Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza

Film
Deutscher TitelBlüten, Gauner und die Nacht von Nizza
OriginaltitelLe jardinier d’Argenteuil
ProduktionslandFrankreich
Deutschland
OriginalspracheFranzösisch
Erscheinungsjahr1966
Länge89 (Dtld.), 86 (Frankr.) Minuten
AltersfreigabeFSK 6
Stab
RegieJean-Paul Le Chanois
DrehbuchAlphonse Boudard
nach einem Roman von René Jouglet
ProduktionRoger de Broin
Luggi Waldleitner
Jean Gabin
MusikSerge Gainsbourg
Michel Colombier
KameraWalter Wottitz
SchnittEmma Le Chanois
Besetzung
  • Jean Gabin: Joseph Martin,
    genannt Monsieur „Tulipe“
  • Liselotte Pulver: Hilda
  • Curd Jürgens: Baron Édouard de Santis
  • Pierre Vernier: Noël,
    Tulipes Patenkind und Alberts Neffe
  • Jean Tissier: Albert, der Trödler
  • Mary Marquet: Dora, Alberts Frau
  • Katrin Schaake: Patricia
  • Serge Gainsbourg: Patrick Gérard,
    ein Gast des Barons
  • Noël Roquevert: Restaurantchef
  • Jeanne Fusier-Gir: Hoheit im Casino
  • Alfred Adam: Noë
  • Claudine Coster: Hildas Chefin
  • Charles Blavette: Monsieur Arnaud
  • Claude Nicot: Hildas Chef
  • Bernard Musson: Küster
  • Albert Michel: Bistrobesitzer von Argenteuil
  • Edmond Ardisson: Gendarm
  • Marc Eyraud: Tulipes Nachbar
  • Rellys: Kutschfahrer
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Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza ist eine deutsch-französische Filmkomödie aus dem Jahr 1966 von Jean-Paul Le Chanois mit Jean Gabin, Liselotte Pulver und Curd Jürgens in den Hauptrollen.

Handlung

Joseph Martin, ein gutmütiger, brummbäriger, älterer Herr, der in Argenteuil in der Nähe von Paris urgemütlich in einem Eisenbahnwaggon wohnt, wird wegen seiner Liebe zu seinen Gartenpflanzen von allen nur Monsieur „Tulipe“ genannt. Offiziell verdient der stämmige Mann seinen Lebensunterhalt mit naiver Malerei. In Wahrheit aber ist Monsieur Tulipe ein begnadeter Banknotenfälscher, der mit der Herstellung von Blüten mit niedriger Franc-Summe (niemals mehr als 10 Francs) für den tagtäglichen Bedarf seine ansonsten kargen Einkünfte ein wenig aufbessert. Nur sein Patenkind Noël und dessen frisch Angetraute, die Schweizer Krankenschwester Hilda, kennen sein wohlgehütetes Geheimnis. Vor allem Hilda ist es, die den Alten dazu drängt, sich mehr den großen Geldscheinen zu widmen. Schließlich gibt Joseph Hildas Drängen nach, und er, Hilda und Noël lassen sich an der Côte d’Azur nieder, wo sich viele reiche Menschen tummeln. Monsieur Tulipe lässt es sich dort recht gut gehen und findet als Künstler Anklang bei dem weltmännischen Baron de Santis, dem Tulipes Gemälde ausgezeichnet gefallen.

