Billy Vaughn

Billy Vaughn [vɔ:n] (* 12. April 1919 in Glasgow, Kentucky als Richard Smith Vaughn; † 26. September 1991 in Escondido, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Musiker und Orchesterleiter.

Leben

1952 schloss sich Vaughn an der Universität von Bowling Green, Kentucky, als Pianist und Sänger dem Gesangstrio The Hilltoppers an. Ihre erste, selbstgeschriebene Single, Trying, war sofort ein Charthit und über Jahre konnten sie einen Top-20-Hit an den anderen reihen. Ihr größter Erfolg war der Millionenseller P.S. I Love You, ein Remake eines 1930er-Jahre-Hits.

1954 wechselte Vaughn als musikalischer Direktor zu ihrem Musikverlag Dot Records. Mit einem eigenen Orchester begleitete er die Fontane Sisters bei ihrem Nummer-eins-Hit Hearts of Stone. Noch im selben Jahr landete er mit seiner Orchesterversion der Melody of Love einen eigenen Millionenseller und erreichte Platz 2 in den USA. Auch in den folgenden Jahren war er sowohl selbst als auch als Begleiter anderer Stars überaus erfolgreich. 1957 hatte er alleine mit Pat Boone vier Millionenseller, davon drei Nummer-eins-Hits. Vaughn verstand es nicht nur meisterhaft, alte Klassiker mit eigenem Stil wieder aufzubereiten, sondern er setzte vor allem die R & B-Musik und den Rock ’n’ Roll der schwarzen Musiker auf eine eigene Art um und arrangierte sie so, dass sie in dieser Form anders als die Originale auch unter der weißen Bevölkerung ein großes Publikum fanden.

Im Jahr 1958 hatte er seinen größten und bekanntesten Hit mit seiner Orchesterversion von Sail Along Silv’ry Moon. Der US-Millionenseller war der Beginn seines internationalen Durchbruchs vor allem in Deutschland und Japan. In diesem Jahr hatte er mit diesem Lied und mit La Paloma zwei Nummer-eins-Hits in Folge und mit Blue Hawaii, Morgen und Wheels hatte er weitere Superhits in Deutschland, die allesamt mit Gold ausgezeichnet wurden. Mit seinen vier Auszeichnungen wurde er nur noch von Freddy Quinn übertroffen. Darüber hinaus veröffentlichte Dot Records eine Zusammenstellung von Tangos, Rumbas und Easy-Listening-Musik mit dem Billy Vaughn Orchestra und dem John Serry Orchestra in Japan. („Ballroom in Dreamland“, DOT 5006)[1]

Bis in die frühen 1960er war er immer wieder in den Charts vertreten, dann wurde er, wie alle Orchestermusik, zunehmend von der Beat-Welle verdrängt und so zog er sich allmählich aus dem Musikgeschäft zurück. Trotzdem bleibt er einer der erfolgreichsten Orchesterchefs überhaupt. Von 1958 bis 1970 war er mit 36 Alben in den US-Albumcharts vertreten.

Billy Vaughn starb im September 1991 im Alter von 72 Jahren an Krebs. Sein Grab (Abschnitt 11, Parzelle 437, Grab 3) befindet sich auf dem Oak Hill Memorial Park in Escondido, San Diego County.[2] Seine 2009 verstorbene Frau Marion wurde zu ihm gebettet.[3]

Diskografie

Alben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5][6]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT US
1958Sail Along, Silv’ry MoonUS5
Gold
Gold

(68 Wo.)US
Billy Vaughn Plays the Million SellersUS15
(47 Wo.)US
1959Billy Vaughn PlaysUS20
(3 Wo.)US
Blue HawaiiUS7
Gold
Gold

(108 Wo.)US
1960Golden SaxophonesUS36
(1 Wo.)US
Theme from ‘A Summer Place’US1
Gold
Gold

(62 Wo.)US
Look for a StarUS5
(33 Wo.)US
Theme from ‘The Sundowners’US5
(23 Wo.)US
1961Orange Blossom Special and WheelsUS11
(43 Wo.)US
Golden WaltzesUS17
(25 Wo.)US
Berlin MelodyUS20
(18 Wo.)US
1962Greatest String Band HitsUS18
(12 Wo.)US
Chapel by the SeaUS14
(16 Wo.)US
A Swingin’ SafariUS10
(27 Wo.)US
19631962’s Greatest HitsUS17
(32 Wo.)US
Sukiyaki and 11 Hawaiian HitsUS15
(16 Wo.)US
Number 1 Hits, Vol. #1US94
(8 Wo.)US
1964Blue Velvet & 1963’s Great HitsUS51
(17 Wo.)US
ForeverUS144
(4 Wo.)US
Another Hit Album!US141
(3 Wo.)US
1965Pearly ShellsUS18
(29 Wo.)US
Mexican PearlsUS45
(15 Wo.)US
1966MichelleUS56
(14 Wo.)US
AlfieUS44
(35 Wo.)US
1969The Windmills of Your MindUS95
(16 Wo.)US
1978Moonlight MelodiesDE1
(15 Wo.)DE
AT4
(3 Mt.)AT
1979Magic MomentDE21
(9 Wo.)DE
1981Italian MemoriesDE11
(8 Wo.)DE

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Alben

  • 1969: Golden Instrumentals (US:GoldGold)

