Blei(IV)-acetat

Strukturformel
Bleiion   Acetation
Allgemeines
NameBlei(IV)-acetat
Andere Namen

Bleitetraacetat

SummenformelC8H12O8Pb
Kurzbeschreibung

farbloser bis rosafarbener Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer546-67-8
EG-Nummer208-908-0
ECHA-InfoCard100.008.099
PubChem16684437
WikidataQ422852
Eigenschaften
Molare Masse443,37 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,23 g·cm−3 (17 °C)[1]

Schmelzpunkt

175–180 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
GefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 302​‐​332​‐​360​‐​373​‐​410
P: 201​‐​273​‐​308+313​‐​501[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Blei(IV)-acetat bildet farblose, prismatische monokline Kristalle, die an feuchter Luft nach Essig riechen.[4] Es ist das Bleisalz der Essigsäure in der Oxidationsstufe +IV mit der Konstitutionsformel Pb(CH3COO)4. Es stellt ein starkes Oxidationsmittel dar. Die Verbindung ist in heißem Eisessig gut löslich. In Wasser erfolgt eine Hydrolyse in Bleidioxid und Essigsäure.[4]

Gewinnung und Darstellung

Blei(IV)-acetat wird normalerweise durch Reaktion von Blei(II,IV)-oxid („Mennige“) mit heißem Eisessig bzw. einem Gemisch aus Eisessig und Acetanhydrid hergestellt.[4][5]

Verwendung

Blei(IV)-acetat findet in der organischen Chemie u. a. als Oxidationsmittel für die Criegeesche Glycolspaltung[6] bzw. als Dehydrierungs- und Hydroxylierungsmittel Verwendung.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c Eintrag zu Bleiacetate. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 9. Oktober 2014.
  2. a b Datenblatt Blei(IV)-acetat bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. März 2011 (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegeben
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag lead compounds with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. a b c d Brockhaus ABC Chemie, VEB F.A. Brockhaus Verlag Leipzig 1971
  5. Organikum, 16. Auflage, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1986, S. 642.
  6. Hermann O. L. Fischer, Erich Baer: Helv. Chim. Acta 19 (1936) 519-532

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