Blaue Himmelsleiter
Blaue Himmelsleiter | ||||||||||||
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Blaue Himmelsleiter (Polemonium caeruleum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Polemonium caeruleum | ||||||||||||
L. |
Die Blaue Himmelsleiter (Polemonium caeruleum) ist eine Art aus der Pflanzengattung Jakobsleitern (Polemonium) aus der Familie der Sperrkrautgewächse (Polemoniaceae).
Beschreibung
Die Blaue Himmelsleiter ist eine ausdauernde Pflanze, die 30 bis 100 Zentimeter hoch wird. Der Stängel ist oberseits drüsig behaart.
Ihre kurz gestielten bis fast sitzenden Laubblätter sind wechselständig und unpaarig gefiedert mit bis zu 27 Blättchen, die oberen Blätter besitzen viel weniger wie die unteren. Die Rhachis ist rinnig. Die fast sitzenden, spitzen und fast kahlen Fiederblättchen sind eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch, bis zu 4 Zentimeter lang und ganzrandig. Die Nebenblätter fehlen.
Der end- oder achselständige Blütenstand ist eine 10 bis 30 Zentimeter lange Rispe, sie ist dicht drüsenhaarig. Die zwittrigen und gestielten Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der fünfzipflige und drüsig behaarte Kelch ist becherförmig. Die Blütenkrone ist radförmig ausgebreitet, mit kurzer Kronröhre. Sie ist violettblau oder weiß mit 5 abgerundeten, dachigen Zipfeln. Der Durchmesser der Krone beträgt 15 bis 25 Millimeter. Die kurzen 5 Staubblätter, mit behaarter Basis, in der Kronröhre, sind etwas kürzer als die Krone. Der dreikammerige Fruchtknoten ist oberständig mit einem langen, schlanken Griffel und die Narbe ist dreilappig. Es ist ein gelappter und napfförmiger Diskus vorhanden.
Die kleine, mehrsamige und lokulizidale Fruchtkapsel im beständigen Kelch ist dreifächerig. Die kleinen Samen mit einer Myxotesta sind kurz geflügelt.
Die Blütezeit ist Juni bis Juli.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n= 18.[1]
Vorkommen
Die Blaue Himmelsleiter kommt von Frankreich bis Sibirien, dem Kaukasusgebiet und in Asien vor.[2] Sie ist in Mitteleuropa vielleicht urwüchsig im Grauerlenwald oder in Bachstauden- und Steinschuttfluren auf sickerfeuchten, nährstoffreichen und basenreichen, meist kalkhaltigen, mild bis mäßig sauren, mehr oder weniger humosen, steinigen oder reinen Ton- und Lehmböden, auch auf Torfböden. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Valeriano-Polemonietum aus dem Verband Filipendulion, kommt aber auch im Alnetum incanae aus dem Verband Alno-Ulmion oder in sickerfeuchten Gesellschaften der Ordnung Thlaspietalia rotundifolii vor.[1]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und obermontan), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3]
Systematik
Man kann mehrere Unterarten unterscheiden:
- Polemonium caeruleum subsp. caeruleum: Sie kommt von Frankreich bis Sibirien und dem Kaukasusgebiet vor.[2]
- Polemonium caeruleum subsp. himalayanum(Baker) H.Hara: Sie kommt vom nördlichen Pakistan bis zum westlichen Nepal und dem nordwestliches Yunnan vor.[2]
- Polemonium caeruleum subsp. villosum(Rudolph ex Georgi) Brand (Syn.: Polemonium acutiflorumWilld. ex Roem. & Schult.; Polemonium racemosum Kitam.) Sie kommt in der Subarktis vor südlich bis ins nördliche Korea. Sie wird auch als eigene Art angesehen: Polemonium villosumRudolph ex Georgi.
- Polemonium caeruleum subsp. yezoense(Miyabe & Kudô) H.Hara (Syn.: Polemonium yezoense (Miyabe & Kudô) Kitam.): Sie kommt auf Hokkaido und Honshu vor.[2]
Nutzung
Die Art wurde im Gebirge gern in Bauerngärten gepflanzt.[1]
Literatur
- C. D. Pigott: Polemonium Caeruleum L. In: Journal of Ecology. Vol. 46, No. 2, 1958, S. 507–525, doi:10.2307/2257416.
- The European Garden Flora. Volume VI, Cambridge Univ. Press, 2000, ISBN 0-521-42097-0, S. 101 ff.
- Michael Hickey, Clive King: 100 Families of Flowering Plants. Second Edition, Cambridge Univ. Press, 1988, ISBN 978-0-521-33049-7 (Reprint 2007), S. 374–377.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 774 f.
- ↑ a b c d Datenblatt Polemonium caeruleum bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ Polemonium caeruleum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 6. Juni 2021.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Agnieszka Kwiecień, Nova, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Polemonium caeruleum, fruits and seeds, plant cultivated in Wrocław University Botanical Garden, Wrocław, Poland.
Autor/Urheber: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Polemonium caeruleum in Jibou Botanical Garden
Autor/Urheber: Robert Flogaus-Faust, Lizenz: CC BY 4.0
Blaue Himmelsleiter (Polemonium caeruleum), zwischen Ulrichskapelle und Labermühle bei Deining (Oberpfalz)