Bienenkorb

Bienenkorb mit einem einziehenden Bienenschwarm

Ein Bienenkorb ist eine künstliche, vom Menschen hergestellte Bienenbehausung, die aus einem aus Stroh geflochtenen Korb besteht. Bienenkörbe gehören zu den ältesten künstlichen und transportablen Bienenwohnungen. Sie stellen eine Entwicklungsstufe in der Imkerei als planmäßige Bienenhaltung dar. Heute finden Bienenkörbe fast nur noch in der Heideimkerei Verwendung.

Beschreibung

Bienenwaben in einem umgestülpten Bienenkorb

Beim Flechten von Bienenkörben werden üblicherweise Roggenstroh, Haselnussruten und Fichtenwurzeln verwendet. Die an der Unterseite offenen Bienenkörbe werden auf einer festen Unterlage aufgestellt, wie Holzbretter. Beim Wandern wird die Unterseite mit Stoff oder einem Sack verschlossen, was eine Luftzufuhr gewährleistet. Aufgrund des witterungsempfindlichen Materials Stroh benötigen Bienenkörbe einen Schutz vor Niederschlägen. Traditionell werden sie in einem Bienenzaun aufgestellt.

Zur besseren Wärmedämmung werden Bienenkörbe meist mit einem Kuhdung/Torf-Gemisch bestrichen. Im Inneren schaffen sich die Bienen ihre Bienenwaben als Naturwabenbau, der fest mit dem Bienenkorb verbunden ist. Zur Stabilisierung des Wabenbaus steckt der Imker von außen sogenannte Speile durch den Korb. Dies sind schmale, aus Rosenholz, Holunder oder Weide gefertigte Holzstöcke. Der Nachteil dieses Stabilbaus besteht darin, dass für den Imker ein Einblick in das Bienenvolk ohne Zerstörung des Wabenbaus nicht möglich ist. Bei der Honigernte schneidet der Imker die Honigwaben aus dem Korb heraus. Da der Korb dafür umgestülpt wird, werden Bienenkörbe auch als Stülper bezeichnet. Der Honig wird durch Auspressen der Waben gewonnen oder es werden Wabenstücke als Scheibenhonig verkauft.

Bannkorb

Die Imker stellten oft in jeden Bienenzaun einen „Bannkorb“. Das sind Bienenkörbe mit einem eingeflochtenen Gesicht. Sie sollten nach altem Glauben das Böse und Krankheiten fernhalten.

In den kleinen Körben, „Pötte“ genannt, bewahrte der Imker die Bienen-Königinnen auf, die er in der Schwarmzeit zu kleinen Völkern setzte.

Geschichte

Lüneburger Stülper (links) und Kanitzkorb

Zeugnisse der Bienenhaltung finden sich in Mitteleuropa bereits in frühgeschichtlicher Zeit. Eine dem Bienenkorb ähnliche Bienenbehausung war der aus Ruten geflochtene Rutenstülper. Er wurde bei archäologischen Ausgrabungen auf der Wurt Feddersen Wierde nachgewiesen, die während des 1. und 2. Jahrhunderts bestand.

Nach der Klotzbeute und dem Rutenstülper bürgerte sich im 16. Jahrhundert der Strohkorb als Bienenbehausung ein. Auch er konnte vom Imker selbst hergestellt und ausgebessert werden. In verschiedenen Gegenden Deutschlands entstanden Bienenkörbe in unterschiedlicher Ausprägung. Es gab Glockenkörbe, Spitzkörbe und die in Thüringen vorkommenden Strohwalzen. Die bekannteste Form ist der Lüneburger Stülper mit seinem oben gelegenen Flugloch. Diese Ausprägung war die in der Heideimkerei gebräuchliche Bienenbeute. Eine Weiterentwickelung des Bienenkorbs war im 19. Jahrhundert der Kanitzkorb.

Der Bienenkorb, meist in Verbindung mit Bienen, ist ein beliebtes Motiv in Wappen. Die Biene steht für die Tugenden Fleiß, Arbeitseifer und Ordnung.

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Trauegott Schmidt: Der Bienenbau in Körben, oder Niedersächsischer Bienenvater. Crusius, Leipzig 1768, (Online, pdf, 68 MB).
  • Franz Lampeitl: Bienen halten. Eine Einführung in die Imkerei. Ulmer, Stuttgart 1982, ISBN 3-8001-7075-2, S. 67.
Commons: Bienenkorb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Lüneburger Heidestülper und viereckiger Kanitzkorb, aus Stroh
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Reportage / Serie : [ onbekend ]
Beschrijving : Bijenmarkt Amersfoort
Datum : 6 april 1951
Locatie : Amersfoort
Trefwoorden : bijenmarkten
Fotograaf : Bilsen, Joop van / Anefo
Auteursrechthebbende : Nationaal Archief
Materiaalsoort : Glasnegatief
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Bannkorb (Bienenkorb) im Bomann-Museum, Celle
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Bannkorb (links), Königinnenkorb (mitte), Lüneburger Stülper (rechts) im Bomann-Museum, Celle
Lüneburger Stülper und Bannkorb - Bomann Museum-20240711 (2).JPG
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Lüneburger Stülper (links), Bannkorb (rechts) im Bomann-Museum, Celle
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Herstellung eines traditionellen Bienenkorbes - „skebs“ - aus Stroh in England.
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Der Wietzendorfer Imker, Figurengruppe aus Bronze, auf dem Kirchenvorplatz in Wietzendorf in Niedersachsen, Deutschland. Das Denkmal wurde 1996 von dem deutschen Bildhauer Claus Homfeld zur Erinnerung an den dort verbreiteten Berufsstand des Imkers und als Wahrzeichen des alljährlichen „Honigfestes“ geschaffen. Rechts, auf der Mauer stehend ist ein Bannkorb dargestellt.
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Bienenzaun im Freilichtmuseum Heidemuseum Walsrode, Genehmigung des Museumsbetreibers für die Veröffentlichung der Innenaufnahme vom Gelände in Wikipedia in CC-Lizens liegt mir als Mail vom 6.10.06 vor.
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Combs in an old fashioned hive at the Bedfordshire Beekeepers Association stall at the Living History event at Priory Country Park.