Blaich (Kulmbach)

Blaich
Große Kreisstadt Kulmbach
Koordinaten: 50° 6′ 56″ N, 11° 28′ 8″ O
Höhe: 311 m ü. NHN
Eingemeindung:1. Januar 1902
Postleitzahl:95326
Vorwahl:09221
(c) User: Benreis auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Evangelisch-lutherische Auferstehungskirche
Blaicher Schule
Ehemaliges Feuerwehrhaus

Blaich (umgangssprachlich: Blāch[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Das Pfarrdorf Blaich bildet mit Pörbitsch und Ziegelhütten im Westen eine geschlossene Siedlung. Diese liegt nördlich des Weißen Mains. Im Norden erhebt sich der Pörbitscher Hang (503 m ü. NHN).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1423 als „Blaich“ erstmals urkundlich erwähnt. Den Namen erhielt er aufgrund seiner Funktion als markgräfliche Wäschebleiche.[3]

Blaich bildete mit Unterpurbach eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Blaich 10 Anwesen. Das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach übte das Hochgericht aus und hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (2 Gütlein, 1 Tropfhaus, 1 Hofstatt, 1 Tropfhofstatt, 1 öde Hofstatt), das Stiftskastenamt Himmelkron (1 Gütlein), der bambergische Langheimer Amtshof (1 Haus) und das Rittergut Kirchleus (1 Haus, 1 Tropfhäuslein mit Hofstatt).[4]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Blaich dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Kauerndorf und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. 1818 entstand die Ruralgemeinde Blaich, zu der Eggenreuth, Oberndorf, Oberpurbach, Pörbitsch und Unterpurbach gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit gehörten einige Anwesen bis 1848 zum Patrimonialgericht Kirchleus. Ab 1862 gehörte Blaich zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,093 km².[6]

Am 1. Januar 1902 wurde die Gemeinde Blaich nach Kulmbach eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

In der Bayerischen Denkmalliste sind 12 Baudenkmäler aufgeführt:

  • Evangelisch-lutherische Auferstehungskirche
  • Ehemaliges Feuerwehrhaus
  • Blaicher Schule
  • Kontorgebäude der ehemaligen Brauerei Mönchshof
  • Verwaltungstrakt der Sauermannfabrik mit Bronzeplastik einer Kuh
  • Drei Villen
  • Doppelwohnhaus
  • Grenzsteine

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Blaich

Jahr1818184018521855186118671871187518801885189018951900
Einwohner2993653703683934474545416597528529131163
Häuser[8]44567797
Quelle[5][9][9][9][10][9][11][9][9][6][12][9][9]

Ort Blaich

Jahr001809001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner148*153*9810622341251
Häuser[8]20*2736
Quelle[13][5][10][11][6][12][14][15][16][17][18]
* inklusive Unterpurbach
Ort wird zu Kulmbach gerechnet.

Religion

Blaich ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Petrus (Kulmbach) gepfarrt.[4] Mittlerweile ist der Ort Sitz einer Pfarrei.

Literatur

Weblinks

Commons: Blaich (Kulmbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 199.
  2. Blaich im BayernAtlas
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 11.
  4. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 584.
  5. a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 745.
  6. a b c K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1015 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 503.
  8. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. a b c d e f g h Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  10. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 895, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1065, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 987 (Digitalisat).
  13. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 724.
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1007–1008 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 868–869 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 639 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 161 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 314 (Digitalisat).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Wappen Kulmbach.svg
Coat of Arms of Kulmbach
Kulmbach Auferstehungskirche.JPG
(c) User: Benreis auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Die Auferstehungskirche im Kulmbacher Ortsteil Blaich aus dem Jahre 1955.
Kulmbach Blaicher Schule.JPG
Autor/Urheber: Benreis, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Blaicher Schule (Meußdoerffer-Schule), Blaicher Straße 8, Kulmbach, zweigeschossiger Walmdachbau mit hohem Kellergeschoss und Uhrturm. Baudenkmal D-4-77-128-201
Kulmbach Blaicher Straße 21 ehemaliges Feuerwehrhaus.JPG
Autor/Urheber: Benreis, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kulmbach, Blaicher Straße 21, ehemaliges Feuerwehrhaus, Baudenkmal D-4-77-128-316