Binnenfahrgastschiff (BiFa) Typ IV

Binnenfahrgastschiff (BiFa) Typ IV
Stadt Potsdam
Stadt Potsdam
Schiffsdaten
SchiffsartTagesausflugsschiff
BauwerftWerft Berlin GmbH
Bauzeitraum1991 bis 1992
Gebaute Einheiten7
FahrtgebieteBinnenwasserstraßen, Küstengewässer
Schiffsmaße und Besatzung
Länge32,50 m (Lüa)
Breite5,10 m
Tiefgang (max.)0,90 m
 
Besatzung2
Maschinenanlage
Maschine1 × Typ 6 VD 14,5 / 12-1 SRW

1 × Typ 4 VD 14,5 / 12-1 SRW

Maschinen­leistung105 kW / 92 kW
Höchst­geschwindigkeit9,5 kn (18 km/h)
Propeller1

Als Binnenfahrgastschiff (BiFa) Typ IV wird eine weiterentwickelte Typserie von Tagesausflugsschiffen der Yachtwerft Berlin GmbH bezeichnet.

Geschichte

Die Fahrgastschiffe wurden von 1991 bis 1992 gebaut. Die sieben Schiffe des Typs IV, einschließlich der Salonschiffe, gehören zu einer Anschlussserie des Binnenfahrgastschiffes (BiFa) Typ III. Sie haben im Originalbau in den Salons Platz für 106 Personen und auf dem Sonnendeck für 56 Gäste. Ihre originale Motorbezeichnung steht laut der damals noch gebräuchlichen DDR-TGL 21615 für 6 Zylinder Viertakt Diesel, 14,5 cm Kolbenhub, 12 cm Zylinderbohrung, Baureihe 1, stehend, Reihe, Wasserkühlung aus dem Dieselmotorenwerk Schönebeck. Durch nachträgliche Umbauten, besonders im Bereich der Motorisierung und im Bereich des Oberdecks sowie der navigatorischen Hilfseinrichtungen, können die technischen Angaben und die Angaben zu den Passagierzahlen variieren bzw. abweichen.

Die Projektnummer Projekt 1112-5, vom Stapel gelaufen als Storkow, erhielt als erstes Schiff nach oben schräg zugehende Bordwände ab Fensterunterkante, wie die nachfolgenden Salonschiffe.

Die Schiffe der Serie Typ IV

Binnenfahrgastschiff (BiFa) Typ IV
Nr.Heutiger NameBauname
ex. Namen
BildL/B/T[1]Pers.BaujahrBaunummer
Nachweis
ENI
1Stadt WolfsburgStadt Wolfsburg32,06 m / 5,10 m / 0,90 m1621991
[2]
05802020
2BabelsbergYacht32,10 m / 5,10 m / 0,90 m1451991
[3]
05610930
3Stadt PotsdamStadt Potsdam32,10 m / 5,10 m / 0,90 m1561991
Weisse Flotte Potsdam
05602550
4PegasusGeltow32,10 m / 5,10 m / 0,90 m13619923152
[4]
05607560
5ElbkaiserStorkow / G.F. Händel32,18 m / 5,10 m / 0,90 m1401992[5]
05607980

Die Salonschiffe

Die letzten Fahrgastschiffe, die bei dem Nachfolgebetrieb Werft-Berlin GmbH WBG in Köpenick vom Stapel liefen, waren die beiden Salonschiffe Eosander (Bau-Nr. 3157) und Lenné (Bau-Nr. 3159). Sie gelten ebenfalls als Nachfolger der Typ-III-Schiffe und wurden ab 1992 aus dem Typ IV weiterentwickelt. Die Bad Saarow war ursprünglich für den Landwehrkanal in Berlin vorgesehen und so wurde aufgrund der niedrigen Brücken des Gewässers auf ein Steuerhaus im herkömmlichen Sinne verzichtet und der Steuerstand in den Bugsalon des Schiffes eingebaut. Dabei reduzierte sich die Fixpunkthöhe auf einen Mittelwert von nur 3,20 Meter. Beide Schiffe sind gleich lang, haben aber etwas nach oben eingezogene Bordwände ab Fensterunterkante. Die geringe Fixpunkthöhe sowie die eingezogenen Fensterseitenwände und die abklappbare Reling des Oberdecks ermöglichen den Einsatz auf Gewässern mit extrem niedrigen Brückendurchfahrten.[6]