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][7][8]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE UK US
1954Melody of Love
US2
(27 Wo.)US
Original: 1903
1955The Shifting Whispering Sands (Parts 1 & 2)
UK20
(1 Wo.)UK
US5
(21 Wo.)US
mit Ken Nordine (Erzähler)
1956A Theme from the Three Penny Opera („Moritat“)
UK12
(7 Wo.)UK
US37
(13 Wo.)US
Original: 1928; auch bekannt als „Die Moritat von Mackie Messer
Little Boy Blue
US76
(1 Wo.)US
mit Ken Nordine (rezitiert das gleichnamige Gedicht von Eugene Field aus dem Jahr 1891)
When the White Lilacs Bloom Again
US22
(10 Wo.)US
Original: 1928
Petticoats of Portugal
US83
(3 Wo.)US
Original: 1956
1957The Ship That Never Sailed
US95
(1 Wo.)US
mit Ken Nordine (Erzähler)
Raunchy
Sail Along, Silv'ry Moon
DE12
(3 Mt.)DE
US33
(21 Wo.)US
Original: 1957 (Bill Justis)
Sail Along, Silv’ry Moon
Sail Along, Silv’ry Moon
DE1
Gold
Gold
[9]
(8 Mt.)DE
US5
(26 Wo.)US
Original: 1937 (Bing Crosby)
1958Tumbling Tumbleweeds
Sail Along, Silv’ry Moon
US35
(11 Wo.)US
Original: 1934 (Sons of the Pioneers)
Trying
US77
(4 Wo.)US
Original: 1952 (The Hilltoppers, mit Billy Vaughn)
Singing Hills
US56
(5 Wo.)US
Original: 1940 (Bing Crosby)
La Paloma
DE1
Gold
Gold
[9]
(8 Mt.)DE
US26
(10 Wo.)US
Original: 1864, Spanien
Cimarron (Roll On)
Billy Vaughn Plays
DE13
(5 Mt.)DE
US44
(10 Wo.)US
Original: 1942 (Filmmusik)
Blue Hawaii
Blue Hawaii
DE5
Gold
Gold
[9]
(6 Mt.)DE
US37
(10 Wo.)US
Original: 1937 (Bing Crosby)
1959Hawaiian War Chant
Blue Hawaii
US89
(1 Wo.)US
Original: 1936, Hawaii
Your Cheatin’ Heart
US82
(5 Wo.)US
Original: 1953 (Hank Williams)
Aloha-Oe
Blue Hawaii
DE8
(6 Mt.)DE
Original: 1877, Hawaii
Morgen
DE2
Gold
Gold
[9]
(7 Mt.)DE
Original: 1959 (Ivo Robić)
Unter dem Doppeladler
DE17
(5 Mt.)DE
Original: 1902 (Komponist Josef Wagner)
1960Look for a Star (Trau Deinem Stern)
Look for a Star
DE35
(2 Mt.)DE
US19
(12 Wo.)US
Film: Der rote Schatten (Circus of Horrors)
Moonlight and Roses
Billy Vaughn Plays
DE28
(5 Mt.)DE
Original: 1925
The Sundowners
Theme from ’The Sundowners’
US51
(10 Wo.)US
Film: Der endlose Horizont (The Sundowners)
1961Blueberry Hill
Billy Vaughn Plays
DE25
(2 Mt.)DE
Original: 1940 (Sammy Kaye u. a.)
Wheels
Orange Blossom Special and Wheels
DE1
Gold
Gold
[9]
(6 Mt.)DE
US28
(8 Wo.)US
A-Seite zu Orange Blossom Special
Orange Blossom Special
Orange Blossom Special and Wheels
US63
(6 Wo.)US
Original: 1938; B-Seite von Wheels
Blue Tomorrow
Berlin Melody
DE30
(1 Mt.)DE
US84
(5 Wo.)US
Berlin Melody
Berlin Melody
DE16
(3 Mt.)DE
US61
(7 Wo.)US
A-Seite zu Come September
Come September
Berlin Melody
US73
(6 Wo.)US
Film: Happy End im September (Come September); B-Seite von Berlin Melody
Zwei Gitarren am Meer
DE14
(4 Mt.)DE
Original: 1962 (Die Missouris)
1962Lili Marleen
DE9
(5 Mt.)DE
Original: 1937 (Lale Andersen)
Chapel by the Sea
Chapel by the Sea
US69
(9 Wo.)US
Together
Berlin Melody
DE47
(1 Mt.)DE
A Swingin’ Safari
A Swingin’ Safari
DE24
(4 Mt.)DE
US13
(12 Wo.)US
Original: 1962 (Bert Kaempfert); Musik der US-Quizshow Match Game
Someone
DE50
(1 Mt.)DE
1963Happy Cowboy
DE34
(1 Mt.)DE
Original von 1963: Instrumentalversion von The Blizzards (Pseudonym von Wolfgang Roloff und Werner Last), gesungen von Ria Valk
1965Mexican Pearls
Mexican Pearls
US94
(2 Wo.)US
1966Michelle
Michelle
US77
(6 Wo.)US
Original: 1965 (Beatles)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Album: Ballroom in Dreamland ein Compilation-Album mit Musik des Billy Vaughn Orchestra und des John Serry Orchestra auf discogs.com(englisch)
  2. Billy Vaughn in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 8. September 2017 (englisch).
  3. knerger.de: Das Grab von Billy Vaughn
  4. a b Chartquellen: DE AT UK US US vor 14. Januar 1956
  5. Chartquelle US-Alben: The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  6. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
  7. Chartquelle DE-Singles bis 1958: Hitbilanz Deutsche Chart Singles 1956–1980, Günter Ehnert (Hrsg.), Taurus Press 1987, ISBN 3-922542-24-7.
  8. Chartquelle US-Singles 1955: Top Pop Singles 1955–2006 von Joel Whitburn, Record Research 2007, ISBN 978-0-89820-172-7.
  9. a b c d e Günter Ehnert: Hit Bilanz – Deutsche Chart Singles 1956–1980. 1. Auflage. Verlag populärer Musik-Literatur, Norderstedt 2000, ISBN 3-922542-24-7, S. 447, Sp. 1.

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