Biotürme Lauchhammer

Die Biotürme in Lauchhammer.
Biotürme Lauchhammer aus der Vogelperspektive (2017)

Die Biotürme sind ein Industriedenkmal in der südbrandenburgischen Stadt Lauchhammer im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Unter dem Motto Castel del Monte der Lausitz wurden die letzten Relikte der einst Lauchhammer mitprägenden Koksproduktion in die Projektliste der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land aufgenommen und ihr Abriss verhindert.[1] Die Biotürme befinden sich auf der Denkmalliste des Landkreises Oberspreewald-Lausitz.

Die bereits von weitem erkennbare aus 24 Türmen bestehende 22 Meter hohe Landmarke ist 1957 auf dem Gelände der einstigen Braunkohlen-Kokerei im Norden von Lauchhammer-West errichtet und 1958/59 in Betrieb genommen worden. Hier wurden bis zur Stilllegung der 1952 in Betrieb genommenen Kokerei phenolhaltige Abwässer durch Verrieseln über Hochofenschlacke, mit welcher diese sogenannten Turmtropfkörper befüllt waren, biologisch behandelt.

Seit 1996 stehen die Türme, welche einst von einem die Aufbereitung begleitenden üblen Geruch geprägt waren, unter Denkmalschutz.[2] Der Betrieb der Anlage wurde am 31. Dezember 2002 eingestellt. Nach ihrer im Jahre 2006 mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und aus der Braunkohlesanierung begonnenen Sanierung ist sie seit ihrer Eröffnung am 17. Juli 2008 im Rahmen eines Projektes der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land öffentlich zugänglich. Besucher können einen der bis 2002 genutzten Türme besteigen und über zwei verglaste Aussichtskanzeln weit über das ehemalige Industrieareal schauen.[3][4][5][6][7]

Des Weiteren gibt es auf dem Gelände ein Ausstellungsgebäude und es steht ein Konzert- und Theaterraum für öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung. Heute gehören die Biotürme einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der 1994 gegründeten Stiftung Kunstgussmuseum Lauchhammer.

Literatur (Auswahl)

Blick über das einstige Kokerei-Gelände.
  • Autorenkollektiv: Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer. Hrsg.: Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e.V. Lauchhammer 2003.
  • Angelika Steffens: „Hör bloß off mit deine Kokerei!“ – Erinnerungen an die Großkokerei Lauchhammer. Lauchhammer 2004.

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Die Biotürme auf der Homepage der IBA Fürst-Pückler-Land. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 28. Mai 2015; abgerufen am 18. Juni 2015.
  2. Manfred Feller: Ich war sofort in sie verliebt. Lausitzer Rundschau, 21. Juni 2005.
  3. Homepage der Biotürme in Lauchhammer. Abgerufen am 2. August 2009.
  4. Die Biotürme auf der Homepage von Lauchhammer. Abgerufen am 2. August 2009.
  5. Denkmalliste des Kreises Oberspreewald-Lausitz im Land Brandenburg. (PDF; 130 kB) Stand: 31.12.2008. Archiviert vom Original am 29. Oktober 2014; abgerufen am 2. August 2009.
  6. Informationsblatt Biotürme Lauchhammer.
  7. Stadt Lauchhammer (Hrsg.): Broschüre Lauchhammer entdecken.

Weblinks

Commons: Biotürme Lauchhammer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 29′ 20″ N, 13° 43′ 48″ O

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Blick über das einstige Kokerei-Gelände von den Biotürmen in Lauchhammer.
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Biotürme Lauchhammer aus der Vogelperspektive (2017)
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Lauchhammer in Brandenburg.Die Biotürme wurden zur Reinigung von Abwasser der Kokereien errichtet. Sie reinigten Abwasser biologisch vom giftigen Phenol. Sie stehen unter Denkmalschutz.