Bitonto

Bitonto
Bitonto (Italien)
Bitonto (Italien)
StaatItalien
RegionApulien
MetropolitanstadtBari (BA)
Koordinaten41° 7′ N, 16° 41′ O
Höhe118 m s.l.m.
Fläche172,9 km²
Einwohner53.396 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl70032
Vorwahl080
ISTAT-Nummer072011
Bezeichnung der BewohnerBitontini
SchutzpatronMadonna dell’Immacolata Concezione
WebsiteBitonto
(c) Berthold Werner, CC BY-SA 3.0

Bitonto, Torrione Angioino

Bitonto ist eine italienische Kommune mit 53.396 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in Apulien in der Metropolitanstadt Bari und liegt westlich von Bari nahe der Adria. Produziert werden hier unter anderem Olivenöl und Wein.

Die Nachbargemeinden sind Altamura, Bari, Binetto, Bitetto, Giovinazzo, Modugno, Palo del Colle, Ruvo di Puglia, Terlizzi und Toritto.

Geschichte

Bitonto ist antiken Ursprungs. Die Stadt wurde wohl von griechischen Siedlern gegründet, Datierungen von Münzfunden reichen bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. In römischer Zeit lautete der Name Butuntum (Botontom und ähnlich), sie wurde schließlich römisches municipium. Im Mittelalter wurde Bitonto im 11. Jahrhundert Bestandteil des sich formierenden Normannenreichs in Unteritalien und blieb danach Teil des Königreichs Sizilien. Am 25. Mai 1734 fand in der Umgebung der Stadt die Schlacht von Bitonto statt, in der eine spanische Armee unter dem Herzog von Montemar eine kaiserlich-österreichische Streitmacht unter dem Fürsten Joseph Anton von Pignatelli di Belmonte besiegte und so das Königreich Sizilien für das Haus Bourbon sicherte.

Bitonto war der Sitz zahlreicher Bischöfe.

Sehenswürdigkeiten

Kathedrale

In der Stadt, die auch Bischofssitz war (Bistum Bitonto, heute Erzbistum Bari-Bitonto), befindet sich die Kathedrale San Valentino, die zu den schönsten romanischen Kirchenbauten Apuliens gehört. Sie wurde zwischen 1175 und 1200 erbaut.

Nikolaus von Bari hielt hier im Sommer 1229 vor Kaiser Friedrich II. eine flammende Predigt, deren Inhalt bildlich durch ein Relief an der Kanzel versinnbildlicht wurde. Dieses Kanzelrelief an der Außenseite des Aufganges ist ein Lehrstück der staufischen Reichsidee. Während des Kreuzzuges war die Stadt vom Kaiser abgefallen, kurz danach aber zurückgewonnen worden. Als Sühnedenkmal wurde dieses Relief geschaffen, in dem vier staufische Herrscher in direkter aufsteigender Linie nebeneinander gestellt wurden: Friedrich I. Barbarossa, sein Zepter in der Linken an seinen Sohn Heinrich weiterreichend. Daneben – eine Stufe höher – Friedrich II. und als letztes sein Sohn Konrad IV. Eine Krone haben nur zwei, nämlich Friedrich I. und Friedrich II.

(c) Berthold Werner, CC BY-SA 3.0
Kanzelrelief in der Kathedrale San Valentino

Das Relief wächst wie aus pflanzlichen Ornamenten heraus ähnlich einem Stammbaum. Ein Vogel am Fuß des Reliefs stellt eine Mischung aus dem staufischen Adler und dem Vogel Phoenix dar, dem Symbol der Unsterblichkeit, ähnlich der Ahnenreihe Christi auf mittelalterlichen Reliefs, an die sich Friedrich II. hier zum wiederholten Mal bewusst anlehnte. Die symbolische Aussage dieser Darstellung ist: Auch das staufische Geschlecht wird bis in alle Ewigkeit herrschen – was sich freilich nicht bewahrheiten sollte.

Der Palazzo Vulpano-Sylos ist ein Palast von 1445, der in den Bauformen der florentinischen Renaissance errichtet wurde. Die Loggia des quadratischen Innenhofs ist reich dekoriert mit allegorischen Reliefs, mit denen die Tugenden und die Taten der Vulpano-Familie verherrlicht werden sollen.

Verkehr

Bitonto ist von einer Ringstraße, der Strada Provinciale 218, umgeben, die fast die Form eines exakten Kreises besitzt, aber in ihrem östlichen Abschnitt unvollendet blieb. Bitonto lässt sich zudem auch im westlichen Abschnitt der Ringstraße nicht durchgehend umfahren, da die SP 218 in nördlicher und südlicher Richtung in die autobahnähnliche SP 231 einmündet, die aufgrund getrennter Fahrbahnen keinen Kreuzungsverkehr ermöglicht. Diese für die Stadt Bitonto strategisch wichtige Kreuzung der SP 231 sollte durch den Bau einer Brücke ermöglicht werden, der seit 2011 geplant ist; jedoch verzögert sich die Fertigstellung seit 2014 immer wieder durch Schwierigkeiten mit dem beauftragten Bauunternehmen.[2][3][4]

Städtepartnerschaften

  • Bosnien und Herzegowina Banja Luka, Bosnien und Herzegowina

Söhne und Töchter der Stadt

  • Tommaso Traetta (1727–1779), Komponist
  • Italo Giulio Caiati (1916–1993), Politiker
  • Francesco Savino (* 1954), Bischof von Cassano all’Jonio
  • Pippo Mezzapesa (* 1980), Regisseur und Drehbuchautor

Siehe auch

  • Bahnstrecke Bari–Barletta

Literatur

  • E. Grazia: Bitonto. In: Enciclopedia Italiana. Bd. 7 (1950), S. 115 f.
  • Walter Hotz: Pfalzen und Burgen der Stauferzeit. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981.
  • Carl A. Willemsen: Apulien. Kathedralen und Kastelle. 2. Auflage, Köln 1973, S. 130, Abb. 69–76.
  • Rolf Legler: Apulien. 2. Auflage, Köln 1989, S. 118, 290, Abb. 65, 71–74.
Commons: Bitonto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Ma a che punto sono i lavori del ponte sulla Sp 231 che avrebbe portato a compimento la Poligonale? da Bitonto, 26. Februar 2016, abgerufen am 30. Juni 2019 (dt. An welchem Punkt befinden sich die Arbeiten an der Brücke auf der SP 231, die die Ringstraße abgeschlossen hätten?).
  3. Intoppi, lungaggini, varianti e stallo: la triste storia del ponte sulla SP 231. da Bitonto, 18. Oktober 2018, abgerufen am 30. Juni 2019 (dt. Rückschläge, Verzögerungen, Änderungen und Stillstand: Die traurige Geschichte der Brücke auf der SP 231).
  4. Ponte sulla Sp231, Ciminiello e Abbaticchio negli uffici tecnici della Città Metropolitana. Bitonto viva, 28. Februar 2019, abgerufen am 30. Juni 2019 (dt. Brücke über die Sp231, Ciminiello und Abbaticchio in den technischen Büros der Metropolitanstadt).

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Wappen der italienischen Gemeinde Bitonto

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Cattedrale di Bitonto
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Italien, Bitonto, Torrione Angioino
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