Bilibino

Stadt
Bilibino
Билибино
Wappen
Wappen
FöderationskreisFerner Osten
RegionAutonomer Kreis der Tschuktschen
RajonBilibinski
OberhauptSwetlana Dmitrijewna Tolstaja
Gegründet1955
Stadt seit1993
Fläche18 km²
Bevölkerung5506 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte306 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums300 m
ZeitzoneUTC+12
Telefonvorwahl(+7) 42738
Postleitzahl689450
Kfz-Kennzeichen87
OKATO77 209 501
Geographische Lage
Koordinaten68° 3′ N, 166° 27′ O
Bilibino (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Bilibino (Autonomer Kreis der Tschuktschen)
Red pog.svg
Lage im Autonomen Kreis der Tschuktschen
Liste der Städte in Russland
Luftaufnahme von Bilibino

Bilibino (russisch Били́бино) ist eine Kleinstadt im Autonomen Kreis der Tschuktschen im Nordosten Sibiriens. Sie hat 5506 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010[1], mit den Ortsteilen Krutoi und Keperweem) und liegt am Fluss Keperweem, 653 km nordwestlich der Oblasthauptstadt Anadyr. Der Ort ist nach dem Geologen Juri Bilibin benannt. Er wurde 1955 nach Goldfunden in der Region gegründet. 1958 bekam Bilibino den Status einer städtischen Siedlung, Stadt wurde es im Jahre 1993.

Die Landschaft um Bilibino ist die Übergangszone zwischen dem Nadelwald und der Tundra in den Tschuwanischen Bergen. Die Region und die Täler des Kleinen Anjui und des Keperweem wurden im 19. Jahrhundert von Russen und Jukagiren übersiedelt, nachdem dort seit etwa dem Jahr 1000 nur Tschuktschen lebten. Im 20. Jahrhundert wurde die Gegend industriell erschlossen, mehrere Minensiedlungen, darunter Bilibino, wurden gegründet. Der Rajon Bilibino verfügt praktisch über kein Straßennetz, lediglich der Hauptort selbst und die Nachbarorte Krutoi und Keperweem, wo es einen Flugplatz gibt, sind durch Allwetterpisten verbunden. Es gibt eine Winterpiste von Nischnekolymsk in Jakutien über Bilibino nach Pewek. Am Ort befindet sich eine Monitoring-Station des SDKM-Systems.

Bilibino ist der Standort des Kernkraftwerkes Bilibino, welches weltweit das einzige Kernkraftwerk in einem Gebiet mit Permafrostboden ist. Das Kraftwerk wurde im Jahre 1974 in Betrieb genommen und besitzt vier Reaktoren mit einer Leistung von je 12 MW. Es versorgt über die ca. 500 km lange 110-kV-Leitung Tschaun-Bilibino auch die Stadt Pewek und bildet zusammen mit dem Heizkraftwerk Tschaun ein Inselnetz.[2]

Bevölkerungsentwicklung
JahrEinwohner
1959635
197010.693
197912.711
198915.558
20026.181
20105.506

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Igor Schuwalow (* 1967), Politiker

Einzelnachweise

  1. a b Čislennostʹ naselenija gorodskich naselennych punktov, selʹskich naselennych punktov po Čukotskomu avtonomnomu okrugu. (Bevölkerungszahl der städtischen Ortschaften, der ländlichen Ortschaften im Autonomen Kreis der Tschuktschen.) Download von der Website des Territorialorgans Autonomer Kreis der Tschuktschen des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation
  2. Строительство двух одноцепных ВЛ 110 кВ Певек - Билибино. (pdf) Bau von zwei einsträngigen 110-kV-Freileitungen Pewek - Bilibino. EF-Engineering, 2017, S. 7, abgerufen am 12. September 2020 (russisch): „Ziel des Projekts ist es, die zuverlässige Leistungsabgabe des schwimmenden Kernkraftwerks zu gewährleisten, die Zuverlässigkeit und Effizienz der Stromversorgung zu erhöhen, das voraussichtliche Defizit an elektrischer Energie im Energiesystem Tschaun-Bilibino zu beseitigen, die Möglichkeit zu schaffen, neue Verbraucher anzuschließen, sowie die bestehende, in den 1960er Jahren errichtete 110-kV-Freileitung Pewek-Bilibino mit einem einzigen Stromkreis zu ersetzen.“

Weblinks

Commons: Bilibino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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