwässer aus den landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Umgebung sorgen im Schutzgebiet immer noch für eine starke Durchnässung. Wie in den meisten anderen Mooren versuchte man auch hier, dem Gelände durch Torfstechen oder Trockenlegung einen Nutzen abzugewinnen. Diese erfolglosen Bemühungen wurden wieder aufgegeben, ihnen fiel aber die ursprüngliche Pflanzendecke zugunsten einer sekundären Vegetation, die von den menschlichen Eingriffen stark beeinflusst wurde, weitgehend zum Opfer. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um ein relativ artenarmes Kleinseggenried. Im Bereich der ehemaligen Torfstiche, der Bäche und Gräben findet man jedoch auch eine vielfältige Feuchtgebiets-Flora.[1]

Schutzzweck

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung des vielfältigen Feuchtbiotops in seiner Eigenschaft als wichtiges Element des Biotop-Verbundsystems.[2]

Partnerschutzgebiete

Das Naturschutzgebiet Blochinger Ried ist Teil sowohl des FFH-Gebiets Donau zwischen Riedlingen und Sigmaringen (7922342) als auch des Naturparks Obere Donau.

Flora und Fauna

Fauna

Folgende, nach Klassen, Ordnungen, Familien und/oder Arten sortierte Tierarten (Auswahl) sind im Gebiet Blochinger Ried erfasst:

Amphibien (Amphibia)

Insekten (Insecta)

Heuschrecken (Orthoptera)
Libellen (Odonata)
(c) Christian Fischer, CC BY-SA 3.0
Schmetterlinge (Lepidoptera) oder Falter

Reptilien (Reptilia)

Vögel (Aves)

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Tübingen, Referat für Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-5175-1, S. 455–456.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Abschnitt „Atlastext“
  2. Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Abschnitt „Schutzzweck“

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Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
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Rotrandbär (Diacrisia sannio Linnaeus, 1758), Hinterflügel zeigend, Groß Machnow, Brandenburg
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Picture taken in Commanster, Belgian High Ardennes .


Species:

Lycaena hippothoe
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Zootoca vivipara, Waldeidechse, Elbmarsch bei Hamburg, Germany
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Ein älteres Weibchen der Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta) während einer Verschnaufpause zwischen der Eiablage.
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