Blei(II)-fluorid

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Blei(II)-fluorid
_ Pb2+ 0 _ F
Kristallsystem

orthorhombisch

Allgemeines
NameBlei(II)-fluorid
Andere Namen

Bleidifluorid

VerhältnisformelPbF2
Kurzbeschreibung

farbloser geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer7783-46-2
EG-Nummer231-998-8
ECHA-InfoCard100.029.089
PubChem24549
WikidataQ419690
Eigenschaften
Molare Masse245,20 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 8,24 g·cm−3[1]
  • 7,75 g·cm−3 (β-Form)[2]
Schmelzpunkt

824 °C[1]

Siedepunkt

1293 °C[1]

Löslichkeit

sehr schwer in Wasser (0,67 g·l−1 bei 20 °C)[3]

Brechungsindex

1,767[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[1]
GefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 302+332​‐​360Df​‐​373​‐​410
P: 201​‐​260​‐​280​‐​301+312+330​‐​308+313 [1]
Toxikologische Daten

3030 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Blei(II)-fluorid ist eine chemische Verbindung des Bleis aus der Gruppe der Fluoride.

Darstellung

Blei(II)-fluorid kann durch verschiedene Methoden hergestellt werden, so durch Behandlung von Blei(II)-hydroxid oder Blei(II)-salzen (z. B. Blei(II)-carbonat) mit Fluorwasserstoff:[6]

Auch die Reaktion von Kaliumfluorid mit einer Blei(II)-nitratlösung ist möglich.

Eigenschaften

Blei(II)-fluorid ist ein farbloser, geruchloser, nicht brennbarer Feststoff, welcher sehr schwer löslich in Wasser ist.[1] In Gegenwart von Salpetersäure oder Nitraten ist die Löslichkeit größer. Die Verbindung tritt in zwei verschiedenen Kristallformen auf. Die orthorhombische α-Form (Bleichloridtyp) wandelt sich oberhalb von 316 °C in die kubische β-Form (Flussspattyp) um.[6]

Verwendung

Blei(II)-fluorid wird in niedrig schmelzenden Gläsern, in Spiegelbeschichtungen zur Reflexion von Infrarot-Strahlung sowie als Katalysator zur Herstellung von Picolin verwendet.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Blei(II)-fluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. Y. Chergui, N. Nehaoua u. a.: The structural properties of PbF2 by molecular dynamics . In: The European Physical Journal Applied Physics. 51, 2010, S. 20502, doi:10.1051/epjap/2010096.
  3. NIST-data review 1980
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-247.
  5. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Bleiverbindungen mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 14. Dezember 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 232.

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Globales Harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) Piktogramm für gesundheitsgefährdende Stoffe.
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Kristallstruktur des Minerals Cotunnit (Blei(II)-chlorid, PbCl2; orthorhombisch, Pnam). Ein Koordinationspolyeder der Pb(II)-Kationen ist dargestellt und zeigt die Koordinationssphäre aus neun Chloratomen. Kristallographische Daten: https://dx.doi.org/10.1016/0167-2738(88)90376-1