Blazar

Künstlerische Illustration eines Blazars

Blazare (Neologismus aus „BL Lacertae“ und „Quasar[1][2] oder Abkürzung aus „blazing quasi stellar objects“[3]), manchmal auch Blasare[4], sind eine Unterklasse der aktiven galaktischen Kerne, die um ein Vielfaches mehr Strahlung bzw. Teilchen emittiert als andere Galaxien. Weitere Unterklassen sind Radiogalaxien, Seyfertgalaxien und Quasare.[5] Man geht davon aus, dass sich Blazare von anderen aktiven galaktischen Kernen durch die Beobachtungsrichtung unterscheiden, die bei den Blazaren mit der Richtung des relativistischen Jets zusammenfällt; mit anderen Worten: ein Blazar ist ein aktiver galaktischer Kern, dessen Teilchenjet „zufällig“ in Richtung Erde zeigt.[6]

Bei Blazaren handelt es sich um hochenergetische galaktische Objekte, aus deren Zentrum jeweils bis zu 50 Prozent der von der ganzen Galaxie abgegebenen Strahlung kommt. Derzeit gilt die Anschauung, dass die ausgestrahlte Energie der scheibenförmig angeordneten Materie entweicht, die ein supermassereiches Schwarzes Loch in der Kernzone transformiert bzw. im komplexen Prozess der Akkretion und des „Verschlingens“ aktiviert; die Energiestrahlung (Jetstrahl) steht senkrecht zur Ebene des Materiestroms. Bei den Blazaren schwankt die Emission von Strahlungsenergie bzw. Teilchen viel stärker und schneller (binnen Stunden bis Wochen) als bei Quasaren. Blazare erscheinen wie eine punktförmige Lichtquelle, stark polarisiert und nahezu frei von Spektrallinien. Solche Objekte wurden zuerst Anfang der 1960er Jahre von Benjamin Markarjan beschrieben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Matthew T. Whiting: Quasars and Blazars. Kap. 1 der Dissertation What made the quasar blush? Emission mechanisms in optically red quasars. University of Melbourne 2000.
  2. Claus Grupen: Astroteilchenphysik: Das Universum im Licht der kosmischen Strahlung. Springer 2001, ISBN 3540415424. S. 166.
  3. Markus J. Aschwanden: Self-Organized Criticality in Astrophysics, Springer, Berlin-Heidelberg 2011, S. 246 (einsehbar bei Google Books)
  4. Albrecht Unsöld, Bodo Baschek: The New Cosmos: An Introduction to Astronomy and Astrophysics. Springer 2001, ISBN 3540678778. S. 441 (einsehbar bei Google Books).
  5. Vgl. z. B. Gaurang Yodh: Very high-energy gamma ray detectors, in: Beam Line 28/3 (1998), 12–23, hier 20 (einsehbar bei Google Books).
  6. M. Bartelmann: Ein aufregendes Neutrino? Physik Journal 17 (2018) Nr. 8/9 Seite 24

Weblinks

Wiktionary: Blazar – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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Black-hole-powered galaxies called blazars are the most common sources detected by NASA's Fermi Gamma-ray Space Telescope. As matter falls toward the supermassive black hole at the galaxy's center, some of it is accelerated outward at nearly the speed of light along jets pointed in opposite directions. When one of the jets happens to be aimed in the direction of Earth, as illustrated here, the galaxy appears especially bright and is classified as a blazar. An analysis of blazar properties observed by the Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) and Fermi's Large Area Telescope (LAT) reveal a correlation in emissions from the mid-infrared to gamma rays (see Figure 1). The relationship allows astronomers to identify potential new gamma-ray blazars by studying WISE infrared data.