Bistum Leitmeritz

Bistum Leitmeritz
Karte Bistum Leitmeritz
Basisdaten
StaatTschechien
MetropolitanbistumErzbistum Prag
DiözesanbischofStanislav Přibyl CSsR (ernannt)
Emeritierter DiözesanbischofJan Baxant
Gründung3. Juli 1655
Fläche9393 km²
Vikariate10 ([1])
Pfarreien384 (2021 / AP 2022)
Einwohner1.363.000 (2021 / AP 2022)
Katholiken161.604 (2021 / AP 2022)
Anteil11,9 %
Diözesanpriester74 (2021 / AP 2022)
Ordenspriester36 (2021 / AP 2022)
Katholiken je Priester1469
Ständige Diakone15 (2021 / AP 2022)
Ordensbrüder40 (2021 / AP 2022)
Ordensschwestern22 (2021 / AP 2022)
RitusRömischer Ritus
LiturgiespracheTschechisch
KathedraleSt. Stefan
AnschriftDómské nám. 9
412 88 Litoměřice
Česká republika
Websitewww.dltm.cz

Das Bistum Leitmeritz (lateinisch Dioecesis Litomericensis, tschechisch Biskupství litoměřické bzw. Diecéze litoměřická) ist eine römisch-katholische Diözese in Nordböhmen mit Sitz in Leitmeritz. Es wurde im Jahre 1655 kanonisch errichtet und als Suffragandiözese dem Erzbistum Prag unterstellt.

Bistumswappen

Geschichte

In Leitmeritz bestand seit 1057 ein Kollegiatkapitel an der Stephanskirche. Obwohl das Kapitel in seinen Besitzungen im Verlauf der Jahrhunderte wesentliche Einbußen erlitt, bildete es doch die materielle Grundlage für das neue Bistum, welches im Rahmen der Gegenreformation nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand. Kaiser Ferdinand III. nominierte den Propst des Stiftes, Maximilian Rudolf von Schleinitz, 1647 zum ersten Bischof. Wegen der langwierigen Verhandlungen über die finanzielle Ausstattung erfolgte die kanonische Gründung erst mit Wirkung vom 3. Juli 1655.

Das Nominationsrecht für das Bistum blieb beim König von Böhmen, der bis dahin bereits ein solches für den Propst besaß. Das Domkapitel bestand bei seiner Errichtung aus einem Domdechanten und einem Kanoniker. 1671, 1680 und 1717 wurden vier weitere Kanonikate eingerichtet.

Das Bistum entstand aus Gebieten, die aus dem Erzbistum Prag herausgenommen wurden. Es umfasste bei seiner Errichtung ein kleines Gebiet zwischen Bilin, Böhmisch Leipa und Rumburg, sowie kleine Enklaven in der sächsischen Oberlausitz (z. B. Schirgiswalde). Damit umfasste es den Leitmeritzer Kreis, der sich 1647 in zwei Vikariate mit 62 Pfarreien gliederte, bis 1670 aber bereits auf sechs Vikariate anstieg. 1784 wurde das Bistum um die Kreise Jungbunzlau und Saaz erweitert.

Der erste Bischof Maximilian Rudolf von Schleinitz erbaute mit Bistumsmitteln und dem Einsatz seines privaten Vermögens anstelle der alten Stiftskirche eine barocke Kathedrale. 1738 wurde ein Priesterseminar gegründet.

Im 19. und 20. Jahrhundert war die Diözese vom Nationalitätenstreit zwischen Tschechen und Deutschen stark betroffen, da beide Volksgruppen einen etwa gleich großen Anteil an der Diözesanbevölkerung hatten.

1948 zählte das Bistum 449 Pfarreien mit 268 Diözesanpriestern, 83 Ordenspriestern, 180 Ordensbrüdern und 637 Ordensschwestern.

Am 31. Mai 1993 gab es gemeinsam mit den Bistum Budweis und dem Erzbistum Prag Gebiete für die Gründung des Bistums Pilsen ab.

Das Bistum Leitmeritz unterhält eine Diözesanpartnerschaft mit dem Bistum Eichstätt in Bayern.

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.
Entwicklung der Mitgliederzahlen

Literatur

  • Julius Lippert: Die Geschichte der Stadt Leitmeritz, Beiträge zur Geschichte Böhmens. Prag 1871. Digitalisat
  • Jaroslav Macek: Das Bistum Leitmeritz. Die Bischöfe und das Schicksal der Leitmeritzer Diözese 1655–2005 (= Quellen und Studien zur Geschichte und Kultur der Sudetendeutschen. Band 4). Sudetendeutsches Institut, München 2013, ISBN 978-3-933161-09-3.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bistum Leitmeritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Seznam vikariátů. katalog.dltm.cz, abgerufen am 24. Januar 2018.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Cathedral of Saint Stephen Litoměřice.jpg
Autor/Urheber: Karelj (cropped by Rabanus Flavus), Lizenz: CC0
Kathedrale St. Stephan in Leitmeritz - Litoměřice, Dómské náměstí
Dieceze Litoměřice CoA.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Litomerice Dom 3.jpg
Autor/Urheber: de:User:Kläuser (selbst fotografiert), Lizenz: CC BY-SA 3.0
St Stephen cathedral with belfry in Litoměřice, Czech Republic.
Emblem of the Papacy SE.svg
Emblem des Pontifikats
Litomerice Dom 2.jpg
Autor/Urheber: de:User:Kläuser (selbst fotografiert), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Interior of St Stephen cathedral in Litoměřice, Czech Republic.
Rep Ceca - Diocesi di Litomerice.png
Mappa della diocesi cattolica di Litomerice, nella Repubblica Ceca. Lavoro personale.