Bissersheim liegt auf 141 m Höhe nahe dem nördlichen Ende der Deutschen Weinstraße und am Westrand des Oberrheingrabens. Westlich erhebt sich die Haardt1) als Ostrand des Pfälzerwalds, im Osten erstreckt sich die 35 km breite Oberrheinische Tiefebene. Durch den Ort fließt in östlicher Richtung der Eckbach, der regional auch die Eck genannt wird und bei Worms in den Rhein mündet.
Geologisch auch zum Leininger Sporn gehörig. Die vorgelagerten Weinberge der ehemaligen Unterhaardt zählen seit den 1970er Jahren zur neuen Weinbauregion Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße. Zur lokalen Geologie siehe Verbandsgemeinde Leiningerland.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 774 erstmals als Bizzirichesheim urkundlich erwähnt. Später, im Jahr 872, hatten dann der rheinfränkische Herzog Nanthar und seine Frau ihre hiesigen Besitzungen dem von ihnen gestifteten Kloster Münsterdreisen geschenkt. König Konrad III. bestätigte 1144 diese Stiftung.[2]
Von 1816 an gehörte das evangelische Pfarrdorf Bissersheim zum Königreich Bayern und war Teil des Kantons Grünstadt im Rheinkreis. Im Jahr 1840 hatte der Ort 60 Häuser und 378 Einwohner, darunter 43 Juden. Er war Sitz eines Bürgermeisteramts.[3]
Von 1939 an gehörte Bissersheim zum Landkreis Frankenthal (Pfalz), bis dieser 1969 aufgelöst wurde. Nach dem im gleichen Jahr vollzogenen Wechsel in den neuen Landkreis Bad Dürkheim wurde Bissersheim 1972 der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Grünstadt-Land zugeordnet. 2018 erfolgte die Zuordnung zur Verbandsgemeinde Leiningerland.
Bevölkerung
Die Einwohnerzahl von Bissersheim hat sich folgendermaßen entwickelt, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4][1]
Das Amt ist derzeit noch vakant. Elmar Reichert war Ortsbürgermeister von Bissersheim. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 war kein Bewerber angetreten. Reichert wurde durch den Gemeinderat gewählt und damit Nachfolger von Heinrich Krauß, der nicht mehr für dieses Amt kandidiert hatte (jetzt Gemeinderatsmitglied).[6][7][8] Ende Oktober 2023 legte Reichert das Ehrenamt aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig nieder.[9] Am 28. Januar 2024 wurde Kerstin Ort-Bausbacher mit einem Stimmenanteil von 53,4 % zur künftigen Ortsbürgermeisterin gewählt.[10] Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde sie mit 73,9 % der Stimmen ohne Gegenkandidaten in ihrem Amt bestätigt.[11]
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt die hl. Margareta von Antiochia, unter deren Patronat – zusammen mit dem hl. Blasius – die Bissersheimer Pfarrkirche St. Blasius und St. Margaretha steht.
Die Gemeinde ist ein Winzerort im Weinbaugebiet Pfalz und blickt auf eine lange Weinbautradition zurück. Die Weinlagen sind Goldberg (48,77 ha)[12], Held (74,01 ha)[13], Orlenberg (31,45 ha)[14] und Steig (65,61 ha)[15]. Alle Lagen gehören zur GroßlageSchwarzerde.[16]
Söhne und Töchter der Gemeinde
Abraham Kuhn (1838–1900), Medizinprofessor an der Universität Straßburg
Literatur
Klaus Lux (Hrsg.): Bissersheim. Ortsgeschichte. Ortsgemeinde Bissersheim, Bissersheim 2000.
↑Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des Gerichts-Bezirkes von Frankenthal im königl. Bayer. Rheinkreise, Neidhard, 1836, S. 329 (Google Books).
↑Max Siebert: Das Königreich Bayern topographisch-statistisch in lexicographischer und tabellarischer Form, Verlag Georg Franz, München 1840. S. 158 (Google Books).
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Leiningerland, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
↑Joerg Schifferstein: Kontinuität gewählt. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 28. Mai 2019, abgerufen am 12. Oktober 2019.
↑Christoph Hämmelmann: Rücktritt: Dorf ab sofort ohne Ortsbürgermeister. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 29. Oktober 2023, abgerufen am 13. Januar 2024.
↑Lara Kauffmann: Bürgermeisterwahl: So ist abgestimmt worden. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 28. Januar 2024, abgerufen am 29. Januar 2024.
↑Weinlagen in Rheinland-Pfalz - Stand Herbst 2020. Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2021; abgerufen am 6. August 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwk-rlp.de (PDF, 0,7 MB)