Bezirksamt Stadtamhof

Basisdaten[1]
RegierungsbezirkOberpfalz
VerwaltungssitzStadtamhof
Fläche471 km² (1925)
Einwohner30.622 (1925)
Bevölkerungsdichte65 Einw./km² (1925)

Das Bezirksamt Stadtamhof war von 1862 bis 1929 ein Verwaltungsbezirk in der Oberpfalz in Bayern. Die bayerischen Bezirksämter waren in ihrer Funktion und Größe vergleichbar mit einem Landkreis.

Geschichte

Um 1250 kam Stadtamhof unter die Oberhoheit der Wittelsbacher und war seit dieser Zeit Gerichtsort[2], meist in Konkurrenz zu Regensburg, das bis 1803 als Reichsstadt und 1803 bis 1810 als Fürstentum Regensburg von Bayern unabhängig war. Das Bezirksamt Stadtamhof wurde im Rahmen der bayerischen Verwaltungsreform von 1862 aus den Landgerichtsbezirken Stadtamhof und Regenstauf gebildet. Der Sitz des Bezirksamts war in der Stadt Stadtamhof.

Am 1. Januar 1904 wurde die Gemeinde Karthaus-Prüll an die Stadt Regensburg abgetreten. Am 1. April 1924 folgten die Stadt Stadtamhof sowie die Gemeinden Reinhausen, Sallern, Schwabelweis, Steinweg, Weichs und Winzer. Dadurch reduzierte sich die Einwohnerzahl des Bezirksamts Stadtamhof um ca. ein Drittel. Stadtamhof blieb Sitz des Bezirksamts.

Am 1. Oktober 1929 wurde das Bezirksamt Stadtamhof schließlich aufgelöst und in das Bezirksamt Regensburg eingegliedert.[3]

Bezirksamtmänner

Zwischen 1862 und 1928 amtierten folgende Bezirksamtmänner:[4]

  • 1862–1872: Clemens Sperl
  • 1872–1876: Gg. Wilhelm Fischer
  • 1876–1894: Robert Schmid
  • 1894–1898: Ernst Freiherr Grießenbeck von Grießenbach
  • 1898–1902: Franz Braunwart
  • 1902–1912: Rudolf Müller
  • 1912–1919: Friedrich Morg
  • 1919–1920: Hans Reiner
  • 1921–1928: Ignaz Poschenrieder

Einwohnerentwicklung

Jahr186418801890190019101925
Einwohner[5][6]29.62638.71739.19141.40646.73630.622

Gemeinden

Zum Zeitpunkt seiner Auflösung am 1. Oktober 1929 umfasste das Bezirksamt Stadtamhof 60 Gemeinden:[1]

1904 war die Gemeinde Karthaus-Prüll an die Stadt Regensburg abgetreten worden, 1924 folgten die Stadt Stadtamhof sowie die Gemeinden Reinhausen, Sallern, Schwabelweis, Steinweg, Weichs und Winzer. Die Gemeinde Wenzenbach hieß bis 1924 Schönberg. Die Gemeinde Lambertsneukirchen wurde 1926 nach Hackenberg eingemeindet.

Literatur

  • Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte. 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7.

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 955 (Digitalisat).
  2. Die territoriale Entwicklung des Landgerichts Stadtamhof (12.-18. Jahrhundert). In: Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I Heft 41: Das Landgericht Stadtamhof, die Reichsherrschaften Donaustauf und Wörth. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München, 1976.
  3. Bekanntmachung über die Auflösung des Bezirksamts Berneck vom 21. September 1929
  4. Unser Landkreis Regensburg 1972–2012 Landkreis Regensburg, 2012. ISBN 978-3-9812370-2-3
  5. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 125, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).