Black Sabbath (Lied)

Black Sabbath ist ein Lied der Band Black Sabbath vom 1970 erschienenen gleichnamigen Debütalbum. Wegen der für damalige Verhältnisse ungewöhnlich finster klingenden Riffs trug es maßgeblich dazu bei, dass das Album heute als eines der ersten „echten“ Metal-Alben überhaupt gilt. Das Lied wurde von zahlreichen Bands gecovert, unter anderem von Type O Negative, Vader sowie live von Grave Digger, Megadeth und anderen.[1]

Die Musik wurde von allen Bandmitgliedern geschrieben; der Text stammt von Ozzy Osbourne.

Struktur

Das 6:21 Minuten lange Lied beginnt mit Regengeräuschen und Glockenschlägen, die abrupt von einem schweren Gitarrenriff in der Tonart G-Moll, gespielt mit 68 Beats per minute, abgelöst werden. Der Riff besteht aus zwei Takten, welches sich über einen Großteil des Liedes hinweg wiederholt. Es beruht auf einem über zwei Noten gehaltenen G5-Powerchord, dessen höchster Ton anschließend neu angeschlagen und über die gleiche Länge gehalten wird. Im zweiten Takt wird ein einzelnes Db gespielt, welches in jedem ungeraden Durchlauf des Riffs (mit Ausnahme der Strophen) von Tony Iommi mit einem schnellen Triller in den fünften Bund der A-Saite (Ton D) verziert wird. Der Wechsel zwischen G und Db entspricht dem Intervall eines Tritonus, dessen Verwendung ein Markenzeichen der Band ist, was dem Riff einen dissonanten Klang verleiht.

Nach viermaliger Wiederholung des Motivs verringern alle Instrumente ihre Lautstärke, zwei weitere später setzt der Gesang von Ozzy Osbourne ein. Der folgende Refrain ist wiederum rein instrumental gehalten und entspricht zu 100 % dem oben beschriebenen Intro-Riff.

Nach einem weiteren Strophen-Refrain-Block verdoppelt sich das Tempo auf 132 Bpm und Iommi setzt mit einem Achteltriolen-Riff ein, welches durch ternär gespielte Achtelnoten von Bassist Geezer Butler, bei denen die erste Note einer „Triole“ jeweils betont wird, einen treibenden Rhythmus erhält. Osbourne singt den letzten Vers, danach wechselt der Riff erneut. Iommi spielt hierbei abwechselnd lang gehaltene G5- und B5-Akkorde, die von einer absteigenden Basslinie (Folge: G F E Eb) über vier Takte untermalt wird. Direkt nach dem ersten Durchgang setzt das Gitarrensolo ein, das ausschließlich aus Material der G-Moll-Pentatonik besteht und typische Blues-Elemente aufweist (Ganzton-Bendings, Unison-Bendings, vereinzelt Viertelton-Bendings). Dies spiegelt die Tatsache wider, dass das Debütalbum der Band stark vom Blues beeinflusst war. Anschließend werden die Akkorde kurz in einem triolischen Muster gespielt, wonach das Lied endet.

Text

Der Text handelt von der Verdammnis des Protagonisten. Diesem erscheint Satan als schwarze Gestalt mit feurigen Augen, die auf ihn zeigt. Der Protagonist flüchtet vor ihm und erkennt, dass er von Satan auserwählt wurde. Er sieht die Flammen um sich emporsteigen und ruft Gott um Hilfe an. Der Text wurde durch Butlers Erfahrungen mit dem Okkulten inspiriert und soll vor Experimenten damit warnen.[2] Im Buch Lords of Chaos wird dies als „beinahe christliche Angst vor Dämonen und Hexerei“ bezeichnet.[3] Der katholisch erzogene Butler war über ein Magazin mit einer satanistischen Weltsicht auf Dinge, die ihm als Katholiken erzählt worden waren, konfrontiert worden und sich im Zuge seiner Beschäftigung damit dieser zugewandt, bis ihm „schreckliche Dinge“ passierten.[4] Die ursprüngliche dritte Strophe ist nur auf Bootlegs und der Version von Black Sabbath auf The Ozzman Cometh zu hören.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liste der Coverversionen von black-sabbath.de (2001) abgerufen am 14. Juni 2013.
  2. „a warning against dabbling in the occult, inspired by Geezer’s frightening experiences.“ BLACK SABBATH - FAQ version 2.0.
  3. „Although members of the band talk of the occult, and Ozzy Osbourne later in his solo career wrote his own paean to the “Great Beast” with the song “Mr. Crowley,” a closer look at the lyrics of Black Sabbath does not uncover any serious Satanic philosophy. To the contrary, it reveals an almost Christian fear of demons and sorcery.“ Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos. First Edition. Feral House, 1998, ISBN 0-922915-48-2, S. 5.
  4. „I was really interested because I was brought up Catholic. When I was a kid, I was a religious maniac. I loved anything to do with religion and God. Being a catholic, every week you hear what the Devil does, and “Satan’s this” and “Satan’s that”, so you really believe in it. What sparked my interest was when I was in London around 1966-67. There was a hole new culture happening and this one guy used to sell these black magic magazines. I read one magazine and thought, “Oh yeah, I never thought of it like that”—Satan’s point of view. […] I found out Satanism was around before any Christian or Jewish religion. It’s an incredibly interesting subject. I sort of got more into the black side of it and was putting upside-down crosses on my wall and pictures of Satan all over. I painted my apartment black. I was getting really involved in it and all those horrible things started happening to me. You come to a point where you cross over and totally follow it and totally forget about Jesus and God. “Are you going to do it? Yes or no?” No, I don’t think so.“ Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos, First Edition, Feral House 1998, ISBN 0-922915-48-2, S. 5.
  5. Black Sabbath (The Album) (Memento vom 8. Juli 2011 im Internet Archive).