Bezirksamt Ettenheim

Basisdaten[1]
StaatGroßherzogtum Baden
Republik Baden
LandeskommissärbezirkFreiburg
SitzEttenheim
Bestandszeitraum1809–1924
Fläche181,1 km² (1910)
Einwohner18.806 (1910)
Bevölkerungsdichte104 Einw./km² (1910)
Gemeinden16 (1921)
Bezirksämter in Baden (Stand 1890)

Das Bezirksamt Ettenheim, im 19. Jahrhundert zunächst auch als Amt Ettenheim bezeichnet, war von 1807 bis 1924 ein Verwaltungsbezirk im Großherzogtum Baden und in der Republik Baden. Sein Gebiet gehört heute zum Ortenaukreis in Baden-Württemberg.

Geschichte

In Baden wurde durch das Organisationsrescript vom 26. November 1809 im Kinzigkreis das neue Amt Ettenheim eingerichtet.[2] Ihm zugeteilt wurden zunächst aus dem Oberamt Mahlberg die Stadt Ettenheim sowie die Dörfer Ettenheimweiler, Grafenhausen, Kappel und Ringsheim, aus dem Amt Kenzingen die Dörfer Oberhausen und Niederhausen sowie die Dörfer des aufgelösten Amtes Ettenheimmünster.

Durch das Organisationsrescript vom 26. November 1809 wurde das Amt Breisach dem neuen Dreisamkreis zugeordnet. In den folgenden Jahren wurde die Abgrenzung des Amtes mehrfach geändert. Dabei kamen 1810 die Orte Altdorf, Rust und Schmieheim zum Amt dazu und wechselten 1813 die Orte Broggingen, Tutschfelden und Wagenstadt zum Amt Kenzingen.[3][4]

Das Amt Ettenheim gehörte ab 1832 zum Oberrheinkreis und ab 1864 zum Kreis Freiburg im Landeskommissärbezirk Freiburg.[5][6] Seit dieser Zeit wurde das Amt üblicherweise Bezirksamt Ettenheim genannt.

Am 1. Mai 1872 wurde das Bezirksamt Ettenheim vorübergehend um die Gemeinden Bleichheim, Broggingen, Herbolzheim, Niederhausen, Nordweil, Oberhausen, Tutschfelden und Wagenstadt des aufgelösten Bezirksamtes Kenzingen vergrößert.[7] Am 1. Oktober 1879 wechselten diese Gemeinden in das Bezirksamt Emmendingen.[8]

Die Gemeinde Münsterthal des Bezirksamts Ettingen wurde 1885 in Ettenheimmünster umbenannt.[9][10]

Am 1. Juli 1921 wechselte die Gemeinde Dörlinbach aus dem Bezirksamt Ettenheim zum Bezirksamt Lahr.[11]

Durch eine Verordnung des badischen Innenministers wurde das Bezirksamt Ettenheim zum 1. April 1924 aufgelöst.[12] Seine Gemeinden kamen zum Bezirksamt Lahr.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerQuelle
181415.459[13]
183418.649[14]
185220.094[15]
187125.845[16]
189017.868[17]
190018.183[1]
191018.806[1]

Gemeinden

Die folgende Tabelle enthält die 16 Gemeinden des Bezirksamtes Ettenheim, ihre Einwohnerzahl bei den Volkszählungen von 1864, 1890 und 1910 sowie ihre heutige Zugehörigkeit. Alle heutigen Gemeinden gehören zum Ortenaukreis.

Gemeinde1864[18]1890[17]1910[1]Heutige
Zugehörigkeit
Altdorf125511081157Ettenheim
Dörlinbach512537618Schuttertal
Ettenheim (Stadt)289729213205Ettenheim
Ettenheimmünster1515437475Ettenheim
Grafenhausen147214051556Kappel-Grafenhausen
Kappel am Rhein132412161412Kappel-Grafenhausen
Kippenheim196719021786Kippenheim
Kippenheimweiler552605594Lahr/Schwarzwald
Mahlberg (Stadt)10969861012Mahlberg
Münchweier875837846Ettenheim
Orschweier648544614Mahlberg
Ringsheim144613801482Ringsheim
Rust179117221897Rust
Schmieheim1242961811Kippenheim
Schweighausen1067928914Schuttertal
Wallburg454379427Ettenheim
1 
Die Gemeinde Ettenheimmünster hieß bis 1885 Münsterthal

Einzelnachweise

  1. a b c d Uli Schubert: Großherzogtum Baden. Volkszählungen 1900 und 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 2022, abgerufen am 3. September 2024.
  2. Regierungsblatt des Großherzogtums Baden 1809, S. 409
  3. Großherzoglich-Badisches Regierungsblatt 1810, S. 358
  4. Großherzoglich-Badisches Regierungsblatt 1813, S. 135
  5. Großherzoglich Badisches Staats- und Regierungs-Blatt 1832, S. 133
  6. Großherzoglich Badisches Regierungs-Blatt 1864, S. 311
  7. Gesetz- und Verordnungsblatt für das Großherzogtum Baden 1872, S. 8 und S. 197
  8. Gesetz- und Verordnungsblatt für das Großherzogtum Baden 1879, S. 309
  9. Das Land Baden-Württemberg: Regierungsbezirk Freiburg, Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Kohlhammer 1982, S. 309
  10. leo BW: Geschichte von Ettenheimmünster
  11. Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1921, S. 137
  12. Badisches Gesetz- und Verordnungs-Blatt 1924, S. 9
  13. Johann L. Büchler: Das Großherzogthum Baden : nach seinen Kreisen, Hofgerichts-Provinzen u. Amtsbezirken. Müller, Karlsruhe 1814, OCLC 1069161075, S. 50, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11253526-1 (digitale-sammlungen.de).
  14. Großherzogtum Baden (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden. Volkszählung 1834. Band 1836. Braun, Karlsruhe 1836, S. 270, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11040955-0 (digitale-sammlungen.de).
  15. Badisches Ministerium des Inneren (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Baden. Volkszählung 1852. Müller, Karlsruhe 1856, S. 18, urn:nbn:de:bsz:31-217873 (blb-karlsruhe.de).
  16. Badisches Handelsministerium (Hrsg.): Beiträge zur Statistik der inneren Verwaltung. Volkszählung 1871. Nr. 35. Müller, Karlsruhe 1874, S. 236 (google.com).
  17. a b Badisches Statistisches Bureau (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Baden. Volkszählung 1890. Nr. 52. Müller, Karlsruhe 1893, S. 198 (blb-karlsruhe.de).
  18. Badisches Handelsministerium (Hrsg.): Beiträge zur Statistik der inneren Verwaltung. Volkszählung 1864. Nr. 35. Müller, Karlsruhe 1865, S. 20 (google.de).

Koordinaten: 48° 15′ 22″ N, 7° 48′ 57,1″ O

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de:Baden, Karte der Verwaltungsgliederung (Bezirksämter, Kreise, Landeskommissärbezirke), Stand 1890