Blattstab

Vollwappen des Wettiner Landgrafen Albrecht um 1265

Der Blattstab gehört in der Heraldik zum Oberwappen und ist ein Helmkleinod. An diesem Stab werden in der Regel Lindenblätter angebracht. Der Blattstab wird überwiegend paarig verwendet und kann auch mehrere Reihen von Blättern, wie auf eine Wäscheleine gehängt, haben. Die Wappenbeschreibung sollte so eindeutig sein, dass ein Nachzeichnen möglich ist. Im Kärntner Wappen beispielsweise: zwei goldene Büffelhörner, außen mit je fünf goldenen Blattstäbe besteckt, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen.

Die Blattstäbe können an Lanzen, Stangen oder auch an Hörnern gesteckt werden, wobei eine Symmetrie immer im Vordergrund steht.

Die Tingierung kann alle heraldische Farben zeigen, wird aber dem Schild entsprechend angepasst.

Literatur

  • Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, S. 73.

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Vollwappen Wettiner Landgraf Albrecht 1265.png
Peter Heß: Blätter zur Landeskunde. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 8. Auflage 2005.

„Das Wappen mit dem bunten Löwen erscheint erstmals unter Landgraf Hermann I. (1190–1217) aus dem Geschlecht der Ludowinger. [...] Im Ergebnis des von 1247 bis 1263 währenden Erbfolgestreits kam es schließlich zur endgültigen Trennung zwischen Thüringen und Hessen, doch behielten sowohl die Wettiner, als auch die hessischen Erben [...] das Wappen mit dem bunten Löwen bei. [...] Die Frage nach dem Ursprung der doch recht ungewöhnlichen Streifung des Löwen lässt sich nicht beantworten. [...] Mit Sicherheit sind Rot und Weiß die Mainzer Farben, die bei Adligen, die in enger Verbindung zum Erzbistum Mainz standen, oft zu finden sind.“

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Wappen der Stadt Kirtorf, Hessen, Deutschland
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Großes Kärntner Landeswappen, Österreich