Salonschiffe
Nr.Heutiger NameBaunameBildL/B/T[1]Pers.BaujahrBaunummer
Nachweis
ENI
1DivaEosander32,50 m / 5,10 m / 0,90 m14019923157
[7]
05609610
2Bad SaarowLenné32,50 m / 5,10 m / 0,90 m15319923159
[8]
05610860

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Joachim Rook (Hrsg.): Segler und Dampfer auf Havel und Spree. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1993, ISBN 3-89488-032-5.
  • diverse Autoren: Jahrbuch der Schiffahrt. Div. Jahrgänge. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin.
  • Dieter Schubert: Deutsche Binnenfahrgastschiffe. Illustriertes Schiffsregister. Uwe Welz Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-933177-10-3.
  • Kurt Groggert: Personenschiffahrt auf Havel und Spree (= Berliner Beiträge zur Technikgeschichte und Industriekultur. Band 10). Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1988, ISBN 3-87584-253-7.
  • Dieter und Helga Schubert: Fahrgastschifffahrt in Berlin. In der Reihe: Bilder der Schifffahrt. Sutton-Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-120-2.
Commons: Binnenfahrgastschiff (BiFa) Typ IV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Länge/Breite/Tiefgang
  2. Weiße Flotte Magdeburg GmbH abgerufen am 29. Januar 2023.
  3. Berliner Wassersport- und Service GmbH abgerufen am 28. April 2019.
  4. Eigner im Moment (2023) unbekannt
  5. Reederei Kaiser, die Flotte abgerufen am 9. November 2017
  6. Dieter Schubert: Berliner Schiffe S. 125
  7. diva-schiff.de:Diva Schiff - die DIVA (Memento vom 15. März 2013 im Internet Archive)
  8. bad-saarow.de:Schifffahrt auf dem Scharmützelsee (Memento vom 23. Oktober 2013 im Internet Archive)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bad Saarow Ship (4).jpg
Autor/Urheber: Biberbaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Fahrgastschiff Bad Saarow, ENI 05610860, in der Werft Köpenick.
Fahrgastschiff Diva (1).JPG
Autor/Urheber: Biberbaer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Fahrgastschiff Diva (Binnenfahrgastschiff (BiFa) Typ IV) Sonderbau Salonschiff
Fahrgastschiff Stadt Wolfsburg (3).jpg
Autor/Urheber: Biberbaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Fahrgastschiff Stadt Wolfsburg kanalseitig Niegipp.
Elbkaiser 01.JPG
Autor/Urheber: Biberbaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Fahrgastschiff Elbkaiser am Anleger im Winterhafen Havelberg. Gebaut als Storkow 1991 an der Werft Berlin GmbH, dann als Georg Friedrich Händel in Fahrt, ab Mai 1998 an Fahrgastschiffahrt Roland Kaiser, Tangermünde als Elbkaiser.
Babelsberg Typ III.JPG
Autor/Urheber: Biberbaer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Fahrgastschiff Babelsberg (Binnenfahrgastschiff (BiFa) Typ IV)
MS Stadt Potsdam 2005.jpg
Autor/Urheber: Biberbaer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Fahrgastschiff Stadt Potsdam im Caputher Gemünde
Fahrgastschiff Stadt Potsdam Typ IV (2).JPG
Autor/Urheber: Biberbaer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Fahrgastschiff Stadt Potsdam auf dem Schwilowsee bei Geltow.
Fahrgastschiff Pegasus (2).JPG
Autor/Urheber: Biberbaer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Fahrgastschiff Pegasus wurde gebaut für die Weisse Plotte Potsdam, gehörte ab dem 29. März 1995 der Brandenburgisch-Peußischen Schifffahrtsgesellschaft mbH in Potsdam. Am 28. Juli 1997 wurde das Schiff zwangsversteigert und zwischenzeitlich von der Berliner Wassersport- und Service GmbH in Köpenick übernommen. 1998 weiterverkauft an die Nordstern Reederei Lothar Bischoff in Brandenburg an der Havel und umbenannt in Pegasus. Angetrieben durch 4-Takt Dieselmotor 6 VD 14,5/12-2 SRW Dieselmotorenwerk Schönebeck 89,5 kW