Bleiche Segge
Bleiche Segge | ||||||||||||
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Bleiche Segge (Carex pallescens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carex pallescens | ||||||||||||
L. |
Die Bleiche Segge (Carex pallescens) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Bleiche Segge wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 15 bis 50 Zentimetern. Sie besitzt keine Ausläufer und bildet kleine Horste. Die Grundscheiden sind braun. Der aufrechte Halm ist dreikantig und oben etwas rau. Die zerstreut behaarten, schlaff wirkenden Laubblätter sind deutlich kürzer als der Stängel. Die Blattspreiten weisen eine Breite von 2 bis 3 Millimetern auf und sind gelb- bis grasgrün.
Generative Merkmale
Die Blütezeit liegt vorwiegend in den Monaten Mai bis Juli. Der Blütenstand ist kurz und enthält ein endständiges, blassbraunes männliches Ährchen und zwei bis drei dicht darunter stehenden, grünlichen weiblichen Ährchen. Die weiblichen Ährchen sind bei einer Länge von bis zu 2 Zentimetern kurz walzlich geformt und besitzen durch die dicht stehenden Fruchtschläuche ein charakteristisches "maulbeerartiges" Aussehen.
Die Fruchtschläuche haben eine Länge von 2,5 bis 3 Millimetern, sind ungeschnäbelt und gänzlich kahl. Sie besitzen drei Narben. Die Spelzen sind grün, eiförmig und etwas kürzer als die Fruchtschläuche.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 62, 64 oder 66.[1]
Vorkommen
Die Bleiche Segge ist auf der Nordhalbkugel von Europa bis Zentralasien und vom östlichen Kanada bis in die nördlichen Vereinigten Staaten weitverbreitet.[2] Sie ist ein nordost-eurasisches Florenelement. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Bleiche Segge verbreitet und gebietsweise ziemlich häufig.
Carex pallescens wächst in lichten Wäldern und Gebüschen. Ferner kommt sie in feuchten Wiesen und auf buschreichen Alpenweiden vor. Sie gedeiht am besten auf mäßig beschatteten, feuchten, kalkarmen, verdichteten und sauren Böden. Sie kommt vor in Gesellschaften der Ordnung Nardetalia, Atropetalia und der Klasse Molinio-Arrhenatheretea.[1] In den Allgäuer Alpen steigt sie am Kreuzeck in Bayern bis in Höhenlagen von 2350 Metern auf.[3]
Die Bleiche Segge ist ein Magerkeitszeiger. Sie gehört zu den wenigen Arten ihrer Gattung, die gern vom Wild und vom Alpenvieh abgeweidet wird und somit einen gewissen Futterwert besitzt.
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Carex pallescens erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, S. 977.[2] Synonyme für Carex pallescensL. sind: Carex pallidaSalisb. nom. illeg., Carex chalcodetaV.I.Krecz., Carex leucanthaSchur, Carex microstomaFranch., Carex tymphaeaFormánek, Carex undulataKunze, Carex pallescens var. alpestrisKohts nom. illeg., Carex pallescens var. chalcodeta(V.I.Krecz.) Ö.Nilsson, Carex pallescens var. luxuriosaKük., Carex pallescens var. subglabraBeck, Carex pallescens var. leucantha(Schur) Asch. & Graebn., Carex pallescens subvar. macrocarpaBriq., Carex pallescens var. macrocarpa(Briq.) Rouy, Carex pallescens var. neogaeaFernald, Carex pallescens var. orophilaBriq., Carex pallescens var. subsilvaticaKük., Carex pallescens var. undulata(Kunze) J.Carey.[2] Das Artepitheton pallescens bedeutet erblassend.
Habitus
Stängel und Laubblätter
Weibliche Ährchen
Fruchtstand mit Fruchtschläuchen
Literatur
- Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Unsere Gräser. 8. Auflage. Franckh, Stuttgart 1986, ISBN 3-440-05284-2.
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 184.
- ↑ a b c Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex pallescens. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 23. Oktober 2016.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW-Verlag, Eching bei München, 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 261.
Weblinks
- Carex pallescens L., Bleich-Segge. FloraWeb.de
- Bleiche Segge. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Carex pallescens L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Datenblatt mit Fotos.
- Steckbrief mit Fotos.