Die beiden Herren freunden sich an, und der Baron lädt daraufhin Monsieur Tulipe auf seine standesgemäße Yacht ein. Schließlich möchte er seine neueste Trouvaille in der High Society Südfrankreichs einführen. Dazu gehen die Männer erst einmal ins Casino, wo der Banknotenfälscher mit seinen edlen Blüten rasch ein Vermögen gewinnt. Damit finanziert er zunächst Noëls und Hildas Hochzeitsreise, ein großzügiges Taschengeld inklusive. Entsetzt angesichts der massierten Polizeipräsenz vor Ort machen sich Hilda und Noël augenblicklich daran, sämtliche Banknoten, derer sie habhaft werden können, als gefährliche Beweismittel gegen sie und Monsieur Tulipe zu verbrennen. Wie können sie ahnen, dass es sich dabei um echte, im Casino durch Tulipes Riesengewinn „gewaschene“ Scheine handelte? Monsieur Tulipe jedenfalls kauft sich vom Rest seines Gewinns eine Kutsche mit Pferd, um zu seinem Blumengarten nach Argenteuil zurückzukehren.

Produktionsnotizen

Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza wurde im Franstudio von Saint-Maurice sowie in den Studios de la Victorine (heute: Studios Riviera) von Nizza gedreht und am 7. Oktober 1966 in Paris uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung erfolgte am 27. Dezember 1966. Anlässlich des bevorstehenden 70. Geburtstages von Gabin (17. Mai 1974) wurde der Film am 11. Mai 1974 erstmals im deutschen Fernsehen (im ZDF zur Hauptsendezeit) ausgestrahlt.

Paul-Louis Boutié entwarf die Filmbauten.

Das im französischsprachigen Originaltitel erwähnte Argenteuil ist eine ländliche, im Umland von Paris gelegene Gemeinde.

Diese filmische Zusammenarbeit von Gabin und Lilo Pulver war bereits die zweite innerhalb von zwei Jahren. 1964 drehten sie, ebenfalls unter der Regie von Le Chanois, zusammen die Komödie Monsieur. Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza war bereits die vierte (und zugleich letzte) Zusammenarbeit zwischen Gabin und Regisseur Le Chanois. Der Regisseur nahm mit diesem Film Abschied vom Kino.

Synchronisation

RolleDarstellerSynchronsprecher[1]
Joseph MartinJean GabinKlaus W. Krause
HildaLiselotte Pulversie selbst
Baron de SantisCurd Jürgenser selbst
NoëlPierre VernierHarry Wüstenhagen
PatriciaKatrin SchaakeUrsula Heyer
RestaurantchefNoël RoquevertHans Hessling
DoraMary MarquetLeny Marenbach
Patrick GérardSerge GainsbourgThomas Danneberg
ThérèseAnnie SavarinMarianne Lutz
Monsieur ArnaudCharles BlavetteKonrad Wagner
Hoheit im KasinoJeanne Fusier-GirElfe Schneider
CroupierGéo BeufGerd Martienzen
KüsterBernard MussonDietrich Frauboes

Kritiken

„Der deutsch-französische Farbfilm (Regie: Jean-Paul le Chanois) hat liebenswerte, augenzwinkernde Momente, in denen man den großen alten Jean Gabin als Tulipe und eine lustige, immer präsente Liselotte Pulver als Patensohn-Verlobte bewundern kann. Aber es gibt in ihm auch weite Durststrecken, vor allem die, in denen zum x-fachen Male das Leben der Playgirls und Playboys der High Society und Halb-High-Society (an ihrer Spitze Curd Jürgens als Baron) durch den Kakao gezogen wird. Da fehlt der Pfeffer, da fehlt auch fast immer der Witz.“

Hamburger Abendblatt vom 18. Februar 1967

Im Lexikon des internationalen Films heißt es: „Langweiliges Spießer-Porträt mit belanglosem Inhalt, dem auch ein guter Hauptdarsteller nichts abgewinnen kann.“[2]

Cinema merkte an: „Langweilig und bieder. Da kann auch ein Jean Gabin nichts mehr ausrichten. Fazit: Öde Flachsereien in schönem Ambiente.“[3]

„Läppischer französisch-deutscher Kriminalschwank.“

Der Spiegel, Nr. 40/1976 anlässlich einer Fernsehausstrahlung im ZDF

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. März 2017.
  2. Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 25. Oktober 2015. 
  3. Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza. In: cinema. Abgerufen am 28. März 2022.