Bieblach

Bieblach
Stadt Gera
Koordinaten:50° 54′ N, 12° 5′ O
Höhe: 230 m ü. NN
Eingemeindung:1. Oktober 1905
Postleitzahl:07546
Vorwahl:0365
(c) Bundesarchiv, Bild 183-B0911-0012-001 / CC-BY-SA 3.0
Bauarbeiten im Neubaugebiet Bieblach, 1962
Bauarbeiten im Neubaugebiet Bieblach, 1962

Bieblach ist ein Stadtteil von Gera, nordöstlich des Geraer Stadtzentrums.

Geschichte

Bieblach wurde 1322 unter dem Namen Weblok ersterwähnt.[1] Es beherbergte eine seit dem 16. Jahrhundert nachweisbare herrschaftliche Schäferei.

Im Jahre 1904 nahm die Gemeinde Bieblach, nachdem sie durch die starke Bevölkerungszunahme im Zuge der Industrialisierung zu großen finanziellen Belastungen gekommen war, Verhandlungen mit dem Geraer Stadtrat über eine Eingemeindung in die Stadt Gera auf, die schließlich am 1. Oktober 1905 vollzogen wurde. Bieblach war somit die erste Gemeinde überhaupt, die nach Gera eingemeindet wurde. Sie zählte damals 521 Einwohner.[1]

Für die Bergarbeiter der Wismut im benachbarten Ronneburg entstand ab Mitte der 1950er Jahre das Neubaugebiet Bieblach (auch Am Bieblacher Hang) als das erste industriell geplante und gebaute Wohngebiet auf dem heutigen Thüringer Gebiet. Hier entstanden auch die ersten Wohnhochhäuser der Stadt Gera, deren erstes am 14. Juli 1965 übergeben wurde. An die Vergangenheit Bieblachs als Bergarbeitersiedlung erinnern zahlreiche Straßennamen mit bergmannssprachlichen Bezügen (Glück-Auf-Weg, Erzhammerweg u. a.). Als Teil eines sozialistischen Musterstadtteils erhielt Bieblach neben den Wohnblöcken auch eine Poliklinik, zwei Parks, Kaufhallen und eine Gaststätte. Sämtliche Bestandteile dieser Infrastruktur haben bis heute ihre ursprüngliche Bestimmung behalten. Zudem wurden Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen für die vielen jungen Familien errichtet. Weitere gedachte Einrichtungen wie Kino oder Schwimmbad wurden nicht mehr errichtet, obwohl lange Zeit Baulücken dafür bestanden.

In den 1980er Jahren entstand nordöstlich Bieblachs das Neubaugebiet Bieblach-Ost, das aufgrund der Wende nicht mehr vollendet wurde. Mit der Wiedervereinigung wurden nur noch die bereits begonnenen Bauten fertiggestellt. Auf Wunsch der damaligen Einwohner von Bieblach wurden die beiden Wohngebiete verkehrstechnisch getrennt. Der eigentliche Stadtteil Bieblach wird daher auch oft als Alt-Bieblach bezeichnet, obwohl das eigentlich nur die Bezeichnung für den Baubestand der Häuser vor 1950 in der Gegend der ehemaligen Schäferei war.

Politik

Bieblach hat keine Ortsteilverfassung, somit auch keinen Ortsteilrat und keinen Ortsteilbürgermeister.

Verkehr

Bieblach liegt südlich der Bundesautobahn 4.

Alt-Bieblach wird durch die Buslinie 24 der Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera (Untermhaus–Straße des Bergmanns–Dr.-Th.-Neubauer-Straße) erschlossen. Bieblach-Ost ist Endpunkt der Straßenbahnlinie 3 sowie der Buslinie 26.

Weblinks

Commons: Bieblach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Siegfried Mues: Die Straßennamen der Stadt Gera von A bis Z, Verlag Dr. Frank, Gera 2006, S. 58.

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Wappen von Gera und der Vögte von Weida (Weida, Gera und Plauen)
Gera Bieblach 2013 14 Grüne Mulde.JPG
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Denkmalensemble Bieblacher Hang in Gera, Deutschland, im Oktober 2013: Grünanlage am Restaurant Grüne Mulde
Gera Bieblach-Ost 2012 Haltestelle Ernst-Abbe-Straße 3.jpg
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Straßenbahn an der Haltestelle Ernst-Abbe-Straße in Bieblach-Ost Gera, Deutschland, im April 2012
Bundesarchiv Bild 183-B0911-0012-001, Gera, Bieblach, Baustelle, Wohnblocks.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-B0911-0012-001 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Gera, Bieblach, Baustelle, Wohnblocks Zentralbild Liebers 11.9.1963 Sta-Pr. Einen neuen Stadtteil.....erhält die Bezirkshauptstadt Gera am Bieblacher Hang. Bisher bezogen hier bereits 1066 Familien eine moderne Wohnung. Bis 1965 werden 914 weitere folgen. UBs. Ein Teil der bereits fertiggestellten Wohnbauten.
Gera Bieblach 2013 02 Glück-Auf-Weg.JPG
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Gera. Denkmalensemble Bieblacher Hang, im Oktober 2013: Glück-Auf-Weg.
Gera Bieblach 2010 1 Regelschule.jpg
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Im Stadtteil Bieblach, Gera, Deutschland, im Jahr 2010: Staatliche Regelschule 12 mit Plastik Vater mit Kindern von Ulrike Schneider-Scholz (1960)