Bikourgion
Bikourgion (altgriechisch Βικούργιον; lateinisch Bicurgium) ist ein Ortsname, der im von Ptolemäus um das Jahr 150 erstellten Atlas Geographia (2, 11, 14) erwähnt wird. Der Ort, der laut Ptolemaios im Inneren der südlichen Germania magna lag, ist bisher nicht sicher identifiziert. So sieht man etwa das bei Mühlhausen an der Unstrut gelegene Bickenriede oder die bei Römhild gelegene Keltenfestung Steinsburg als jenes Bicurgium an[1]. Ein interdisziplinäres Forscherteam um Andreas Kleineberg, das die Angaben von Ptolemäus neu untersuchte, lokalisiert den Ort aufgrund mathematischer Berechnungen auf dem Gebiet des heutigen Jena in Thüringen. Ältere Veröffentlichungen identifizieren Bicurgium bei Erfurt.[2]
Literatur
- Reinhard Wenskus: Bikourgion. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 2, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1976, ISBN 3-11-006740-4, S. 541 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- Alfred Stückelberger, Gerd Graßhoff (Hrsg.): Ptolemaios, Handbuch der Geographie (Griechisch-Deutsch). Schwabe Verlag, Basel 2006, ISBN 3-7965-2148-7 (Werk in 2 Halbbänden, mit CD-ROM).
- Hermann Reichert: Ptolemaeus. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 23, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017535-5, S. 567–597 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- Corinna Scheungraber, Friedrich E. Grünzweig: Die altgermanischen Toponyme sowie ungermanische Toponyme Germaniens. Ein Handbuch zu ihrer Etymologie unter Benutzung einer Bibliographie von Robert Nedoma. Herausgegeben von Hermann Reichert (= Philologica Germanica 34). Fassbaender, Wien 2014, ISBN 978-3-902575-62-3, S. 97–99.
Weblinks
- Edition der Geographike Hyphegesis mit Übersetzung und Karte der Germania magna, abgerufen am 16. November 2016
- Google Earth in der Antike. In: Der Spiegel. 39/2010, abgerufen am 16. November 2016
Anmerkungen
- ↑ Vgl. Sabine Rieckhoff, Jörg Biel: Die Kelten in Deutschland. Theiss, Stuttgart 2001, S. 457
- ↑ Etwa Konrad Mannert: Geographie der Griechen und Römer. Band 3: Germania, Rhaetia, Noricum, Pannonia : mit zwey Karten. Ernst Christoph Grattenauer, Nürnberg 1792, S. 569 (Digitalisat).
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EVROPA TABVLA QVARTA – Quarta Europe Tabula continet Germaniam cum insulis sibi adiacentibus. Die Karte zu Magna Germania aus der im Original griechisch verfaßten Geographike Hyphegesis des in Alexandria wirkenden Claudius Ptolemäus (*um 100; † um 175). Spätmittelalterliche Kopie des 15. Jahrhunderts die unter dem Titel Cosmographia erschien. Ptolemäus soll zwischen 125 und 151 tätig gewesen sein. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, daß das Kartenwerk entweder vollständig oder zumindest teilweise in späterer Zeit auf der Grundlage des ptolemäischen Textes rekonstruiert worden ist. Der Codex Latinus V F.32 liegt in der Nationalbibliothek Neapel. Das Kartenwerk wird dem in Italien tätigen Deutschen Nicolaus Germanus zugeschrieben.