Bindsachsen

Bindsachsen
Gemeinde Kefenrod
Koordinaten: 50° 21′ 15″ N, 9° 10′ 14″ O
Höhe: 307 m ü. NHN
Fläche:10,19 km² [LAGIS]
Einwohner:822 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte:81 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 1971
Postleitzahl:63699
Vorwahl:06049
Wehrkirche mit spätgotischem, wehrhaften Chorturm (um 1500). Schiff mit seltsamen starkem Strebpfeiler. Im Kern romanischer Saalbau.

Bindsachsen ist ein Ortsteil der hessischen Gemeinde Kefenrod im Wetteraukreis in Hessen.

Geschichte

Als „officium Benzensasen“ erstmals urkundlich erwähnt wurde Bindsachsen am 11. August 1276. 1324 schrieb man „Byntzensassen“ und 1370 „Bintzensassen“.[2] Der Ort dürfte aber zwischen 500 und 800 entstanden sein. Der Name lässt darauf schließen, dass sich erste Sassen (= Siedler) am Ufer des Wolfsbaches an den Binsen niederließen.

Ganz in der Nähe wurden Hügelgräber aufgedeckt. Auf der Seite der Büdinger Mark wohnten schon Menschen, lange bevor es das Dorf selbst gab.

Bis zum Dreißigjährigen Krieg war Bindsachsen ein wohlhabendes Dorf. Durch die Pest und Seuchen verarmte das Dorf, die Einwohnerzahl sank stark. Im Jahr 1655 lebten nur elf Familien im Dorf. Erst um 1711 stieg die Zahl der Dorfbewohner wieder deutlich. Zwischen 1828 und 1861 wanderten 60 Einwohner nach Brasilien und in die Vereinigten Staaten aus. In den folgenden Dekaden blieb die Bevölkerungszahl bei ca. 500 Einwohnern. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Zahl der Einwohner durch die Einweisung von 90 Personen aus dem Böhmerwald deutlich an. In den folgenden Jahrzehnten bis zur Jahrtausendwende kletterte die Einwohnerzahl durch einige Neubaugebiete auf über 900 Einwohner.

Am 31. Dezember 1971 wurde Bindsachsen in die Gemeinde Kefenrod eingegliedert.[3]

Bauwerke

Von 1470 bis 1480 erhielt die Kirche in Bindsachsen ihr heutiges Aussehen. Um Überfälle zu verhindern, wird sie zur Wehrkirche und mit einer Mauer umgeben. Um 1540 wird Bindsachsen evangelisch. Am 7. September 1796 wurde die Kirche vom durchziehenden Korps Bernhadotte geplündert und als Pferdestall benutzt. Die Bänke wurden verbrannt. In den Jahren 1812, 1901 und zuletzt 1966 sollte die Kirche jeweils abgerissen werden. Letzten Endes wurde sie jedes Mal renoviert bzw. instand gesetzt.

Kulturdenkmäler

Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Bindsachsen

Persönlichkeiten

  • Friedrich Dettweiler (* 28. August 1864 in Bindsachsen; † 9. Mai 1939 1939 auf Schloss Reichenberg (Odenwald)), Tierzüchter
  • Alfred Druschel (* 4. Februar 1917 in Bindsachsen; † 1. Januar 1945 bei Aachen), Oberst der Luftwaffe

Einzelnachweise

  1. „Zahlen und Fakten“ im Internetauftritt der Gemeinde Kefenrod, abgerufen im Februar 2021.
  2. Heinrich Reimer, Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Bd. 1–4; ND 1965. Bd. 1, S. 383 f, Nr. 530.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 353.

Weblinks

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De Coat Kefenrod.gif
Wappen der Gemeinde Kefenrod
DE Bindsachsen Kirche by Steschke.jpg
Autor/Urheber: Sven Teschke, Lizenz: GFDL 1.2
Wehrkirche in Bindsachsen, Gemeinde Kefenrod im Wetteraukreis mit spätgotischem, wehrhaften Chorturm (um 1500). Schiff mit seltsamen starkem Strebpfeiler. Im Kern romanischer Saalbau.