Biengarten (Münchberg)
Biengarten Stadt Münchberg | |
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Koordinaten: | 50° 10′ N, 11° 45′ O |
Höhe: | 587–601 m ü. NHN |
Einwohner: | 98 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95213 |
Vorwahl: | 09251 |
![]() Lage von Biengarten in Münchberg | |
![]() Bauernhaus in Biengarten mit denkmalgeschütztem Türrahmen |
Biengarten ist ein Gemeindeteil der Stadt Münchberg im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Biengarten liegt in der Gemarkung Straas.[3]
Geografie
Das Dorf liegt auf freier Flur am Mussenbach, einem linken Zufluss des Haidbachs. Unmittelbar westlich des Ortes wird die Flur von der Bundesautobahn 9 durchschnitten. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die A 9 unterquerend nach Querenbach (1,1 km südlich) bzw. zur Staatsstraße 2194 bei der Anschlussstelle Münchberg-Süd der A 9 (0,9 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Wiesenthal (1,3 km östlich). Anliegerwege führen nach Walzbach (1 km östlich) und die A 9 unterquerend nach Unterer Birnstengel (0,3 km nordwestlich).[4]
Geschichte
Biengarten wurde 1361 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Der Ortsname lässt auf einen frühen Zusammenhang mit der in der Region bedeutenden Bienenzucht schließen. Der Nürnberger Burggraf Johann III. erließ 1398 eine Zeidelordnung für seine benachbarten Ämter. Grundherren von Biengarten waren ursprünglich die Familie von Sparneck zu Stein und ab 1497 die Linie der Sparnecker zu Hallerstein. 1558 ging der böhmische Besitz über die Grafen von Schlick an den Markgrafen Georg Friedrich über und wurde Teil des Fürstentums Kulmbach-Bayreuth.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Biengarten aus 16 Anwesen (9 Halbhöfe, 6 Viertelhöfe, 1 Tropfhaus). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtrichteramt Münchberg zu. Das bayreuthische Amt Hallerstein hatte die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen.[6]
Von 1797 bis 1810 unterstand Biengarten dem Justiz- und Kammeramt Münchberg. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Biengarten dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Straas und der zugleich entstanden Ruralgemeinde Straas zugewiesen.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Biengarten am 1. Juli 1972 nach Münchberg eingemeindet.[8]
Baudenkmäler
- Steinkreuz bei Biengarten
- Denkmalgeschützter Türrahmen
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 9: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit Walmdach, der Scheitelstein der Tür bezeichnet „1793“ (?).[10]
- Haus Nr. 10: Der Türsturz des erneuerten Stallbaues bezeichnet „1854“.[10]
- Haus Nr. 13:. Eingeschossiges Kleinhaus mit strohgedecktem Satteldach, 18./19. Jahrhundert. Zweiteilige Tür.[10]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1799 | 1812 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 69 | 71 | *100 | 127 | 131 | 135 | 114 | 113 | 124 | 91 | 104 | 98 |
Häuser[11] | 16 | 19 | 19 | 19 | 22 | 22 | 20 | 25 | ||||
Quelle | [12] | [7] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Religion
Biengarten ist bis heute nach St. Peter und Paul (Münchberg) gepfarrt und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[6][20]
Literatur
- Tilmann Breuer: Landkreis Münchberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 13). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 450619397, S. 9.
- Johann Kaspar Bundschuh: Biengarten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 383 (Digitalisat).
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2, Sp. 68.
- Annett Haberlah-Pohl: Münchberg. Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 39). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2011, ISBN 978-3-7696-6556-7.
- Georg Paul Hönn: Bingarten. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 230 (Digitalisat).
- Richard Querfeld: Aus der Geschichte von Biengarten, Querenbach und Oelschnitz. In: Freiwillige Feuerwehren Biengarten, Querenbach, Oelschnitz: Festschrift - 100jähriges Jubiläum. 1974. S. 21–23, 33–41
Weblinks
- Biengarten in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. März 2025.
- Biengarten in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. März 2025.
- Biengarten im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 20. März 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 306 (Digitalisat).
- ↑ Stadt Münchberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. März 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. März 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Hermann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land, Sp. 68.
- ↑ a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 402.
- ↑ a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 501f.
- ↑ Münchberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 20. März 2025.
- ↑ a b Denkmalliste für Münchberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b c T. Breuer: Landkreis Münchberg, S. 9. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgebrochen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 383.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 9 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 914, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1088, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1036 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1086 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1120 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 968 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 712 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 156 (Digitalisat).
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