Bibliothekspavillon

Der 1817–1820 von Laves errichtete Bibliothekspavillon vor dem Berggarten

Der Bibliothekspavillon im Berggarten wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Georg Ludwig Friedrich Laves zu Beginn seines architektonischen Schaffens in Hannover ausgeführt. Das Gebäude im Stil des französischen Klassizismus dient heute der Verwaltung der Herrenhäuser Gärten.

Baubeschreibung

Ansicht von der Gartenseite
Das Mittelteil liegt direkt in der Achse der Herrenhäuser Allee

Das von Laves ursprünglich als „Gartenmeister-Wohnung“ konzipierte Gebäude, ausgeführt 1817 bis 1820, ist ein langgestreckter, verputzter Massivbaukörper mit zweigeschossigen Eckpavillons. Das Gebäude betont ein leicht vorspringendes, quadratisches Mittelteil mit einem aufgesetzten zylindrischen Obergeschoss, das mit zwölf symmetrisch angeordneten Rundbogenfenstern unter einer Flachkuppel abschließt.

Das Gebäude ist mit seiner Kuppel im Mittelpunkt ausgerichtet auf die Mittelachse von Orangerie- und Galeriegebäude des Großen Gartens und zugleich Blickfang in der Sichtachse zum nördlichen Endpunkt der Herrenhäuser Allee.

Das Gebäude präsentiert sich zudem als architektonischer Auftakt für den Berggarten. Die Rotunde erhebt sich als Belvedere und sollte den Gartenbesuchern gleichzeitig als Wetterschutz dienen können.[1]

Namen

Eine Tafel am Gebäude ehrt den Hofbotaniker Friedrich Ehrhart ...
... eine andere die Hofgärtner-Familie Johann Christoph, Heinrich Ludolph und Hermann Wendland.

Der heute gebräuchliche Name leitet sich ab von der Königlichen Gartenbibliothek, die wiederum aus Johann Christoph Wendlands Bibliothek und Herbarium entstand und von 1852 bis 1936 in der Rotunde aufgestellt war.

2007 wurden Teile der Bibliothek für die Stadt Hannover zurückgekauft.

Literatur

  • Cord Meckseper: Der Bibliothekspavillon: ein Gartenhaus von Laves. In: Marianne von König (Hrsg.): Herrenhausen. Die Königlichen Gärten in Hannover. Wallstein-Verlag, Göttingen 2006, ISBN 3-8353-0053-9, S. 211–214.
  • Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Herrenhausen. In: Wolfgang Neß, Ilse Rüttgerodt-Riechmann, Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Stadt Hannover (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. Bd. 10, Tl. 1). Teil 1. Vieweg u. a., Braunschweig u. a. 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 207.
  • Helmut Knocke: Bibliothekspavillon. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 66.
  • Harold Hammer-Schenk, Günther Kokkelink (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert. Revidierte Neuauflage. Edition Libri Artis Schäfer, Hannover 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 181–183

Weblinks

Commons: Bibliothekspavillon (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Knocke: Bibliothekspavillon. In: Mlynek u. a. (Hrsg.): Stadtlexikon Hannover. 2009, S. 66.

Koordinaten: 52° 23′ 30,6″ N, 9° 42′ 0,5″ O

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Bibliothekspavillon Hannover Friedrich Ehrhardt 1742 1795 Hofbotaniker Entdecker der Schwefelquellen in Limmer.jpg
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Gedenktafel am Bibliothekspavillon vor dem Berggarten in Hannover "Zur Erinnerung an den Hofbotanikus Friedrich Ehrhardt / Geb 1742 Gest 1795 / Er entdeckte die Schwefel Quellen in Limmer"
Hannover-Herrenhausen - Bibliothekspavillon - Gartenseite.jpg
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Bibliothekspavillon in Hannover-Herrenhausen, Gartenseite
Bibliothekspavillon Hannover Gedenktafel 1948 Im Berggarten wirkten Johann Christoph Heinrich Ludolph und Hermann Wendland.jpg
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Gedenktafel am Bibliothekspavillon vor dem Berggarten in Hannover: "Im Berggarten wirkten in drei Generationen die Hofgärtner Johann Christoph Wendland * 18. Juli 1755 + 27. Juli 1828 / Heinrich Ludolph Wendland * 29. April 1792 + 12. Jan. 1903 / Hermann Wendland * 11.Okt. 1825 + 12. Jan. 1903 / Ihrem Gedächtnis wurde diese Tafel gewidmet / Hannover 18. Juni 1948"